Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht angesichts des Rücktritts von FDP-Generalsekretär Christian Lindner keine negativen Auswirkungen auf die schwarz-gelbe Bundesregierung. „Die Zusammenarbeit war gut, sie wird aber auch mit einem neuen Generalsekretär wieder erfolgreich sein“, sagte die CDU-Vorsitzende am Mittwoch in Berlin. Zudem betonte Merkel, man müsse Lindners Entscheidung respektieren.
„Ich habe mit ihm gut zusammengearbeitet im Koalitionsausschuss“, sagte Merkel. Indessen verschärft sich die Kritik an der an der schwarz-gelben Koalition. „Die FDP hat sich mit ihrem Mitgliederentscheid in eine Sackgasse manövriert“, sagte SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier im Bundestag. Sie sei unfähig, die für Deutschland und Europa nötigen Entscheidungen mitzutragen. Grünen-Geschäftsführerin Steffi Lemke meinte, Lindners Rücktritt beschleunige die Selbstzerstörung der FDP. Nachdem Christian Lindner am Vormittag überraschend seinen Rücktritt vom Posten des FDP-Generalsekretärs erklärt hatte, stellte Rösler bereits am Abend Patrick Döring als neuen Generalsekretär der Liberalen vor. Der bisherige Schatzmeister hatte Rösler nach etwas Bedenkzeit seine Bereitschaft zugesagt. „Ich fühle mich sehr geehrt“, sagte Döring in einer kurzen Stellungnahme. Er werde sich gerne in die Pflicht nehmen lassen und wolle das neue Amt „mit großer Energie und großem Ehrgeiz“ angehen. Die „liberale Fahne“ solle spätestens beim traditionellen Drei-Königstreffen am 6. Januar in Stuttgart wieder aufgerichtet werden, kündigte Döring an. Über die Besetzung des frei werdenden Amtes des Bundesschatzmeisters wird der Bundesvorstand auf seiner Sitzung am Freitag entscheiden.