Frühchen-Tod: Ermittler beanstanden nachlässige Dokumentation

Im Fall um mehrere tote Frühchen im Bremer Klinikum Mitte haben Ermittler die nachlässige Dokumentation von Unterlagen beanstandet. „Die Dokumentation der Fälle aus dem ersten Halbjahr sind aus dem Blick geraten“, erklärte Justiz-Staatsrat Matthias Stauch bei der Vorstellung eines Untersuchungsberichts zum Tod der Frühchen. Demnach gebe es keinen Verdacht darauf, dass die Umstände gezielt verschwiegen oder vertuscht worden seien.

Zudem lieferten die Untersuchungsergebnisse keinen Hinweise darauf, dass die Todesfälle möglicherweise durch schnelleres Handeln hätten verhindert werden können. Insgesamt seien nach Angaben von Stauch 25 Frühgeborene an einem multiresistenten Darmkeim gestorben. Indessen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen sechs toter Babys. „Es gibt Hinweise auf weitere an dem Keim verstorbene Kinder“, sagte Staatsanwaltschaftssprecher Frank Passade. Das Klinikum geht weiterhin von drei toten Frühchen im Zusammenhang mit dem Erreger aus. Der Tod weiterer drei Babys habe andere Ursachen, hieß es aus der Klinik.