Die Unternehmen in Deutschland wollen innovativer werden. Das geht aus einer unveröffentlichten Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter rund 1.100 Unternehmen hervor, die dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe) vorliegt. Mit fast 51 Prozent hat die breite Mehrheit vor, ihre Innovationsanstrengungen in den kommenden zwölf Monaten zu steigern.
Die Firmen, die ihre Innovationsaktivitäten verringern oder gar streichen wollen, sind mit drei Prozent klar in der Minderheit. Trotz der expansiven Pläne lässt die Innovationsdynamik jedoch spürbar nach: Ein Jahr zuvor hatten noch fast 60 Prozent der Unternehmen geplant, ihre Innovationsbudgets auszuweiten. „Fachkräftemangel und Finanzierungsprobleme gefährden die bislang insgesamt positive Entwicklung“, sagte DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann dem „Handelsblatt“. Tatsächlich hatten auf die Frage, was aus ihrer Sicht „jetzt prioritär für den Innovationsstandort Deutschland“ sei, knapp 56 Prozent der Unternehmen die Erhöhung der Zahl der Fachkräfte genannt. Auch die Beschaffung von Fremdkapital für Innovationsprojekte werde schwieriger, klagte der DIHK-Präsident. „Hier ist ein Engpass für das Jahr 2012 nicht auszuschließen.“ Dass die Mehrheit der Unternehmen dennoch verstärkt auf Innovationen setzt, zeugt dem Verband zufolge „von der immer noch vorherrschenden Geschäftszuversicht und den insgesamt noch als gut eingeschätzten Rahmenbedingungen für Forschung, Entwicklung und Innovation am Standort Deutschland“. Der DIHK stuft die von Oktober bis Mitte November befragten Betriebe als „innovativ“ ein: Darunter waren zwei Drittel kleine und mittlere Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern, knapp ein Drittel größere Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten aus den Branchen Maschinen- und Anlagenbau, Automobilindustrie und chemische Industrie, Elektrotechnik, Metallindustrie und verschiedene wissensintensive Dienstleistungsbranchen.