Passwörter im Internet: Abwechslung bringt Sicherheit

R+V-Infocenter: Möglichst komplizierte Zeichenfolgen wählen – Passwörter regelmäßig ändern

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Dr. Mirko Saam, Sicherheitsexperte des Infocenters der R+V Versicherung

Wiesbaden, 18. November 2011. Jeder dritte Deutsche hat Angst davor, dass seine Daten im Internet missbraucht werden könnten. Das zeigt eine aktuelle Studie des Infocenters der R+V Versicherung. Trotzdem nutzen viele Surfer nur einfache Passwörter, um ihre Daten zu schützen – und setzen ein Passwort für alles ein. „Damit handeln sie mehr als fahrlässig“, warnt Dr. Mirko Saam, Sicherheitsexperte beim R+V-Infocenter. Er rät, möglichst komplizierte Passwörter zu wählen und zumindest für wichtige Seiten – vom Email-Konto bis zum Online-Banking – jeweils ein anderes zu verwenden.

Ob 123456, den eigenen Vornamen oder einfach nur „Passwort“: Die Deutschen entscheiden sich oft für Kombinationen, die sie sich leicht merken können – und setzen damit die Sicherheit ihrer Daten aufs Spiel. „Jedes Wort, das in einem Wörterbuch steht, kann innerhalb kürzester Zeit geknackt werden. Zudem testen Kriminelle auch rückwärts geschriebene Wörter und häufige Verbindungen wie aufeinander folgende Zahlen oder Buchstaben“, erklärt R+V-Experte Saam. „Scheinbar sinnlose Zeichenkombinationen sind deutlich schwerer zu knacken. Das heißt: Je schlechter ein Passwort zu merken ist, umso mehr Probleme haben auch Betrüger.“

Deshalb sollte ein sicheres Passwort aus mindestens acht Zeichen bestehen, Klein- und Großbuchstaben sowie Zahlen und Sonderzeichen enthalten und für Außenstehende keinen Sinn ergeben. „Internetnutzer können sich aber Zeichenfolgen ausdenken, die nur sie verstehen und sich dadurch merken können“, so Mirko Saam. Eine Möglichkeit ist, die Anfangsbuchstaben eines Satzes mit Zahlen und Satzzeichen zu nehmen: Aus „Freitags spiele ich Fußball mit 10 Freunden“ wird dann „FsiFm10F!“. Für unterschiedliche Seiten können dann Variationen desselben Passworts entwickelt werden, die durch ein Schema leicht zu merken sind, etwa wenn der Seitenname eingebaut wird.

Wichtig: Passwörter sollten zumindest dann geändert werden, wenn ein unsicheres Netzwerk verwendet wurde oder es einen konkreten Verdacht gibt. Sicherer ist jedoch, die Passwörter regelmäßig zu ändern. Diese Sicherheitsvorkehrungen gelten vor allem für Seiten, deren Daten gut geschützt werden müssen. „Foren oder andere unkritische Seiten können mit einem einfacheren Passwort abgesichert werden“, so R+V-Experte Saam.

Weitere Tipps des R+V-Infocenters:
– Keine Namen und Daten aus dem direkten Umfeld für ein Passwort verwenden: Das können Betrüger durch kurze Recherche herausfinden.
– Alte Passwörter nicht erneut nutzen, falls sie schon einmal geklaut wurden.
– Auf kritische Daten nicht an öffentlichen Rechnern, etwa im Internetcafé, und in ungesicherten oder öffentlichen WLANs zugreifen. Hier können Passwörter leicht abgefangen werden.
– Banken fragen Passwörter nicht per Email ab. Wer eine solche Aufforderung bekommt, sollte sie sofort löschen – es handelt sich in der Regel um einen Betrugsversuch.
– Passwörter nicht unter der Tastatur oder an anderen unsicheren Orten notieren, die für Außenstehende leicht zu finden sind.
– Wer viele Passwörter braucht und sie sich schlecht merken kann, kann auf spezielle Programme zur Abspeicherung ausweichen. Der Fachhandel oder das Internet bieten Informationen über die verschiedenen Systeme.

Presse-Information und Experten-Foto zum Download:
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Das R+V-Infocenter wurde 1989 als Initiative der R+V Versicherung in Wiesbaden gegründet. Es informiert regelmäßig über Service- und Verbraucherthemen. Das thematische Spektrum ist breit: Sicherheit im Haus, im Straßenverkehr und auf Reisen, Schutz vor Unfällen und Betrug, Recht im Alltag und Gesundheitsvorsorge. Dazu nutzt das R+V-Infocenter das vielfältige Know-how der R+V-Fachleute und wertet Statistiken und Trends aus. Zusätzlich führt das R+V-Infocenter eigene Untersuchungen durch: Die repräsentative Langzeitstudie über die „Ängste der Deutschen“ ermittelt beispielsweise bereits seit 1991 jährlich, welche wirtschaftlichen, politischen und persönlichen Themen den Menschen am meisten Sorgen bereiten.

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