Der Der niedersächsische Innen-Experte Sebastian Edathy hat eine klare Stellungnahme vom Bundespräsidenten gefordert und wirft ihm eine Salami-Taktik vor. „Das Problem, das ich habe mit dem Gebaren von Herrn Wulff, ist, dass er gewissermaßen im Tagesrhythmus öffentliche Verlautbarungen über seine Anwälte herausgibt. Das ist sehr unbefriedigend“, sagte der SPD-Politiker im Deutschlandfunk.
Wulff würde die Dimension der Kreditaffäre völlig unterschätzen. Er taktiere und damit mache er die Dinge noch viel schlimmer, als sie eigentlich sein müssten. Wenn er seine Fehler lückenlos einräumen würde, könne man darüber reden, ob sich darüber hinwegsehen lasse. „Aber wenn er den Eindruck erweckt, er gibt immer nur das zu, was man ihm nachweist, was man ihm nachweisen kann, und sonst nichts und er hält da was zurück, dann ist das schädlich auch für das Ansehen seines Amtes“, erklärte Edathy. Das habe man bei Herrn zu Guttenberg erlebt: „Erst wird dementiert, dann wird behauptet, es gäbe Missverständnisse, das eigene Verhalten des Amtsträgers sei fehlinterpretierbar, dann wird eine Teilentschuldigung vorgenommen“. Rückendeckung erhielt Wulff allerdings erneut von der CDU und CSU. Bundesverteidigungsminister de Maizière sagte, er habe volles Vertrauen zu Wulff. Es handele sich bei den Vorwürfen eher um Stilfragen. Die Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Gerda Hasselfeldt, forderte ein Ende der Debatte um Wulff. Aus Respekt vor dem Amt sollte die Diskussion unverzüglich eingestellt werden, sagte sie der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Ihrer Meinung nach habe Wulff in den letzten Tagen einen beachtlichen Beitrag zur Aufklärung der gegen ihn vorgebrachten Vorwürfe geleistet.