– ICF-PR, Hamburg: Umfragen stiften bislang mehr Verwirrung als Nutzen
– Finanzbranche und Verbraucherschutz mehr denn je in Aufklärungspflicht
Wenn“s um Geld geht: Nun, dann setzt oft große Ratlosigkeit ein. Wie eine aktuelle Forsa-Studie im Auftrag der Börse Stuttgart herausfand, sollte sich zwar nach überwiegender Meinung der dort Befragten (84 Prozent) jeder mit dem Thema „Geldanlage und Finanzwissen“ gut auskennen. Jedoch geben über die Hälfte der Befragten (52 Prozent) an, wenig bis überhaut nicht gut informiert zu sein! 65 Prozent der Interviewten nennen Bücher und Fachzeitschriften als besonders geeignete Quellen, um sich diesbezüglich schlau zu machen. So weit, so schlecht?
Auch eine Untersuchung von TNS Infratest im Auftrag des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) brachte im Herbst 2010 hervor, dass die Deutschen mehr zum Thema Finanzen erfahren wollen. „Dabei wünschten sich 66 Prozent der Befragten, dass Schulen die Vermittlung von Finanzthemen übernehmen“, so eine Pressemitteilung des DSGV. Eine gute Idee – doch bestenfalls erst für die nachwachsende Generation wirksam.
Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) zitiert wiederum eine Studie der TNS Emnid vom August 2011, in der 85 Prozent der Befragten erklärten, dass es hauptsächlich Aufgabe des Elternhauses sei, Kindern eine finanzielle Allgemeinbildung zu vermitteln. Bleibt die Frage, welches kaum vorhandene Wissen der Eltern (siehe Studienergebnisse zuvor) da eigentlich weitergegeben wird?
Stigmatisierung von Bankkunden: „Dumm bleibt dumm?“
„Worüber wird da eigentlich unentwegt geredet und geforscht“, fragt Thomas Bartel von der ICF-PR Consulting aus Hamburg kritisch, „und vor allem: Wie sehen am Ende die notwendigen Vorschläge und Maßnahmen aus den gewonnenen Erkenntnissen konkret aus?“ Es habe den Anschein, dass systematisch jede Menge Wissensdefizite bei den Verbrauchern aufgedeckt und angeprangert werden, ohne dass jedoch der Wille – geschweigen denn konkrete Maßnahmen – zur Abhilfe auf breiter Front erkennbar wären.
„Für die Finanzdienstleistungsbranche kann der Eindruck einer systematischen Stigmatisierung der Kunden als dumm oder halbwissend fatale Folgen haben“, so der ehemalige Banker weiter. Jedenfalls könne das dringend erforderliche Vertrauen zwischen Kunden und Banken nicht entstehen, indem gebetsmühlenartig suggeriert werde, dass Anleger und Kreditnehmer ohnehin nichts verstünden – und in der Konsequenz doch besser gleich ihrem Bankberater das Feld überlassen sollten.
Wer sich als Kunde nicht allein auf einen Bankberater seines Vertrauens verlassen will (was in dieser Ausschließlichkeit bei größeren finanziellen Vorhaben ohnehin nicht ratsam wäre), der kommt um die Mühen einer eigenständigen Information nicht herum. Hier sind neutrale Instanzen wie etwa der Verbraucherschutz des Bundes, lokale Beratungsstellen oder Volkshochschulen ebenso gefragt wie seriöse Medien mit entsprechend thematischer Ausrichtung oder mit kompetenten Ratgeber- und Verbraucher-Rubriken. „Es geht mit Sicherheit nicht darum, ein Volk von Laien-Bankern heranzubilden“, so Bartel. Gleichwohl seien solide Grundkenntnisse in Sachen Finanzen in allen Lebenslagen nützlich, um sich vor ungeeigneten oder gar unseriösen Angeboten zu schützen. „Teures Lehrgeld will schließlich niemand bezahlen.“
Gute Finanzkenntnisse der Verbraucher: Auch für Banken ein Gewinn
„Wenn der Finanzwirtschaft tatsächlich an aufgeklärten und mündigen Kunden und Geschäftspartnern gelegen ist, dann sollten auch die Spitzenverbände der Institutsgruppen ernsthaft über konzertierte Aufklärungskampagnen nachdenken“, schlussfolgert Thomas Bartel. Hierdurch erweise sich nicht nur die Branche selbst einen gehörigen Dienst in puncto Glaubwürdigkeit, sondern fördere zugleich ein faires und verständnisvolles Miteinander bei jeder Beratung. Und schließlich: „Schwarze Schafe“ hätten – zum Segen aller Beteiligten – deutlich weniger Chancen, mit dubiosen Machenschaften erfolgreich zu sein.
Der Autor Thomas Bartel, gelernter Banker, war viele Jahre in leitender Funktion für die Unternehmenskommunikation einer großen Bank tätig. Seit mehr als zwanzig Jahren berät er mit seiner Agentur ICF Public Relations-Consulting u. a. Finanzdienstleister.
Die Agentur ICF Public Relations-Consulting (www.icf-pr.de) ist seit mehr als zwanzig Jahren bundesweit tätig. Auf der Referenzliste stehen u. a. namhafte Finanzdienstleister, Verbände, Software-Firmen, Produzenten von Lifestyle-Mode und Funktionstextilien, Genussmittel-Hersteller sowie Kunden beratender Berufe (Anwaltskanzleien, Makler, Personalvermittler).
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