Hervorragende Übersetzungen basieren auf guten Ausgangstexten

Basis für hervorragende Übersetzungen sind muttersprachliche Ausgangstexte von guter sprachlicher und grammatikalischer Qualität

Mangelhafte Arbeitsgrundlagen verursachen Rückfragen und zeitaufwändige Recherchen. Dies bringt auch den besten Übersetzer schon mal an seine Grenzen. Gute Ausgangstexte in einem klaren, einfachen Schreibstil, verfasst von einem Muttersprachler, vermeiden Verständnisprobleme von vornherein. Und garantieren eindeutige Übersetzungen von höchster Qualität.

Kein Kunde, der Übersetzungen in Auftrag gibt, liefert absichtlich fehlerhafte Ausgangstexte. Doch weder Techniker noch Geschäftsleute, ja nicht einmal Marketingfachkräfte betrachten einen Text so kritisch wie ein Übersetzer. Während grammatikalische oder linguistische Ungenauigkeiten im Umgang zwischen zwei Deutschen meist folgenlos bleiben, erzeugen sie beim Übersetzer mit Deutsch als Zweitsprache oft Unverständnis. Dazu kommt der Drang mancher Autoren, die Wichtigkeit ihrer Texte durch einen möglichst komplizierten, unpräzisen Schreibstil hervorzuheben.

„Schwammiger Wortmüll, Abkürzungen oder Tippfehler wie FVKW statt FCKW verursachen sehr oft zeitaufwändige Rückfragen“, so Britta Delaroy, Projektmanagerin bei B2B Jacobs Übersetzungen. Das Übersetzungsbüro aus Brüggen am Niederrhein hat sich auf Fachübersetzungen aus den Bereichen Technik, Recht, Marketing und Websitelokalisierung spezialisiert. „Ferner erhalten wir oft Ausgangstexte mit unvollständigen Sätzen, verursacht durch unachtsames Zusammenkopieren“, so Delaroy weiter.

Selbst, wenn der Autor den Text in seiner Muttersprache verfasst hat, ist das Original für den Übersetzer manchmal unverständlich. Leider überschätzen viele Autoren auch ihre Sprachkenntnisse und erstellen ihren Text gleich in einer Fremdsprache. Doch kaum ein Ingenieur oder Manager, der sich mit seinem Schulenglisch erfolgreich durch das Berufsleben schlägt, ist imstande, einen korrekten Text in englischer Sprache zu verfassen. Veraltete Ausdrücke, falsche Anglizismen wie „Handy“ oder eigene Wortkreationen wie „Infobar“ stellen die Übersetzer vor große Herausforderungen. „Dazu kommen, gerade bei Marketingübersetzungen, lokale Nuancen. Während deutsche Kaufleute ihre Kunden gerne von der Qualität ihres Produktes „überzeugen“ möchten, fühlt ein Engländer sich eher bedrängt, wenn er die wörtliche Übersetzung „convince“ lesen würde“, weiß Delaroy. Ein nicht muttersprachlicher Verfasser kennt solche Feinheiten natürlich nicht.

Gerade bei Wortlisten ohne jeden Kontext muss der Übersetzer darauf vertrauen, dass der Autor die korrekten Begriffe verwendet. „Bedienelement“ ist in einer technischen Anleitung viel zu ungenau. Oft wird in einem deutschen Ausgangstext aus einem „Kippschalter“ ein „Taster“ oder gleich ein „Button“, einfach weil es in Autorenohren besser klingt. Dabei könnte ein „Taster“ sowohl ein „Sensor“ als auch ein „Fühler“ sein. Ohne zusätzliche Informationen ist der Übersetzer im Zweifel.

Manchmal ergeben sich Zweideutigkeiten aber auch gerade aus dem Zusammenhang. Der Begriff „Berichtende“ vor einer Signatur am Ende eines Testberichts kann sich auf die Unterschrift der weiblichen Berichtsautorin beziehen. Er kann jedoch auch das Ende des Berichtes kennzeichnen.

„Es handelt sich hier nicht um Erbsenzählerei“, betont Britta Delaroy. „Eine qualitativ hochwertige Übersetzung basiert auf der korrekten Übernahme jeder noch so kleinen Formulierung. Ein falsch übersetztes Detail kann zu folgenschweren Übersetzungsfehlern führen, sei es bei einer technischen Bedienungsanleitung oder einem Werbetext. Die Verfasser der Ausgangstexte beeinflussen die Qualität unserer Übersetzungen in entscheidendem Maße selbst.“