Kostenloser Fahrdienst für Blinde und Sehbehinderte geht im Rhein-Main-Gebiet an den Start.

Berlin, 11. November 2011.
Am 14. November ist es soweit. Dann fällt der Startschuss für das erste Blindenmobil im Rhein-Main-Gebiet. Der Fahr- und Begleitservice für Blinde und stark sehbehinderte Menschen bietet dem Fahrgast nicht nur Mobilität, sondern vor allem Unterstützung in unbekannten Lebenssituationen: und zwar völlig kostenlos. Unter dem Motto „Sehende helfen Blinden“ begleiten Mitarbeiter der Berliner Blindenfreunde Betroffene zu Behördengängen, Terminen bei Ärzten, Banken, Versicherungen oder Anwälten und schließen damit eine Versorgungslücke, die staatliche Hilfsangebote in der Regel nicht füllen können. Ein außergewöhnlicher Service, der in Berlin, Hamburg, Köln und Hannover schon zum mobilen Erfolgsmodell geworden ist.

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Das Blindenmobil im Einsatz.

Mobilität gilt als eines der großen gesellschaftlichen Themen des 21. Jahrhunderts. Für die fast 650.000 Blinden und schwerst Sehbehinderten in Deutschland spielt sie im Alltag die zentrale Rolle. Denn Mobilität ist der Schlüssel für Selbstbestimmung, Unabhängigkeit, Flexibilität und zur Verwirklichung eigener Interessen.

Mit dem Blindenmobil geben die Blindenfreunde kostenlose Hilfe, die jedoch weit über die Fahrt hinaus geht. Denn neben der Beförderung bieten die Mitarbeiter Unterstützung nach dem „Vier-Augen-Prinzip“. Etwa zur Orientierung in unbekannten Gebäuden oder durch die Begleitung bei unterschriftspflichtigen Situationen. Aber auch ein offenes Ohr für die Sorgen und Bedürfnisse der Fahrgäste gehört zu den Aufgaben der Fahr-Begleiter. Der von „Von-Haustür-zu-Haustür-Service“ – der zukünftig im Großraum Frankfurt, Mainz, Wiesbaden, Offenbach – gebucht werden kann, schont nicht nur den Geldbeutel, sondern gibt Menschen mit Handicap mehr Sicherheit und sozialen Kontakt im Alltag.

Um auch den Bedürfnissen älterer Fahrgäste Rechnung zu tragen, bietet das Blindenmobil neben einfachen Einstiegmöglichkeiten auch genügend Platz für die Mitnahme von Blindenhunden oder Gehhilfen. „Wir freuen uns, nun Blindenmobil Nummer 5 im Rhein-Main-Gebiet auf den Weg zu bringen. Damit können wir in einer weiteren deutschen Metropolregion Barrieren für Blinde abbauen und deren Lebensqualität erhöhen“, sagt Thorsten Bräuer, geschäftsführender Vorstand der Blindenfreunde, zu den Besonderheiten des Blindenmobils. Um den Service langfristig auf das komplette Bundesgebiet auszuweiten und auch weitere Projekte finazieren, sucht der Verein Spender und Sponsoren.

Der kostenlose Fahr- und Begleitservice steht Blinden und stark Sehbehinderten unter der Hotline-Nummer 01 51 – 46 50 22 79 zur Verfügung. Die Fahrt sollte mit einer Vorlaufzeit von zwei bis drei Tagen gebucht werden.

Weitere Informationen zu den Blindenfreunden, dem Fahrdienst und zu Spendenmöglichkeiten unter www.blindenfreunde.de.

Über die Blindenfreunde
Die Gemeinschaft Deutscher Blindenfreunde wurde 1860 auf Anregung des blinden Pfarrers, Dr. William Moon (1818-1894), gegründet und ist ein Verein von Sehenden für Blinde. Der Engländer engagierte sich unter anderem für den gemeinsamen Unterricht von Blinden und Sehenden und entwickelte eine schnell erlernbare Blindenschrift. Unter dem Motto „Jeder Augenblick zählt“ setzt sich der Verein seit seiner Gründung vor mehr als 150 Jahren für die gesellschaftliche Integration und Gleichstellung von Blinden und schwerst Sehbehinderten ein. Die Gemeinschaft Deutscher Blindenfreunde hilft unbürokratisch dort, wo keine staatliche Unterstützung geleistet werden kann.

Kontakt:
Gemeinschaft Deutscher Blindenfreunde
Thorsten Bräuer
Hoffmann von Fallersleben Platz 3
10713 Berlin
030-823 43 28

http://www.blindenfreunde.de
t.brauer@blindenfreunde.de

Pressekontakt:
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Ina Gross-Bajohr
Aachener Straße 457
50933 Köln
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