Knödelmarathon in der Ferienregion Kronplatz/Südtirol 15. Januar 2012
Was dem Franzosen das Baguette, dem Amerikaner das Steak und dem Griechen das Tzaziki, ist dem Tiroler der Knödel. Die saftigen Teigwaren, die einem auf der Zunge zergehen – mal als Pressknödel mit würzigem Graukäse, mal als sonnensüße Marillenknödel – schmecken einfach gut. Eine besonders große Vielfalt gibt es im Pustertal, genauer gesagt im Langlauf-Paradies Gsieser Tal. Ende Januar findet hier wohl einer der kuriosesten Veranstaltungen in der Ferienregion Kronplatz statt: der Knödelmarathon.
„Knödel kamen in Bauernfamilien mehrmals pro Woche auf den Tisch“, erzählt Rita Kahn. „Bei uns am Dienstag, am Donnerstag, manchmal am Samstag und auch am Sonntag. Das war ein Essen, das satt gemacht hat“, so die rührige Bäuerin vom Kahnwirt, einem traditionsreichen Pustertaler Erbhof mit 500-jähriger Geschichte. „Die Knödel am Sonntag waren etwas ganz Besonderes: Da gab es dann ein Fleisch oder Gulasch dazu, ein Festtagsgericht halt“, erklärt sie diesen kulinarischen Brauch. Die schmackhaften Kugeln gehören zum Alpenraum wie das Salz zur Suppe. Heute ist es die Vielfalt der manchmal deftigen, manchmal süß gerollten Knödel, die besticht und verführt. Der Kahnwirt in St. Martin im Gsieser Tal liegt, wie viele andere Wirtschaften und Restaurants, direkt an der Langlaufloipe. 40 Kilometer Loipen, von Pichl am Taleingang über St. Martin bis zum Talschluss in St. Magdalena, umfassen den einladend weiten Talboden. Mit seinen Pistenabschnitten, die Jedermann“s Können ansprechen, darf das sonnige Gsieser Tal sich rühmen, schon ab Mitte Dezember mit Naturschnee aufwarten zu können. Zudem werden die Loipen bei Bedarf mit Kompaktschnee präpariert. Hier findet am 15. Januar 2012 wieder der legendäre Knödelmarathon statt. Diesen etwas anderen Langlaufmarathon gibt es bereits seit mehr als 15 Jahren. Mitmachen kann jeder, ob mit oder ohne Langlaufski. Hierbei geht es nicht ums Gewinnen, sondern darum, das Tal zu entdecken. Sportliche Höchstleistungen, wie bei einem „richtigen“ Marathon, müssen nicht erbracht werden. Der Name „Knödelmarathon“ entstand, weil die 42 Kilometer-lange Talloipe ziemlich genau die Marathon-Länge hat und dort jedes Jahr der bekannteste und größte Volkslanglauf der Alpen, der „Gsieser Tal Lauf“ stattfindet. Wer möchte, kann beim Knödelmarathon auch wandern. Es gibt einen Shuttlebus, der die einzelnen Gasthäuser miteinander verbindet, oder man bewältigt einen Teil mit den Skiern und einen Teil mit dem Bus.
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Bild: Gsies Knödelgericht, Copyright: Udo Bernhart
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