Der 16. Normentag von INMAS an der Hochschule Bremen zeigte aktuelle Probleme und Lösungsansätze auf
Auf Unternehmen kommen im Bereich der Standardisierung durch die zunehmende Digitalisierung zahlreiche neue Herausforderungen zu – das war eine der Kernaussagen des 16. Normentags, der am 13. Oktober auf Einladung der INMAS GmbH an der Hochschule Bremen stattfand. Im Zuge der „Industrie 4.0“ entstehen zusätzliche Produkte und Dienstleistungen, die mit internationalen Normen in Einklang gebracht werden müssen, und selbst der Betrieb einer Unternehmenswebsite ist rechtlich nicht mehr trivial. Praxisnahe Informationen zu diesen und weiteren Themen erhielten die Teilnehmer des Normentags in Bremen, der einen Tag vor dem offiziellen Weltnormentag ausgerichtet wurde.
IT-Systeme in Einklang bringen
Einen Überblick über aktuelle Veränderungen in der technischen Unternehmensberatung gab Dr. Christian Lockemann von der Your Expert Cluster GmbH (YEC). Das Netzwerk bündelt Kompetenzen aus unterschiedlichen Disziplinen, um Betriebe angesichts der Vielfalt an Herausforderungen umfassend unterstützen zu können. Beispielhaft nannte Lockemann ein Unternehmen aus der Spezialchemie, das als Konglomerat aus mehreren zugekauften Firmen gebildet worden war. Dort mussten zunächst die Geschäftsprozesse und IT-Systeme zusammengeführt werden, um die Stammdaten vereinheitlichen und weitere Optimierungen umsetzen zu können. In einem anderen Projekt entwickelte YEC gemeinsam mit der IHK München und Oberbayern einen Selbstcheck für Unternehmen, die sich auf die Industrie 4.0 vorbereiten wollen.
Überleben im Normen-Dschungel
Praxiserprobte Lösungen für das Normenmanagement und die CE-Kennzeichnung im Unternehmen stellte Andreas Ittermann von der PC-Force GmbH vor. Die Programme „IntraNorma“ und „CE-Ready“ können kombiniert werden, um beide Bereiche effizient und rechtssicher in den Unternehmensalltag integrieren zu können. „Die Verwendung von Normen im Arbeitsalltag hinterlässt mit der Zeit ein ständig wachsendes und langsam austrocknendes Dickicht, bei dem irgendwann ein kleiner Funke zu einem unkontrollierbaren Brand führt“, beschrieb Ittermann die Realität in vielen Betrieben. IntraNorma sei „die Machete, die für Ordnung sorgt“.
Fallstricke beim Datenschutz beachten
Aber auch kleinste Unternehmen müssen sich mit komplexen Regulierungen befassen – beispielsweise, wenn sie über eine Website ihre Leistungen verkaufen oder abwickeln. Welche Fragestellungen alleine der Datenschutz aufwirft, zeigte Peter Suhling von der Firma suhling management consulting auf. Die Datenschutzbehörden der Länder prüfen anlasslos und verhängen teilweise erhebliche Bußgelder, nicht nur im Zusammenhang mit Websites. Die Versicherung Debeka musste beispielsweise laut Suhling schon 1,3 Millionen Euro Strafe zahlen, die Deutsche Bahn 1,1 Millionen Euro und die Autowaschkette „Mr. Wash“ wegen unzulässiger Videoüberwachung auch immerhin 64.000 Euro.
Weitere Einblicke in die Unternehmenspraxis erhielten die Teilnehmer des Normentags darüber hinaus von Bernhard Pennekamp (Ingenieurbüro für technische Dokumentation), Bernd Schwarzenegger (Global Management Consultancy & Training) sowie Mirco Otto (NDB Elektrotechnik GmbH & Co.KG). Moderiert wurde die Veranstaltung von Karl-Heinz Freitag.
Sprechtage und Schulungen
INMAS-Geschäftsführer Manfred Skiebe stellte das Normen- und Patentzentrum der Hochschule Bremen vor, das Unternehmen für eigene Recherchen offensteht. Er gab außerdem einen Ausblick auf neue Angebote und Veranstaltungen in den kommenden Monaten, darunter die kostenlosen Normen- und CE-Sprechtage an den Industrie- und Handelskammern in Lüneburg/Celle und Bremen sowie die Schulungen zum CE-Beauftragten, die INMAS in Kooperation mit der TÜV Rheinland Akademie durchführt. Der nächste Normentag ist ebenfalls bereits für 2017 geplant.
Weitere Informationen: www.inmas.de
Die INMAS GmbH ist Ansprechpartner für alle Fragen rund um Normung und Standardisierung sowie für die CE-Kennzeichnung. INMAS unterstützt Unternehmen bei der Umsetzung von Normen und Standards im gesamten Betrieb. So werden Qualitätsvorteile erzielt und existenzbedrohende Haftungsrisiken vermieden. Darüber hinaus wird das prozessorientierte Normenmanagement genutzt, um Einsparpotenziale zu erschließen. INMAS ist Mitglied des Deutschen Instituts für Normung (DIN).
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