Ein Kurztripp nach San Francisco

Eine Reisereportage von Gerd und Christine Spranger

showimage Ein Kurztripp nach San Francisco

Das Wahrzeichen von San Francisco: die Golden Gate Bridge

Es ist ein Widerspruch an sich, denn ein Kurztripp nach San Francisco ist schwer möglich, oder doch? Wir waren zwei Woche zu Gast bei ‚Tantchen‘, 40 Meilen von SF entfernt. Auf dem Programm standen aber auch noch Nevada, Lake Tahoe und ein Nationalpark. Also war unsere Zeit begrenzt und wir mussten uns auf einige Kurztripps nach SF beschränken und die nähere Umgebung. Trotzdem, es war immer ein Besttripp.de

Ein Glücksgriff war unser schon zuhause gebuchtes Mietauto, dass wir nach 14 Stunden Flug- und Wartezeit ohne Probleme am Airport in Empfang nahmen. Peter & Carol waren dabei ein große Hilfe, denn die Verleihstation liegt einige Kilometer außerhalb, es fährt aber auch eine S-Bahn im 10-Minuten-Takt. Doch das wussten wir zu dieser Zeit noch nicht. Auch versuchte man dort mit einigem Nachdruck, noch einige Extra-Versicherungen an uns zu verkaufen. Es empfiehlt sich hier standhaft zu bleiben, und genau zu wissen, was man will und gebucht hat.

Gibt es das idyllische San Francisco?
Im Gepäck hatten wir unser mobiles Navi mit USA-Karte, doch für unsere erste Fahrt folgten wir Peter & Carol als sehr ortskundige Reiseführer, denn wir hatten die Zieladresse nicht und das Navi war gut im Koffer verstaut. Die Fahrt vom Airport über die Oakland-Bay-Brigde war ein Schock für uns. In New York hatten wir vor fünf Jahren mit vielen Menschen, breiten Straßen und himmelragenden Häusern gerechnet. Aber für San Francisco hatten wir uns ein wenig mehr Idylle erwartet. Das war auf dem ersten Blick ein Irrtum, würde unser Kurztripp noch zu einem Besttripp.de werden?

Allein der Verkehr auf den bis zu sechsspurigen (!!) Straßen (in jede Richtung), vorbei an hochragenden Bürotürmen, großflächigen Werbetafeln und dicht fließendem Verkehr war beeindruckend. Irgendwie aber wirkten die Fahrer dabei relaxed, ließen keinen Stress aufkommen. Angekommen in einer der ganz großen Metropolregionen, der zweitteuersten Stadt in den Vereinigten Staaten, in direkter Nähe zu Silicon Valley (Wikipedia: Es ist geografisch der südliche Teil der San Francisco Bay Area, der Metropolregion um die Städte San Francisco und San Jose). Willkommen bei den Schönen und Reichen, die aber nicht in der City, auch nicht in den „goldenen Hills von California“ (wenn man das auch meinen könnte), sondern in den schattigen Lagen, erhöht über die Bay und der City, in bestens gepflegtem Grün der Villen leben und residieren.

Über die Bay mit der Oakland Bridge
Kaum hatten wir uns ein wenig an den Verkehr in fünf Spuren gewöhnt, erreichten wir die Oakland-Bay-Brigde. Von links und rechts kamen weitere Zubringer und zwischenzeitlich fuhren wir auf 9 Spuren nebeneinander hin zu den Tollhäuschen. Wir entrichteten unseren Obolus und es ging dann auf sechs Spuren ganze 7.180 Meter über die Bay, auf deren Brücke täglich 274.000 Fahrzeuge passieren auf ihren Weg von oder nach San Francisco.

Was wir bei unserer ersten Fahrt noch nicht realisierten, wir waren von diesen Eindrücken einfach viel zu überwältigt, war der Umstand, dass unter uns, auf einer zweiten Ebene, die Autos ebenfalls auf sechs Spuren in die andere Richtung fuhren. Der Highway blieb so breit und die Autoschlange – es war Berufsverkehr – schlängelte sich in einem endlosen Strom 20 Meilen und weiter, bis wir Castro Valley erreichten und bei meiner Tante Wilma sehr herzliche Aufnahme fanden.

Ein Dank an die Familie
Es war ein großes Familientreffen, Christine und ich, meine Mutter Christa sowie Onkel und Tanten – Wilma, Peter und Carol. Später kamen noch meine Cousin David mit seiner Frau Tory und die beiden Jungs Jakob und Ashton. Es war ein überwältigender Empfang in Kalifornien. Henry und Robert hatten leider keine Zeit – was ihnen nicht zu verdenken ist, denn in den USA ist der Urlaub auf zwei Wochen beschränkt – wir aus God old Germany haben den Luxus von vier bis sechs Wochen Urlaub plus etlicher Feiertage.

12 Tage sahen wir ein wenig von Kalifornien, San Francisco, den Ocean, die Westernstadt Virginia City, Lake Tahoe, Reno und am Ende unserer Reise auch noch zwei Tage den Yosemite Nationalpark. Dazwischen Ausflüge, Zeit mit der Familie und die alltäglichen Kleinigkeiten. Unser Programm also war bis an den Rand gefüllt. San Francisco aber haben wir auf Eigeninitiative kennengelernt, bei den weiteren Zielen waren Peter & Carol mit dabei. In den Yosemite Nationalpark nahmen uns David, Tory und die Jungs mit – doch das sind eigene Geschichten und ich hoffe sie die nächsten Monate auch in einer Reportage weitergeben zu können. Wir bleiben zunächst bei San Francisco und unternehmen alle gemeinsam einen Ausflug über die San Mateo Bridge. Mit 11 Kilometern ist sie die längste der Bay, hinüber zum Ocean, zur Half Moon Bay.

Ein Besttripp hinüber zum Odean
über die San Mateo Bridge und nach San Francisco
Allein die Fahrt war ein Erlebnis. Die San Mateo Bridge ist wirklich beeindruckend. Man fährt ‚einfach so‘, als ob es die selbstverständlichste Sache der Welt ist, elf Kilometer über die Bay – die ja eigentlich Teil des Ozeans ist – ein grandioses Erlebnis. Verbunden ist die Bay mit dem Ocean auf einer Länge von etwa zwei Kilometern. Und darüber führt die bekannteste Brücke der Staaten, nämlich die … ja, richtig … die Golden Gate Bridge. Sie verbindet den Süden mit dem Norden.

Die San Mateo Bridge spannt sich in weitem Bogen, mächtige Stützen und Seile tragen sie. Sie zeigt in weißer Farbe getaucht ein hübsches Farbenspiel mit dem Ocean und dem blauen Himmel. Rechts vor uns zieht sich die Millionenstadt San Francisco in die Länge. Wir erreichen die Außenbezirke und bald geht es über einen kleinen Höhenrücken in Serpentinen hinüber zum Ocean. Frei lebende Seelöwen gibt es hier zu sehen. Sie leben in einem kleinen geschützten Bereich, wir können aus der Ferne von oben aber doch ein paar Fotos machen und genießen sonst das Meer, die wilde Küste, die frische Brise – in dem Bewusstsein in Amerika zu sein, in einer der Topregionen, fast am anderen Ende der Welt. In einem kleinen Restaurant verköstigen wir noch eine lokale Spezialität, eine Clam-chowdersuppe (Muschelsuppe) – schmeckt prima – bevor wir gemütlich wieder in Richtung San Francisco fahren.

Haus an Haus an Haus und viel zu breite Straßen
Peter und Carol wählen den Weg durch die City, die in weiten Teilen ganz ohne Hochhäuser auskommt. Es sind kleine Häuser, Haus an Haus, an Haus. Ganze Straßenzüge und Siedlungen lang. Dazwischen schlängeln sich die breiten Straßen und immer wieder Kirchen ganz unterschiedlicher Bekenntnisse, aber oft mit eindeutigen Bekenntnis zu Jesus Christus. Nach einer Weile haben wir San Francisco von Süd nach Nord durchquert und nähern uns der Golden-Gate-Bridge.

Damit sind natürlich hohe Erwartungen verbunden. Die ‚Golden-Gate‘ ist in unzähligen Liedern, Filmen und Geschichten verewigt, sie ist die Königen der Brücken. Entstanden aus menschlichen Wagemut und Ingenieurgeschick. Bis zu 14 Mio. Menschen besuchen jährlich dieses Wahrzeichen und moderne Wunder der Technik, dem Wahrzeichen der Stadt San Franzisko. Die untere Fahrdecke spannt sich in einer Höhe von 67 Meter über dem Meer, mit einer Gesamtlänge von 2,7 Kilometern.

Alcatraz und die Golden Gate Bridge
Gleich nach der Überfahrt, am anderen Brückenende, ist ein großer Parkplatz für Busse und Autos. Wir bleiben natürlich stehen, um dieses einmalige, eindrucksvolle Bauwerk zu sehen. In knapp drei Kilometern Entfernung ragt die Skyline von SF auf, und wir haben Glück, denn der so typische Nebel macht heute eine Pause. Wir sehen alte Festungsanlagen, von Fort Point, dessen Anfänge bis auf 1793 zurückreichen sollen. Zu sehen ist mit bloßen Auge auch die weltberühmte Festungsanlage Alcatraz. Kaum vorstellbar, dass hier, so nahe der Golden Gate und San Francisco, die großen Gangster der USA eingesessen sind – so nah und doch wie auf einem anderen Stern. Es ist übrigens nicht weit entfernt, auf der anderen Küstenseite wieder ein großes Hochsicherheitsgefängnis, dass dem Namen Alcatraz heute alle Ehre macht, was seine Sicherheit und absolute Kontrolle betrifft. Auch heute sitzen hier die ganz schweren Jungs ein.

Gemeinsam ein Monument der Freiheit schaffen
Das alles ist freilich viele Meilen von uns entfernt. Wir sitzen auf der Brüstung, lassen uns den Wind um die Nasen wehen und genießen einfach den Blick zur Bridge und nach San Francisco. Jeder ist hier gefangen von diesem Bann des Ausblicks, dieses unbestimmte Gefühl von Weite, Freiheit und auch der Größe des menschlichen Schöpfergeistes. Die Golden-Gate-Bridge ist bis heute ein Monument dafür, was Menschen gemeinsam schaffen können, wenn sie es nur wollen, es wirklich wollen. So gesehen ist es auch ein Monument der Freiheit, schafft für die Menschen bis heute die Freiheit, schnell in und aus der Stadt zu kommen, von dieser pulsierenden Metropole in die sonnenverbrannten Golden Hills von Kalifornien. Damit passt die Bridge so gut zu dieser pulsierenden Stadt San Francisco.
Wir haben ihr noch zwei Besuche abgestattet und zwei größere Ausflüge in die nähere Umgebung, nämlich zu den Mammutbäumen – zum National Monument Muir Wood und zum Muir Beach – rund 20 Kilometer nördlich von SF. Unser zweiter Tagesausflug führte uns nach Point Reyes zum Leuchtturm, etwa 100 Kilometer nördlich von SF. Aber auch in San Francisco besuchten wir auf unseren Kurztripp noch weitere Sehenswürdigkeiten. Acht von den Top-Ten haben wir geschafft.

Ein Bericht zu den Ausflügen folgt
– so Gott will – und ich Zeit und Muße dazu finde. Den Originaltext mit vielen Fotos findet Ihr auf … bestttripp.de

Journalist und Blogger

Kontakt
Presse Spranger
gerd spranger
ludwig-thoma-str. 17c
83435 Bad Reichenhall
0171/ 9451187
pressespranger@yahoo.de
http://www.pressespranger.de