Frankfurt/M. – November 2016. Am 9. und 10. November 2016 fand zum 49. Mal in Folge die Mitgliederversammlung der „European Security Systems Association (ESSA)“ in Frankfurt am Main statt. 137 Vertreter der physischen Sicherheitsindustrie trafen sich im VDMA-Haus, um die Branchenentwicklung des vergangenen Jahres Revue passieren zu lassen und die gemeinsame Marschrichtung für die Zukunft zu definieren.
Durch die Mitgliederversammlung führten der Geschäftsführer der ESSA, Dr. Markus Heering sowie der Vorstandsvorsitzende Harald Lüling und die stellvertretende Vorsitzende Myriam Bevillon. Während der Versammlung wurde deutlich, dass gerade im Hinblick auf die aktuellen Entwicklungen des Marktes, definierte Qualitätskriterien für den Wettbewerb von enormer Bedeutung sind. Hierbei sollte nicht nur auf Transparenz bei der Prüfung von Sicherheitsprodukten Wert gelegt werden. Auch die Thematik der Vergleichbarkeit von Prüfergebnissen zur allgemeinen Qualitätssicherung wurde an diesen beiden Tagen stark diskutiert. „Ziel der ESSA bleibt es weiterhin, die herrschenden Beschränkungen auf dem internationalen Markt der physikalischen Sicherheitsprodukte zu erkennen und unsere Mitglieder dabei zu unterstützen diese Hemmnisse zu bewältigen.“, betonte Dr. Markus Heering.
Im Fokus der diesjährigen Mitgliederversammlung standen die Impulsvorträge der Gastredner Andreas Elfving (FOI Swedish Defence Research Agency, Stockholm), Götz Schartner (8com GmbH & Co. KG, Neustadt), Dr.-Ing. Steffen Kunze (Fraunhofer Institut, Dresden) und Julia Jacobs (Messe Essen, Essen) sowie ein Workshop zum neuen Werkzeugkatalog und den damit verbundenen veränderten Anforderungen für Prüfungen zum Standard EN 1143-1.
EU Security Certification Projects
Herr Anders Elfving, FOI Swedish Defence Research Agency, Stockholm
Vorgestellt wurde das Projekt „HECTOS“ – Ein durch das Sicherheitsforschungsprogramm EC FP7 finanziertes Projekt, dass acht führende Organisationen aus ganz Europa vereint, um zu untersuchen, wie ein einheitliches Vorgehen bei der Prüfung und Zertifizierung von physischen Sicherheitsprodukten entwickelt werden könnte. Aktuell ist der Markt der Prüfung und Zertifizierung noch gehemmt, was bedeutet, dass Produkte teilweise noch in mehreren Ländern geprüft und zertifiziert werden müssen, um in genau diesen auf dem Markt zugelassen zu werden. Die Harmonisierung des Zertifizierungsmarktes ist dementsprechend ein wichtiges Thema für die gesamte europäische aber auch internationale Sicherheitsbranche. Das Projekt, welches auf der ISO/IEC 17000-Reihe basiert, befindet sich bereits in der Phase der Konzeptentwicklung. Anfang nächsten Jahres soll das ausgearbeitete Konzept den Mitgliedern der Organisationen vorgestellt werden.
Cybercrime und Wirtschaftsspionage
Herr Götz Schartner, 8com GmbH & Co. KG, Neustadt an der Weinstraße
Der Vortrag „Cybercrime und Wirtschaftsspionage“ befasste sich mit der aktuellen Gefahr von professionellen Hackerangriffen auf IT-Systeme von Unternehmen. „Grundlegend sind sensible Daten vor Hackerangriffen nie sicher“, erklärte Götz Schartner zu Beginn der Präsentation. Allerdings können Maßnahmen ergriffen werden, die die Sicherheit der Daten effektiv steigern können – vor allem regelmäßige Software-Updates und eine Versicherung der Daten gegen Cybercrime ist für Unternehmen hierbei essentiell.
Sicherheitsanwendungen mit keramischen Materialien – ein Oxymoron?
Herr Dr.-Ing. Steffen Kunze, Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS, Dresden
Der Vortrag informierte über die besonderen Materialeigenschaften von Keramiken mit gebundenen Metallen und Polymeren und die Vor- und Nachteile dieser Verbundwerkstoffe für den Maschinenbau. Besonders interessant sind Keramiken aufgrund ihrer extrem hohen Härte und ihrer Resistenz gegenüber hohen Temperaturen. Auch die Sicherheitsbranche ist durchaus interessiert an Keramiken. Besonders für den Tresorbau, könnte der Einsatz von Keramik, aufgrund genau dieser Eigenschaften, zukunftsweisend für die nächsten Jahre sein.
security Messe Essen – Rückblick 2016 & Ausblick 2018
Frau Julia Jacob, Messe Essen, Essen
Die Messe Essen präsentierte eine Auswertung der diesjährigen security Messe – der weltweit bedeutendsten Messe der Sicherheitsbranche. Insgesamt präsentierten 1.000 Aussteller aus 45 Nationen ihre Produkte und Dienstleistungen in den Messehallen. Besucht wurde die security von ca. 40.000 Menschen aus 132 Ländern. Die stetig steigende Internationalität der Aussteller und Besucher der Messe, zeigt deutlich in welche Richtung sich auch die Branche entwickelt. Bis 2018 plant die Messe Essen einen Aus- und Umbau des Messegeländes. Hierbei soll vor allem die Aufteilung der Messehallen optimiert werden. Aus den 18 kleinteiligen Hallen sollen 8 große und übersichtliche Hallen entstehen, die unter anderem einen 2-stöckigen Standbau erlauben sollen.
Im nächsten Jahr, kann der Verband auf ein 50-jähriges Bestehen zurückblicken. 50 Jahre in denen sich die Branche der physikalischen Sicherheit enorm entwickelt und auch verändert hat. Das ESSA-Netzwerk, entstanden aus der 1967 gegründeten Forschungs- und Prüfgemeinschaft Geldschränke und Tresoranlagen e.V. (FuP), ist über die Jahrzehnte stark gewachsen und konnte die Branche auch auf internationaler Ebene überzeugen – von den aktuell 143 Mitgliedern, kommen 40 Mitglieder aus nicht-europäischen Ländern, Tendenz weiter steigend.
Text 5.461 Z. inkl. Leerz.
ESSA – The International Security Association ist der führende internationale Verband der Sicherheits-branche mit Sitz in Frankfurt/Main. ESSA hat zurzeit mehr als 140 Mitglieder aus 39 Ländern.
European Security Systems Association (ESSA) e.V.
Amal Eddahmani
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