Lachgas schließt Versorgungslücke bei dentaler Sedierung

Vorstellung der aktuellen IdS-Studie auf dem Deutschen Zahnärztetag 2011 in Frankfurt

Köln, 17. 11. 2011. Nach Ansicht vieler Zahnärzte herrscht in Deutschland eine Unterversorgung bei Sedierungsleistungen. Es mangelt zunehmend an Fachärzten, insbesondere an Anästhesisten – und dies nicht nur in ländlichen Regionen. Die zahnärztlich ausgeführte Lachgassedierung hat das Potenzial, diese Lücke zu schließen. Das zeigen die Ergebnisse einer neuen Studie des Kölner Instituts für dentale Sedierung (IdS), die auf dem Deutschen Zahnärztetag in Frankfurt vorgestellt wurden.
Die inhalative Sedierung mit Lachgas hat im deutschsprachigen Raum eine jahrzehntelange Tradition und das Interesse daran nimmt inzwischen wieder zu. Um den Bedarf an Sedierungsleistungen zu ermitteln, wurden bereits im März dieses Jahres im Rahmen der Kölner Dental-Fachmesse „Internationale Dental-Schau 2011“ insgesamt 221 deutsche Zahnärzte befragt. Nach Fachgebieten geordnet, waren davon 170 Allgemeinzahnärzte (77%), 22 Oralchirurgen (10%), 15 Kinderzahnärzte (7 %) sowie 13 Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen (6%). Insgesamt 17 % aller Befragten waren zusätzlich auch Implantologen.
Mehrzahl der Zahnärzte bietet momentan keine Sedierung an
Bei der Frage nach der Sedierungsmethode wurden folgende Verfahren genannt: 20 Zahnärzte verwenden die Vollnarkose durch einen Anästhesisten (9%), vier die intravenöse Sedierung durch einen Anästhesisten (2%), ebenfalls vier die intravenöse Sedierung durch den Zahnarzt (2%) sowie neun die Lachgassedierung durch den Zahnarzt (4%). Immerhin 184 der befragten Zahnmediziner bieten derzeit kein Verfahren zur Sedierung an (83%).

Lachgassedierung – starkes Interesse und hohe Zufriedenheit
Bei der Frage nach einer geplanten Ausweitung der Sedierung nannten 87% der Kinderzahnärzte, 52% der Oralchirurgen, 46% der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen, 43% der Implantologen und 20% der Allgemeinzahnärzte ein starkes oder sehr starkes Interesse an der dentalen Sedierung mit Lachgas.

Neben dem Interesse wurde auch ermittelt, wie zufrieden die behandelnden Zahnärzte mit dem jeweiligen Sedierungsverfahren sind: Dabei bewerteten 58% die Vollnarkose bzw. die intravenöse Sedierung durch den Anästhesisten, 50% die intravenöse Sedierung durch den Zahnarzt und acht von neun der befragten Zahnärzte (88%) die Lachgassedierung mit den Schulnoten „sehr gut“ oder „gut“.
„Das Interesse am Thema dentale Sedierung und einer entsprechenden Fortbildung im Bereich Lachgassedierung ist in den letzten 12 Monaten sprunghaft angestiegen. Dazu trägt entscheidend die neue und sichere Generation moderner Lachgasapplikationsgeräte bei. Dazu kommt eine vermehrte Nachfrage nach Lachgas zur Angst- und Stressreduzierung durch die Patienten“, ist Dr. Frank G. Mathers, Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin und Leiter des Instituts für dentale Sedierung, überzeugt.

Die Umfrageergebnisse sind zwar nicht repräsentativ, zeigen aber deutlich, dass ein Bedarf sowie eine Nachfrage nach einfach zu handhabenden Sedierungsmethoden bestehen, die vom Zahnarzt eigenständig durchgeführt werden können. Laut Dr. Mathers genießt dabei die Lachgassedierung die höchste Akzeptanz: „Lachgas ist das sicherste Verfahren zur zahnärztlichen Sedierung, kann vom Zahnarzt eigenständig in der Praxis eingesetzt werden und hat daher das Potenzial, die bestehende Versorgungslücke bei der dentalen Sedierung zu schließen“.

Das Institut für dentale Sedierung (IdS) in Köln ist das in Deutschland führende Fortbildungsinstitut und Kompetenzzentrum für die zahnärztliche Zertifizierung in dentalen Sedierungsverfahren. Seit 2011 bietet das IdS auf seiner Website den in Deutschland ersten Online-Zahnarztfinder für Lachgasbehandler. Gegründet wurde das IdS 2009 von Dr. Frank G. Mathers, Facharzt für Anästhesiologie und Autor des Fachbuches „Dentale Sedierung“ (erschienen 2011 im Deutschen Zahnärzte Verlag). Fortbildungen für Zahnmediziner und zahnärztliches Fachpersonal werden in Deutschland, Österreich und der Schweiz veranstaltet.

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