Zeitung: Zahl der Vollzeitarbeitsplätze spürbar gesunken

Die Zahl der Vollzeitarbeitsplätze in Deutschland ist nach einem Bericht der „Saarbrücker Zeitung“ seit 2002 spürbar gesunken. Dafür habe der Anteil der so genannten atypischen Beschäftigung im gleichen Zeitraum deutlich zu. Das Blatt beruft sich dazu auf Angaben der Bundesregierung zu einer Anfrage der Linksfraktion im Bundestag.

Demnach ging die Zahl der Personen in Normalarbeitsverhältnissen, also unbefristeten sozialversicherungspflichtigen Vollzeitjobs zwischen 2002 und 2010 um 465.000 zurück. Ihr Anteil an allen Erwerbstätigen liegt aktuell bei 66 Prozent. Vor neun Jahren waren es noch 71 Prozent gewesen. Dafür stieg die Zahl der befristeten Jobs nach Regierungsangaben im gleichen Zeitraum um 43 Prozent an. Auch die Zahl der Mini-Jobs legte seit 2002 um über ein Drittel zu. Einen deutlichen Aufwärtstrend gab es auch bei den sozialversicherungspflichtigen Teilzeitstellen mit höchstens 20 Wochenstunden. Sie wuchsen um 17 Prozent. Die Regierung sieht in diesen Daten einen Ausdruck des Wandels in der Gesellschaft. So führe die gestiegene Erwerbsneigung von Frauen und Älteren, die häufiger in Teilzeit oder geringfügig beschäftigt arbeiteten, zu einem Anstieg atypischer Erwerbsformen, heißt es in ihrer Stellungnahme. Dagegen warf die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken, Sabine Zimmermann, der Regierung eine Täuschung der Öffentlichkeit vor. „Das angebliche Jobwunder beruht auf einem Boom von kleinen Billig-Jobs, von denen man nicht leben kann“, sagte sie der Zeitung.