(Bonn, 22. März 2019) Welche Grundvoraussetzungen müssen
vorliegen, damit ein paritätisches Verhältnis von Männern und
Frauen in Unternehmen und Organisationen überhaupt möglich
werden kann? Dieser Frage gehen die Veranstalter der
women&work, Europas Leitmesse für Frauen & Karriere,
seit 2011 im Rahmen der Studie „Was Frauen wollen – Wünsche und
Anforderungen von Frauen an potenzielle Arbeitgeber“ nach. An
der aktuellen Studie, die im Zeitraum von Juni bis September
2018 online durchgeführt wurde, nahmen 750 Frauen bundesweit
teil. Neben dem Ausräumen von Mythen, die sich um das Thema
„Frauen und Karriere“ hartnäckig ranken, konnten mit der
aktuellen Studie erstmalig auch 5 konkrete Leitlinien für
Unternehmen erstellt werden, wie ein zielgerichtetes „Female
Recruiting“ aussehen kann. Die Studie kann kostenfrei unter www.FEMALE-RECRUITING.com/kontakt angefordert werden.
„Beim Thema Frauenförderung und Female Recruiting geht es um
harte Wettbewerbsvorteile und um Wachstum und Zukunftssicherung“,
sagt Melanie Vogel, Autorin der Studie, denn: „Für Unternehmen
gibt es gute Gründe, auf die Kompetenzen von Männern und Frauen zu
setzen.“ Dazu zählen neben demografischen Entwicklungen und dem
Fachkräftemangel auch das unternehmerische Eigeninteresse: Es ist
erwiesen, dass divers aufgestellte Unternehmen innovativer und
erfolgreicher sind und gemischte Teams bessere Ergebnisse
erzielen. Viele Unternehmen haben das erkannt und mit gezielten
Frauen- und Familienförderprogrammen reagiert. Doch der
durchschlagende Erfolg blieb bis heute aus – trotz freiwilliger
Selbstverpflichtung und Frauenquote.
Woran liegt das? Wie sehen sich die Frauen in dieser ganzen
Diskussion? Welche Wünsche und Bedürfnisse leiten sie, wenn sie in
den Job (wieder-)einsteigen und ihre Karriere planen? Welche
Anforderungen an potentielle Arbeitgeber haben sie? Diesen Fragen
geht die Studie „Was Frauen wollen – Wünsche und Anforderungen von
Frauen an potenzielle Arbeitgeber“ seit 2011 nach. Aus der
aktuellen Studie können erstmals 5 konkrete Leitlinien für ein
erfolgreiches „Female Recruiting“ abgeleitet werden, nach denen
sich Unternehmen richten können, die den weiblichen Talent-Pool
aufstocken wollen.
1. Leitlinie: Frauen sind karrierebewusst.
Für 95,6% der befragten Frauen ist der Beruf „wichtig“ bzw.
„sehr wichtig“. 82% legen Wert auf gute Aufstiegsbedingungen.
Insgesamt ist Karriere für 77,0% der Frauen sehr wichtig. Nur 1%
der Befragten empfindet Karriere als unwichtig. Der klassische
Mythos „Frauen wollen nicht in Führung“ bzw. das Vorurteil, dass
Karriere für Frauen nur eine untergeordnete Rolle spielt, ließ
sich in den beiden Vorläufer-Studien aus den Jahren 2011 und 2014
nicht beweisen – und auch die Studie von 2018 lässt keine
Rückschlüsse auf eine geringe Karriereaffinität von Frauen zu.
2. Leitlinie: Frauen legen Wert auf Geld und beruflichen Erfolg.
Neben der Karriereaffinität sind für Frauen insbesondere die
Arbeitgeber attraktiv, die gute Aufstiegsbedingungen schaffen.
Darüber hinaus spielt der monetäre Faktor eine übergeordnet
wichtige Rolle. 95,6% der befragten Frauen legen Wert darauf, dass
der potenzielle Arbeitgeber ein „Commitment zum Equal Payment“
abgibt. 95,0% wünschen sich eine gerechte Gehaltsentwicklung und
auch ein „branchenübliches Einstiegsgehalt“ ist für 88,5% der
Frauen sehr wichtig.
3. Leitlinie: Frauen erwarten eine menschenfreundliche
Arbeitsumgebung.
Zum dritten Mal in Folge ist das „diskriminierungsfreie
Betriebsklima“ der absolute Spitzenreiter, was die Wünsche und
Anforderungen an potenzielle Arbeitgeber angeht. Für 98,4% der
Frauen ist dieses Kriterium maßgeblich entscheidend. Erstmalig
gleich auf liegt die „kollegiale Zusammenarbeit“. Aber auch die
Themen „Mitbestimmung“, Führung auf Augenhöhe“ und die
„Anerkennung der Arbeitsleistung“ gehören zu den bevorzugten
Kriterien der Arbeitgeberwahl. Hinter diesen Ansprüchen verbirgt
sich eine ethische und menschliche Wertehaltung, die zugleich eine
entscheidende Grundlage darstellt für erfolgreiche Innovations-
und Change-Kulturen.
4. Leitline: Frauen fordern agile Arbeitsbedingungen.
Flexible Arbeitszeiten (97,8%), selbstorganisiertes Arbeiten
(96,2%), ein hohes Maß an Selbstverantwortung (94,0%) und flache
Hierarchien (72,1%) sind vier von insgesamt 10 Kriterien, die bei
Frauen auf der Wunschliste an potenzielle Arbeitgeber ganz oben
stehen. Alles vier Aspekte sind Grundzutaten für Agilität, nach
denen Unternehmen heute streben (müssen), um mit der
Veränderungsdynamik Schritt halten zu können. Auch hier sind die
Wünsche und Anforderungen der Frauen nicht als betrieblicher Luxus
anzusehen, sondern als Aufforderung an die Unternehmen, den längst
notwendigen Schritt zu mehr Flexibilität und Agilität konsequent
umzusetzen.
5. Leitlinie: Frauen wünschen sich „Work-Learn-Balance“.
Weiterbildung wird zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität
von den Unternehmen zunehmend als Notwendigkeit erkannt. Das gilt
insbesondere für Frauen. Für 94,5% der Befragten sind das
Vorhandensein betrieblicher Weiterbildungsmaßnahmen sehr wichtig,
gefolgt von der Möglichkeit der regelmäßigen Weiterbildung (92,3%)
und des lebensbegleitenden Lernens (89,0%). „Unsere Studie 2018 hat die in den Jahren 2014 und 2011
statistisch erfassten Wünsche und Anforderungen von Frauen an
Arbeitgeber weitgehend bestätigt und gefestigt“, kommentiert
Melanie Vogel die Ergebnisse der Studie. „Auffallend bei der
aktuellen Befragung ist, dass wir – anders als in den beiden
Jahren zuvor – keinen signifikanten Unterschied zwischen den
Altersgruppen feststellen können, was die Anforderungen an
Arbeitgeber angeht. Die Zielgruppe der Frauen ist homogener und
selbstbewusster geworden, was die Wichtigkeit von Karriere,
Aufstieg und Erfolg angeht. Ein auffallender Unterschied zu 2014
ist, dass die Wichtigkeit von Familienfreundlichkeit nochmals
gesunken ist. Im Jahr 2014 war kein Kriterium aus dem Fragenblock
„Familienfreundlichkeit/Familieneinrichtungen“ unter den Top 10.
2018 schaffte es – in keiner Altersklasse und unabhängig des
beruflichen Status‘ – kein einziges unter die Top 20.“
Weitere Informationen zur Studie gibt es unter www.female-recruiting.com
Melanie Vogel steht für Interviews und Nachfragen zur Verfügung
(mv@AGENTURohneNAMEN.de, 0163-8452210).
women&work am 4. Mai in Frankfurt am Main
Ob Studentin, Absolventin, erfahrene Fachfrau, Wiedereinsteigerin,
Führungskraft oder einfach nur ambitioniert – auf der
women&work, Europas Leitmesse für Frauen und Karriere, treffen
Besucherinnen auf über 100 Top-Arbeitgeber, die nach weiblicher
Verstärkung Ausschau halten. Bewerbergespräche, Vorträge und ein
umfangreiches Kongress-Programm helfen beim persönlichen
Networking und bei der erfolgreichen Karriereplanung. In der
Karriere- und Leadership-Lounge können zusätzlich Kontakte zu fast
100 Netzwerken, Beratern, Coaches und Experten geknüpft,
berufliche Chancen ausgelotet oder Informationen darüber
ausgetauscht werden, wie Frauenkarrieren heute und in Zukunft
aussehen.
Die nächste women&work findet am 4. Mai 2019 von 9:30 – 17:00
Uhr im FORUM der Messe Frankfurt (Ludwig-Erhard-Anlage 1,60327
Frankfurt am Main) statt. Der Besuch ist kostenfrei, eine
Registrierung für den Eintritt ist nicht notwendig.
Weitere Infos unter www.womenandwork.de.