Medizinische Hilfe für Kamerun

Bon Secours Kamerun

Container mit Hilfslieferungen in Zentralafrika angekommen

In dieser Woche war es endlich so weit: ein weiterer Container aus Deutschland mit Medizingeräten, Operations-Liegen, Zahnarzt-Stühlen, einer Röntgenanlage und vielem mehr konnte in Douala, einer Hafenstadt in Kamerun, vom dortigen Zoll freigegeben und geöffnet werden. Die Lieferung war vom Meckenheimer Hilfsverein „Bon Secours Kamerun e.V.“ von Meckenheim über Hamburg und Marokko auf den Weg nach Kamerun geschickt worden, um dort an verschiedene Partner-Krankenhäuser ausgeliefert zu werden. Georg Schorn, der 1. Vorsitzende des Vereins, freut sich über den schnellen Transport: „Wir konnten die Zoll-Formalitäten dieses Mal sehr schnell organisieren. Das kann auch schon mal ein paar Monate dauern.“ So konnten die dringend benötigten medizinischen Hilfsmittel in den vergangenen Tagen ausgeladen und an die verschiedenen Stellen verteilt werden.

Netzwerk mit acht Krankenhäusern

Der Verein „Bon Secours“ hat in den vergangenen Jahren erfolgreich ein Krankenhaus in Yaoundé, der Hauptstadt Kameruns, ausgerüstet und in Betrieb gebracht. Seit Anfang 2017 wurde daneben ein Netzwerk mit weiteren 7 Krankenhäusern aufgebaut. Der kleine, aber effektive Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, nicht nur weiteres medizinisches Gerät zu beschaffen, sondern auch vor Ort Fachwissen zu vermitteln, um langfristig das lokale Gesundheitssystem auf eigene Beine zu stellen. „Anfang 2018“, so Schorn, „werden wir mit einem neuen Ärzte-Team aus Luxembourg die Krankenhäuser aus unserem Netzwerk (Medical Network Cameroon) besuchen. Das sind Arbeitseinsätze, d.h. es wird vor Ort operiert, es sind aber auch Fort- und Weiterbildungen geplant.“

Ziel des Netzwerks unter Federführung von „Bon Secours“ ist es, dem Personal in den Krankenhäusern vor Ort fachliche Trainings anzubieten, um die Qualität der medizinischen Arbeit nachhaltig zu verbessern. Kern des festen Teams sind der in Deutschland ausgebildete Kameruner Rene Essomba (Chirurg und Chefarzt in der Klinik „Bon Secours“) und der pensionierte deutsche Internist und Kardiologe Sören Gatz aus Augsburg, der sich einer Klinik auf dem Land in Kamerun angenommen hat.

Kein Krankenhausbetrieb ohne Wasser und Stromversorgung

So wichtig die fachliche Hilfe und die medizinischen Geräte auch sind – oft fehlt es an den einfachsten Dingen, wie an einer unterbrechungsfreien Stromversorgung in den Operationssälen oder auch der dauerhaften Versorgung mit sauberem Wasser. Deshalb wurde in einer gemeinsamen Aktion von „Bon Secours“ mit anderen Organisationen im letzten Jahr im Westen Kameruns eine Wasseraufbereitungsanlage besorgt, geliefert und aufgebaut. Nebeneffekt dieser Aktion war, dass die Typhusrate im Ort um 80% zurückging.

„Auch wir lernen jeden Tag dazu“, so Schorn, „es fängt beim Strom an, geht weiter bei der Hygiene, und hört beim Röntgengerät nicht auf. Unser Verein hat schon viel leisten können, aber eigentlich fangen wir nun, mit unserem neuen Netzwerk, erst richtig an.“
So ist Container Nummer 7, gerade angekommen in diesem Oktober, nur ein weiterer kleiner Schritt. Aber wieder ein Schritt, der etwas bewirkt.