Mit mehreren Brennpunkten gegen den Grauen Star

Ob der Blick in die Nähe oder in die Ferne schweift – gutes Sehen dank Multifokallinse

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(Bildquelle: © lpictures – Fotolia.com)

Gut sehen in der Nähe und in die Ferne – und das im Alter ohne Brille? Wirklichkeit wird das mit modernen Multifokallinsen. Mit refraktiven augenchirurgischen Verfahren können zahlreiche Augenleiden erfolgreich behandelt werden. So zum Beispiel Weitsichtigkeit, Kurzsichtigkeit oder eine Hornhautverkrümmung. Mit der Multifokallinse konnten ganz entscheidende therapeutische Lücken geschlossen werden. Dank der multifokalen Intraokularlinse können neben der Alterssichtigkeit, medizinisch Presbyopie, weitere Augenleiden therapiert werden. Indem die Multifokallinse zugleich Alterssichtigkeit und andere Fehlsichtigkeit ausgleicht, wird ein Leben ohne Sehhilfe (Brille oder Kontaktlinsen) möglich.

Multifokallinse behandelt den Grauen Star und gleicht Fehlsichtigkeiten aus

Der Linsenaustausch erfolgt mit millionenfach erprobten Techniken, die bei der Behandlung des Grauen Stars seit Jahrzehnten angewendet werden. Allein in Deutschland werden pro Jahr ca. 800.000 Katarakt Operationen durchgeführt. Dabei wird die natürliche Augenlinse entfernt und durch eine Kunstlinse ersetzt. Bei der Multifokallinse handelt es sich um eine Intraokularlinse (IOL), die im Gegensatz zu einer einfachen monofokalen Linse das einfallende Licht auf mehrere Brennpunkte verteilen kann. Damit ermöglicht sie scharfes Sehen in alle Entfernungen. Die Multifokallinse ist damit multifunktional einsetzbar. Mit ihr kann nicht nur der Graue Star sehr effektiv behandelt werden. Auch Fehlsichtigkeiten wie die Alterssichtigkeit (Presbyopie), Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit können dank der Multifokallinse ausgeglichen werden.

Wie funktioniert die Multifokallinse?

Schon der Name der Sonderlinse gibt den entscheidenden Hinweis. Die Linse verfügt über mehrere Brennpunkte. Dabei gibt es zwei Hauptbrennpunkte – einen für die Nähe und einen für die Ferne. Um das einfallende Licht auf die Brennpunkte verteilen zu können und scharfes Sehen in die Nähe und in die Ferne zu ermöglichen, bedarf es eines speziellen Aufbaus, damit gleichzeitig das Bild der Nähe und das Bild der Ferne erzeugt wird. Diese Funktionsweise haben alle Multifokallinsen-Typen gemeinsam. Nach einer individuell unterschiedlichen Eingewöhnungsphase wählt das Gehirn das jeweils passende Bild aus.

Die Operation bei Grauem Star kann in der Regel ambulant durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um einen minimalinvasiven Eingriff, bei dem die Linsenvorderkapsel geöffnet und die Linse meist mithilfe von Ultraschall oder durch einen Femtosekundenlaser zerkleinert und anschließend entfernt bzw. abgesaugt wird. Danach wird eine spezielle Kunstlinse, eine sogenannte Intraokularlinse, in den leeren Kapselsack eingesetzt. Auch die Ausheilung erfolgt in der Regel komplikationslos – die kleine Öffnung verschließt sich von selbst. Katarakt-Operationen sind nach heutigem Standard ein sehr sicherer Eingriff. Dadurch, dass die Kunstlinse individuell angepasst wird, kann eine bestehende Fehlsichtigkeit korrigiert werden.

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