Grüne fordern „persönliche und umfassende Antworten“ von Bundespräsident Wulff

Die Grünen haben von Bundespräsident Christian Wulff persönliche und umfassende Antworten gefordert, um die Distanz zwischen Staatsoberhaupt und Öffentlichkeit zu überwinden. Steffi Lemke, Bundesgeschäftsführerin der Grünen, sagte der Tageszeitung „Die Welt“: „Es ist ein merkwürdiger Vorgang, wenn ein Bundespräsident die Fragen, die es in der Bevölkerung zu Recht gibt, nur noch von seinen Anwälten beantworten lässt. Mehr Distanz zwischen Staatsoberhaupt und Öffentlichkeit gab es lange nicht.“

Die Schreiben der Anwälte produzierten immer mehr Fragen, sagte Lemke: „Zum Beispiel, was ein laut seinen Anwälten seit 2004 nicht mehr aktiver Unternehmer auf Wirtschaftsdelegationsreisen des Ministerpräsidenten macht. Oder wer denn nun eigentlich den Kredit für den Hauskauf verhandelt hat – Herr oder Frau Geerkens?“ Die Grünen-Bundesgeschäftsführerin fordert deshalb vom Bundespräsidenten: „Wenn Christian Wulff nicht als Salami-Präsident in die Geschichte eingehen will, muss er endlich Antworten geben. Persönlich und umfassend. Die Weihnachtsansprache ist dafür definitiv nicht der richtige Platz.“ Am Mittwoch war aus Teilnehmerkreisen bekannt geworden, dass Wulff in der Ansprache nicht auf die Kreditaffäre und die anderen Vorwürfe eingehen werde.