Wahltrend: SPD legt zu

Nach ihrem Parteitag in Berlin sind die Sozialdemokraten im Ansehen der Wähler gestiegen. In der wöchentlichen Forsa-Umfrage für das Magazin „Stern“ und den Fernsehsender RTL kletterte die Partei im Vergleich zur Vorwoche um zwei Punkte auf 28 Prozent. Grüne und Linke mussten dagegen Verluste hinnehmen: Die Grünen fielen um 2 Punkte zum zweiten Mal in diesem Jahr auf ihr Jahrestief von 14 Prozent, die Linke sank um einen Punkt auf 8 Prozent.

Die Piraten konnten sich dagegen um einen Punkt auf 7 Prozent steigern. Die Werte für die Regierungsparteien blieben stabil: Die Union erzielt zum dritten Mal in Folge 35 Prozent, die FDP stagniert bei 3 Prozent. „Sonstigen Parteien“ wollen 5 Prozent der Wähler ihre Stimme geben. Mit zusammen 42 Prozent liegen SPD und Grüne weiter 4 Punkte vor Union und FDP, könnten aber alleine keine Regierung bilden. Forsa-Chef Manfred Güllner führt das Erstarken der SPD auf das positive Echo des Berliner Parteitages zurück. Dem „Stern“ sagte er: „Die SPD zeigte sich geschlossen, die Reden von Exkanzler Helmut Schmidt oder Parteichef Sigmar Gabriel kamen gut an. Das überzeugte die Anhänger und brachte Ex-SPD-Wähler zurück.“ 15 Prozent der Deutschen würden nun sagen, die SPD könne die Probleme am ehesten lösen – fünf Punkte mehr als in der Vorwoche. Auch Gabriels persönliche Werte hätten sich verbessert. 23 Prozent der Deutschen würden ihn jetzt bei einer Direktwahl zum Regierungschef wählen – vier Punkte mehr als in der Woche zuvor. Bei den eigenen Anhängern habe er sogar elf Punkte hinzu gewonnen. Trotz des Aufwärtstrends für die Sozialdemokraten ist nach den Worten des Forsa-Chefs die Sehnsucht der Deutschen nach einer SPD-geführten Regierung eher gering. Güllner: „Auch wenn noch so viele Menschen über die Koalition schimpfen, so sagen sie noch lange nicht, die Opposition könne es besser. Es gibt keine Wechselstimmung.“