Staatssekretär Laumann: „Die Generalistik ist eine große Chance für die Pflege in Deutschland“

ALTENPFLEGE 2016 und Zukunftstag ALTENPFLEGE in Hannover eröffnet / Pflegereform, Pflegeausbildung und Fachkräftemangel im Fokus

showimage Staatssekretär Laumann: "Die Generalistik ist eine große Chance für die Pflege in Deutschland"

Staatssekretär Karl-Josef Laumann spricht auf der Eröffnung des Zukunftstages ALTENPFLEGE.

Hannover, 08. März 2016. Ein starkes Signal für die Altenpflege: Im Beisein von viel Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft wurden heute Vormittag in Hannover die ALTENPFLEGE 2016, Europas Leitmesse der Pflegewirtschaft, und der messebegleitende Kongress Zukunftstag ALTENPFLEGE eröffnet. Über 1.000 Gäste nahmen an der hochkarätig besetzten Eröffnungsfeier teil. In seiner Eröffnungsrede betonte Karl-Josef Laumann (CDU), Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit, dass die Bundesregierung mit der Pflegereform die richtigen Weichen für eine gute und menschenwürdige Pflege gestellt habe. „Alle 2,6 Millionen Pflegebedürftigen bekommen einen lebenslangen Bestandsschutz. Die meisten Pflegebedürftigen erhalten durch die Reform sogar deutlich mehr Leistungen“, sagte der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung. Jetzt käme es in erster Linie darauf an, dass das Pflegestärkungsgesetz II auch angemessen in der Praxis umgesetzt werde.

Er bedankte sich zudem ausdrücklich für die Ideen, den Mut und die Innovationskraft der Pflegebranche. Die Vielfältigkeit in der Pflegepraxis habe entscheidenden Anteil daran, dass die Altenpflege tagtäglich verlässlich gestaltet werde. Er unterstrich: „Die Weiterentwicklung in der Pflege hängt jetzt vor allem davon ab, genügend Menschen zu finden, die bereit sind, sich verlässlich um Pflegebedürftige zu kümmern.“ In den kommenden Jahren gebe es einen zusätzlichen Bedarf von 20.000 Pflegekräften pro Jahr. Das geplante Pflegeberufsgesetz hält er für einen ganz wichtigen Schritt: „Wir schaffen damit die nötigen Rahmenbedingungen für eine moderne und attraktive Berufsausbildung“, sagte Laumann. „Die Generalistik ist eine große Chance für die Pflege in Deutschland. Am Ende steht eine Berufsausbildung, die mehr Menschen für die Pflegeberufe begeistern wird.“ Nur eine breit ausgerichtete Ausbildung befähige zur Pflege von Menschen aller Altersgruppen. Bei einer generalistischen Ausbildung gäbe es zudem kein Argument mehr für eine unterschiedliche Bezahlung in der Pflege.Davon profitiere insbesondere die Altenpflege.

Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Cornelia Rundt (SPD) unterstrich die Bedeutung von Innovation im Bereich Altenpflege. „Innovation im Altenpflegebereich wird dazu führen, dass gerade die Menschen, die zuhause leben und pflegebedürftig geworden sind, Unterstützung und ein Mehr an Sicherheitsgefühl auch über technische Lösungen bekommen“, sagte die Ministerin. Allerdings werde die Technik nie die Menschen ersetzen können, die in diesem Bereich arbeiten. Die größte Herausforderung bestehe daher in der Fachkräftesicherung. „Wir müssen dafür sorgen, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Mit der Generalistik werden wir einen weiteren Schub in Richtung Professionalisierung bekommen“, so die Ministerin weiter.

Die Reform der Pflegeberufe war anschließend auch zentrales Thema bei der
Podiumsdiskussion. Eine kritische Auffassung zur geplanten Zusammenlegung der
Pflegeausbildung vertrat Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e.V.: „Die generalistische Ausbildung bedeutet, dass es künftig nur noch Breitenwissen geben wird und die so dringend notwendigen Spezialkenntnisse auf der Strecke bleiben.“ Die aktuell positive Nachfrage in der Altenpflegeausbildung laufe Gefahr, durch die Generalistik ausgebremst zu werden. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Deutschen paritätischen Wohlfahrtsverbands, befürwortet das geplante Gesetz: „Der Arbeitsmarkt in der
Pflege muss endlich aus seiner Nische heraus kommen. Wir wollen, dass die
Gesetzesinitiative zum Erfolg geführt wird.“

Mit dem Zukunftstag ALTENPFLEGE bündelt Vincentz Network alle maßgeblichen Kräfte der Altenpflege. Miriam von Bardeleben, Verlagsleiterin Vincentz Network Altenhilfe sagte anlässlich der Eröffnung: „Die Pflegewirtschaft steht vor einem großen Umbruch. Und Zukunft braucht starke Partner. Deshalb treiben wir beim Zukunftstag ALTENPFLEGE den notwendigen Dialog im Schulterschluss mit allen maßgeblichen Partnern der Altenpflege voran und geben die erfolgskritischen Antworten auf die Herausforderungen der Altenpflege gemeinsam. Heute haben wir einen wichtigen Schritt nach vorne gemacht.“

Am Nachmittag startete der dreitägige Kongress in ein umfangreiches Programm mit
insgesamt über 70 hochkarätigen Referenten und 65 informativen Vorträgen und Workshops zu den aktuellen Herausforderungen der Altenpflege. Im nächsten Jahr findet der Leitkongress der Pflegewirtschaft vom 25. bis 27. April 2017 in Nürnberg statt.

Vincentz Network
120 Jahre kann Vincentz Network bereits auf seine Erfolgsgeschichte zurückschauen, doch der Blick richtet sich nach vorne: Als führendes Medienhaus der stationären und ambulanten Altenhilfe vermittelt und entwickelt Vincentz Network Informationen und Wissen mit höchstem Anspruch an Aktualität und Qualität. Ob Verlagserzeugnisse wie Fachzeitschriften, Fachbücher, Arbeitshilfen oder top-aktuelle Newsletter und Online-Angebote. Ob speziell zugeschnittene Angebote an Messen, Kongressen und Seminaren, die das Informationsnetzwerk zwischen Leitungs- und Pflegefachkräften, Autoren und Referenten spannen: Vincentz Network ist der Informationslieferant für die Altenhilfe. Weitere Informationen finden Sie unter www.vincentz.net.

Zukunftstag ALTENPFLEGE
Gemeinsam stark – unter diesem Motto hat der Zukunftstag ALTENPFLEGE vom 8. bis zum 10. März 2016 Premiere in Hannover. Auf Initiative von Vincentz Network bündelt der dreitägige Kongress alle maßgeblichen Kräfte der Altenpflege und gibt der Altenpflege eine starke Stimme. Der Kongress findet im Rahmen der ALTENPFLEGE 2016, der Leitmesse für die Pflegewirtschaft, statt. Er lenkt die Aufmerksamkeit auf die aktuellen Herausforderungen der Altenpflege und setzt auf den Dialog mit allen Akteuren, um die bevorstehenden, mit dem demografischen Wandel verbundenen Aufgaben der Langzeitpflege überzeugend zu lösen. Der Zukunftstag treibt den notwendigen Dialog voran, setzt richtungsweisende Impulse und zeigt zielführende Zukunftsstrategien auf.

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