In der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang hat am Mittwoch das Staatsbegräbnis für den vor mehr als einer Woche verstorbenen Machthaber Kim Jong Il begonnen. Das nordkoreanische Staatsfernsehen zeigte Bilder einer Limousine, die den Sarg Kims durch die Straßen der Stadt fuhr. Die offiziellen Trauerfeiern dauern bis Donnerstag, Gäste aus dem Ausland sind nicht zugelassen.
Beobachter erwarteten, dass die Trauerfeier ähnlich abläuft wie im Jahr 1994 das Begräbnis für Kim Il Sung. Damals hatte das kommunistische Regime Hunderttausende Menschen für ein letztes Geleit mobilisiert. Unterdessen hat der Familienclan von Kim Jong Il nach dessen Tod seine Macht weiter gefestigt. Nachdem Sohn Kim Jong Un zum „Großen Nachfolger“ ernannte wurde und bereits kurz darauf als neuer Oberbefehlshaber der Streitkräfte gefeiert wurde, feierte ihn die Staatspresse zuletzt auch als Leiter des Zentralkomitees der herrschenden Arbeiterpartei. Indessen hatte sich Kims einflussreicher Onkel Jang Song Thaek am Sonntag an der Seite seines Neffen und mehrerer Militärs am Glassarg des aufgebahrten Ex-Diktators in Pjöngjang gezeigt. Er gilt schon seit längerem als graue Eminenz des Regimes und Mentor von Kim Jong Un.