SYSTEMERLÄUTERUNG T R E N D F X

Interview von chili assets.de mit Kai Petersen, Geschäftsführer Finexo zum Trend FX.

Ursprünglich ganz auf das Angebot einer Meta Trader 4 Handelsplattform für Kunden fixiert, bietet der Forex-Broker Finexo ab sofort auch ein eigenes Managed Account an. Geschäftsführer Kai Petersen erläuterte uns die  Unternehmensstruktur und die Arbeitsweise des Handelssystems „Trend FX“.

Herr Petersen, im Frühjahr haben Sie einen Markenneustart von Finexo eingeleitet und fortan sämtliche Managed Accounts unter dem neuen Label „Monexo“ angeboten. Warum wird die Trend FX Strategie wieder unter dem früheren Label „Finexo“ vermarktet?

Kai Petersen: Im März 2010 wurden die bisher unter der Marke Finexo angebotenen Leistungen, die sich insbesondere auf die Saxo Bank-Plattform beziehen, von der Safecap-Gruppe übernommen. Die Safecap-Gruppe konzentriert sich insbesondere auf die MetaTrader 4-Plattform und hat zunächst keine Managed Accounts angeboten. Aufgrund der wachsenden Bedeutung von Handelssystemen werden diese zukünftig auch auf der Finexo-Plattform MetaTrader 4 angeboten werden.

Wir konnten in den Stammdaten von Trend FX keine Angaben zum Vermögensverwalter und der Aufsichtsbehörde finden. Können Sie uns die rechtliche Gestaltung Ihres Angebots kurz erläutern? Wie rechtssicher ist diese Konstruktion?

Kai Petersen: Trend FX wird nicht durch einen Vermögensverwalter umgesetzt; es handelt sich vielmehr um einen Mietvertrag für ein vollautomatisches Handelssystems. Die als Finanzdienstleistung einzustufende Vermittlung des Kunden an die Finexo-Clearing-Plattform erfolgt unter dem Haftungsdach der BaFin-regulierten Vermögensverwaltung DonauCapital Wertpapier AG. Sowohl dieser Ablauf, Gesamtkonstruktion als auch der Mietvertrag sind mit der BaFin abgestimmt.

Wie ist Finexo lizenziert und reguliert?
Welche Aufgaben übernimmt Finexo konkret für Trend FX?

Kai Petersen: Safecap, das Unternehmen hinter der Marke „Finexo“, ist ein in Zypern ansässiger, EU-regulierter Online-Broker und bei der BaFin registriert. Safecap übernimmt das Clearing der Transaktionen für Trend FX und stellt die technische Infrastruktur für den Handel bereit.

Was können Sie uns zum Entwickler des Handelssystems sagen? Ihre bisherigen Informationen verweisen auf eine 20-jährige Berufserfahrung des Systemverantwortlichen im EDV-Bereich, Studium der Elektrotechnik mit den Schwerpunkten Softwaretechnik und Softwarequalitätsmanagement. Wie passt dieser berufliche Hintergrund mit dem Handel eines Managed Accounts zusammen?

Kai Petersen: Der Systementwickler ist bereits seit mehreren Jahren im Online-Handel tätig. Grundsätzlich gibt es recht unterschiedliche Handelsansätze im Devisenhandel, wobei insbesondere fundamentale („volkswirtschaftliche“) oder charttechnische Konzepte eine Rolle spielen. Gerade im Bereich der Mustererkennung und -analyse sind stark EDV-gestützte Handelsansätze vielversprechend. Diese bieten zudem den Vorteil, durch die Simulation verschiedener Parameter Optimierungen vornehmen zu können, auch wenn hieraus keine Garantie für die Zukunft abgeleitet werden darf.

Wie sind Sie auf den Systementwickler aufmerksam geworden?

Kai Petersen: Viele gute Trader testen ihre Konzepte bei verschiedenen Clearing-Partnern, da die Systeme von Broker zu Broker unterschiedlich erfolgreich sind. Dies hängt beispielsweise mit der zur Verfügung stehenden Liquidität oder der Geschwindigkeit der Ausführung zusammen. Bei der Betreuung unserer Kunden kommen wir natürlich ins Gespräch mit diesen und lernen ihre Bedürfnisse kennen. Dabei ergeben sich dann auch derartige Kooperationsmöglichkeiten.

In den Marketingunterlagen zu Trend FX wird bezüglich des Erfolges des Handelssystems sehr stark auf die guten Ergebnisse des Backtestings verwiesen. Der reale, durch uns nachgeprüfte Handel wurde allerdings erst im Mai gestartet. Uns stellt sich diesbezüglich natürlich die grundsätzliche Frage nach der Aussagekraft für den realen Handel.

Kai Petersen: Wir teilen Ihre grundsätzliche Skepsis gegenüber Backtesting-Ergebnissen. Aus diesem Grund war es uns auch wichtig, mindestens für ein halbes Jahr ebenfalls Live-Ergebnisse zu haben. Ausschließlich auf Basis von Backtesting-Ergebnissen würden wir auch keine Vermarktung unterstützen. Überzeugt hat uns die Tatsache, dass die real erzielten Ergebnisse noch deutlich besser waren als die Backtesting-Ergebnisse. Zumeist ist dies ja eher umgekehrt. Darüber hinaus analysieren wir sowohl Backtesting- als auch Live-Ergebnisse sehr genau und konnten somit noch Vorschläge machen, wie die Risiken des Systems verbessert werden können. Diese Verbesserungen bezogen sich ausschließlich auf die Risikooptimierung. Zum Beispiel durch eine Beschränkung der maximalen Anzahl gleichzeitig geöffneter Positionen und der eingesetzte Hebel. Die Optimierung hat sogar zu schlechteren monatlichen Durchschnittsrenditen geführt. Dies haben wir aber in Kauf genommen, da die Risiken überproportional gesunken sind. Im Ergebnis stellt es sich so dar, dass die Ergebnisse im Live-Handel immer noch besser sind als diejenigen der Backtesting-Phase.

Wie sieht die Risikooptimierung denn genau aus? Sind dadurch im zukünftigen Handel starke Abweichungen zu den bisherigen Live-Ergebnissen zu erwarten?

Kai Petersen: Die im Live-Handel erzielten Ergebnisse wurden unter Einhaltung sämtlicher Parameter erzielt, die auch für das angebotene System gelten. Es wäre allerdings in der Vergangenheit beispielsweise theoretisch möglich gewesen, dass mehr als zwei Positionen gleichzeitig eröffnet werden. Dies ist in der Praxis allerdings nie vorgekommen. Nun ist dies auch theoretisch ausgeschlossen. Ausgenommen von diesen Anmerkungen ist der verwendete Hebel. Dieser beträgt im angebotenen System nur 50 % derjenigen Hebel, die bisher verwendet wurden. Dies wurde bei den Renditeangaben in unserer Broschüre bereits berücksichtigt. Die publizierten Ergebnisse betragen nur die Hälfte der tatsächlich erzielten und Chili Assets vorliegenden Renditen.

In den Marketingunterlagen wird bei Trend FX auf eine Verlustbegrenzung bei -25% hingewiesen. Wie wird diese berechnet und was passiert, wenn diese Marke erreicht wird? Wie stellen Sie sicher, dass die Verlustbegrenzung effektiv umgesetzt wird? Können Sie in den Handel eingreifen oder den Handel sogar stoppen?

Kai Petersen: Die Verlustbegrenzung ist auf den höchsten Kontostand am Monatsende bezogen; dieser wird als sogenannte „High Watermark“ festgelegt. Bei Erreichen der Marke, eigentlich bereits ein paar Prozentpunkte vorher, werden alle Positionen mittels Stop Loss automatisch geschlossen. Programmiertechnisch ist ebenfalls festgelegt, dass dann auch keine weiteren Positionen mehr automatisch eröffnet werden. Darüber hinaus kann aufgrund der engen Kooperation mit der Clearing-Plattform der Handel ausgesetzt werden.

Wie sieht das Risikomanagement auf Ebene des Systemverantwortlichen aus?

Kai Petersen: Es sind eine Reihe von Risikoparametern festgelegt worden, die eingehalten werden müssen und auch von uns überwacht werden. Hierzu zählt zum Beispiel die maximale Anzahl gleichzeitig offener Positionen, maximale Hebel oder die ausnahmslose Verwendung von Stop Loss-Aufträgen.

In welchen Währungspaaren findet der Handel statt?

Kai Petersen: Es werden ausschließlich europäische Währungspaare gehandelt, wie z.B. EUR/CHF.

Der Name Trend FX deutet auf ein Trendfolgesystem hin. Durchschnittliche Trades dauern allerdings nur ca. 20 Minuten…

Kai Petersen: Es gibt auch kurze Trends. Das System ist darauf spezialisiert, sich kurzfristig abzeichnende Trends insbesondere in europäischen Währungspaaren zu identifizieren.

Warum wird ausgerechnet während der Asien-Session, also in den europäische Nachtstunden gehandelt und wie wird während dieser Zeit der Handel überwacht?

Kai Petersen: Die Asien-Session hat sich als die optimale Zeit insbesondere für den Einstieg in Positionen dargestellt. Die Überwachung aller Positionen erfolgt vollautomatisch durch platzierte Stop Loss- und Take Profit-Order. Dies ist losgelöst von Einstiegszeitpunkten oder der Positionsdauer.

Wie hoch ist die durchschnittliche Tradefrequenz?

Kai Petersen: Der Markt wird täglich auf Einstiegspunkte untersucht; es kann dann zu mehreren Trades, typischerweise nacheinander kommen. Allerdings sind Trades nicht zwangsläufig.

Beim Check der realen Tradinghistorie sind wir auf eine Serie von 174 profitablen Trades in Folge gestoßen. Wie ist das möglich!?

Kai Petersen: Das System ist gut darin, die richtigen Einstiegszeitpunkte zu identifizieren. Da andererseits die Stop Loss-Punkte nicht zu eng gesetzt sind, werden nur wenige Transaktionen ausgestoppt.

Wie hoch ist denn das maximale Verlustrisiko pro Trade?

Kai Petersen: Das maximale Verlustrisiko eines einzelnen Trades beträgt 11 % zuzüglich eventueller Rollover-Gebühren.

Ist dieser Wert für eine einzelne Position nicht sehr extrem? Bereits zwei missglückte Trades würden die Konten bereits gefährlich nahe an die Verlustgrenze von -25 % heran bringen…

Kai Petersen: Es handelt sich dabei um den maximalen Betrag, was nicht heißt, dass jeder Verlust-Trade zwangsläufig einem Verlust von 11 % entspricht. Im Realhandel im Juni beispielsweise führten zwei Verlust-Trades zu einem Verlust von insgesamt -0,2 %. Im Backtest ergab beispielsweise im Oktober 2010 eine Verlustserie von vier Trades einen Verlust von insgesamt -0,1 %. Das System hat sich mit diesem Ansatz als am besten vom Rendite-Risiko-Profil erwiesen. Ähnlich wie beim Positionseinstieg werden bei der Festlegung der Stop-Kurse mehrere Parameter berücksichtigt. Wie Sie an den Beispielen sehen, liegen die Stop-Kurse meist ziemlich eng. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass in einer Extremsituation der Stop-Kurs erst bei 11 % ausgelöst wird. Dies ist zwar für eine einzelne Position ein hoher Betrag, aber eben ein Maximalbetrag und kein Standardwert.

Innerhalb der Möglichkeiten des chanceorientierten Devisenhandels: Wie risikofreudig stufen Sie Trend FX ein?

Kai Petersen: Ich denke, dass man Trend FX innerhalb dieses Segmentes ein mittleres Risiko zubilligen kann. Es sind viele risikolimitierende Parameter vereinbart beziehungsweise implementiert. Allerdings kann es durchaus kurzfristig zu Verlusten von mehr als 10 % kommen. Dies muss ein Anleger „aushalten“ können, um sich mit diesem Investment wohlzufühlen.

Für welche Marktphasen ist Trend FX besonders gut geeignet? Welche Phasen werden dem System Probleme bereiten?

Kai Petersen: Da die meisten Positionen nur sehr kurzfristig eingegangen werden, konnten wir bisher noch keine Marktphasen identifizieren, die grundsätzlich für Trend FX ungeeignet sind. Bei Nichterfüllen der Parameter werden keine Positionen eingegangen.

Für welche Zielgruppe halten Sie Trend FX für geeignet?

Kai Petersen: Trend FX ist für jeden geeignet, der einen Verlust von 25 % des Investments akzeptieren kann, ohne dass es seine Lebenssituation beeinflusst. Typischerweise sollten derartige, als „riskanter“ einzustufende Investments nicht mehr als 10 bis 20 % des Gesamtvermögens ausmachen.

Welche Bank übernimmt die Kontoführung, in welcher Währung werden die Konten geführt und wie hoch ist die Einlagensicherung?

Kai Petersen: Die Kontoführung erfolgt durch Finexo (Safecap-Gruppe) selber, das Geld wird (typischerweise) auf ein Konto bei der Commerzbank München überwiesen, das Konto wird in Euro geführt. Die Einlagensicherung der Commerzbank entspricht derjenigen der deutschen Geschäftsbanken. Die Einlagensicherung von Safecap beträgt 20.000 Euro.

Herr Petersen, vielen Dank für Ihre Informationen.

Unter der Marke „Finexo“ bietet die BaFin-registrierte Safecap-Gruppe umfangreiche Brokerage-Dienstleistungen an. Mit einem Team von mehr als 200 Mitarbeitern zählt die EU-regulierte Safecap-Gruppe zu den größten Clearing-Partnern. In Deutschland werden die Kunden von einem in Düsseldorf ansässigen Service- und Support-Team betreut.

 
chili-assets.de
chili-assets.de ist eine Vergleichsplattform für Managed Accounts. Institutionelle-, private Investoren und Medienteilnehmer haben auf dieser Internetseite die Möglichkeit die Leistungsfähigkeit verschiedenster Managed Accounts miteinander zu vergleichen. Die von Capitalteam Consulting recherchierten und geprüften Performance- und Risikokennziffern erleichtern Interessenten die Auswahl der passenden Anbieter. Weitere Informationen finden Sie unter www.chili-assets.de.

Hinweis zu Managed Accounts
Managed Accounts favorisieren zumeist chanceorientierte Anlagestile, die nicht in jeder beliebigen prozentualen Größenordnung für die Wertpapierdepots der Investoren geeignet sind. Die richtigen Handelsstrategien in der richtigen Dosierung allerdings können herkömmlichen Wertpapierdepots die richtige Würze verleihen und maßgeblich zu einem besseren Chance-Risiko-Verhältnis beitragen.
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