Käserinde essen
Verbraucherfrage – Gerald L. aus Stuttgart fragt: Bei einigen Käsesorten ist auf den Verpackungen der Hinweis „Rinde zum Verzehr geeignet“ zu lesen. Darf ich nur die Rinde dieser Sorten essen? Ist Käserinde nicht grundsätzlich genießbar?
„Bei einer natürlichen, unbehandelten Käserinde ist es eine Frage der individuellen Vorlieben, ob man sie mitisst“, sagt Lisa Schmuck, Käsesommeliere bei der Bergader Privatkäserei. Beim Bergader Almkäse cremig-würzig beispielsweise trage die Rinde zum besonderen Geschmack der Weichkäsespezialität bei. Dies gelte in der Regel für alle Käseoberflächen mit Rotkulturen beziehungsweise weißem oder blauem Edelschimmel. Weiterhin gelte, dass sofern auf der Verpackung oder an der Käsetheke keine Hinweise auf die Verwendung von Konservierungsstoffen wie zum Beispiel Natamycin oder künstliche Käserinden aus Wachs stünden, die unbehandelte Käserinde mitgegessen werden könne, so Lisa Schmuck. Auf einigen Käseverpackungen ist zudem der Hinweis „Rinde zum Verzehr geeignet“ zu lesen.
Nicht zum Essen bestimmt sind grundsätzlich Käserinden aus Paraffin oder Wachs. Diese sollten immer abgeschnitten werden. Das gleiche gilt für Käse mit einem Kunststoffüberzug. Hier ist der Hinweis „Kunststoffüberzug nicht zum Verzehr geeignet“ Pflicht. Zum Schutz vor unerwünschten Schimmelpilzen darf die Rinde einiger Hart-, Schnitt- und halbfester Schnittkäse mit geschlossener Rinde mit dem Konservierungsstoff Natamycin behandelt werden. Bei den Produkten der Bergader Privatkäserei ist dies nicht der Fall. Wird Natamycin eingesetzt, ist zur Information der Konsumenten auf der Verpackung der Hinweis „Konservierungsstoff Natamycin“ oder „Konservierungsstoff E 235“ zu lesen. An der Käsetheke finden die Kunden direkt beim Käse eine Tafel mit der Aufschrift „mit Konservierungsstoff“ oder „konserviert“. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt Schwangeren, älteren Menschen, Kindern und immungeschwächten Personen, auf den Verzehr von Käserinde zu verzichten. Übrigens: Damit die Käselaibe überhaupt eine Rinde bilden, werden sie in ein Salzbad gelegt. Dabei entzieht das eindringende Salz dem Käselaib Wasser, die Oberfläche wird fester und es entsteht die typische Käserinde. Die schützt den Käse vor zu schnellem Austrocknen und Beschädigungen.
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Die Bergader Privatkäserei GmbH mit Sitz in Waging am See/Oberbayern wurde 1902 von Basil Weixler gegründet und ist seither in Familienbesitz. Heute stellt das Unternehmen mit circa 570 Mitarbeitern bayerische Käsespezialitäten nach traditionellen Rezepturen und Verfahren her. Die Bergader Privatkäserei ist in Deutschland ein bedeutender Käseanbieter mit Marken wie Bavaria blu, Bonifaz, Bergbauern Käse und Bergader Almkäse.
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