Private Krankenversicherung: Vorsicht vor Billigtarifen

Schnäppchen und Locktarife halten selten was sie versprechen

Bei der Auswahl eines Versicherungstarifs sollten sich Interessierte nicht von besonders niedrigen Prämien blenden lassen. Gute Versicherungstarife bieten ein ausgewogenes Preis-Leistungsverhältnis und sind über Jahre hinweg auch preisstabil. Extrem günstige Tarife bergen die Gefahr eines überproportionalen Prämienanstiegs.

Vorsicht vor Schnäppchentarifen
Jede Versicherungsgesellschaft bietet verschiedene Tarife an, die auf die unterschiedlichen Zielgruppen zugeschnitten sind. Auch neue und moderneren Tarife kreieren die Anbieter regelmäßig. Manch eine Assekuranz lockt dabei mit einer niedrigen Prämie, um auf diesem Weg neue, sprich jüngere und möglichst gesündere Kunden zu finden. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden, doch sollten Interessierte bei neuen Tarifen, die besonders günstig sind, Vorsicht walten lassen. In einem solchen Tarif befinden sich zunächst nur relativ wenige Personen, meistens ein jüngeres Klientel. Für den Versicherer bedeutet dies ein geringeres Kostenrisiko, deshalb können die Prämien für neue Tarife im Vergleich zu älteren auch günstiger sein. Doch mit der Zeit „altert“ der Tarif. Durch eine größere Anzahl von Krankheitsfällen steigen die Kosten für den Versicherer – und damit auch die Versicherungsprämie für die Versicherten. Folglich schließen auch immer weniger neue Kunden den Tarif ab. Hält diese Entwicklung über einen längeren Zeitraum an, kommt es zu einer sogenannten „Tarifvergreisung“, und die noch im Tarif verbliebenen Versicherten zahlen entsprechend hohe Prämien.

Ein Wechsel als Ausweg
In der Vergangenheit war es für Betroffene schwierig, aus einem „vergreisten“ Tarif auszusteigen und zu einem attraktiveren Anbieter zu wechseln, da sie ihre Altersrückstellungen nicht zum neuen Versicherer mitnehmen konnten, und somit eine erhebliche Prämienerhöhung hätten in Kauf nehmen müssen. Dieses Problem wurde durch die zum Jahresanfang 2009 in Kraft getretenen Gesundheitsreform entschärft, da seitdem durch die Übertragbarkeit von Altersrückstellungsteilen der Wechsel in eine andere private Kasse leichter geworden ist. Auch steht es dem Versicherten natürlich weiterhin offen, einen anderen Tarif seines bisherigen Krankenversicherers zu wählen. Hat sich in der Zwischenzeit allerdings sein gesundheitlicher Zustand verschlechtert, bringt für ihn häufig nur noch der Wechsel in einen Basistarif eine finanzielle Erleichterung.

Die Wahl des Versicherungstarifs
Bei der Wahl des Versicherungstarifs sollten es Interessierte vermeiden, auf einen Schnäppchentarif hereinzufallen. Empfehlenswert ist es auf das Alter des Tarifs zu achten. Eine grundsätzliche Vorsicht ist bei jungen Tarifen geboten, allerdings unter Berücksichtigung der Prämie. Liegt die Höhe der Prämie nicht extrem unter den Durchschnittspreisen, so muss der Versicherte eher nicht von späteren überproportionalen Beitragerhöhungen ausgehen. Bei älteren Tarifen sind ebenfalls kaum noch große Beitragssprünge zu erwarten. Skeptisch sein sollte der Versicherte außerdem auch gegenüber Anbietern, die vergleichsweise viele Krankenversicherungstarife aufgelegt haben. Eventuell führen diese die beschriebenen Schnäppchentarife im Programm, für welche die Versicherten später dann ordentlich zahlen müssen. Auch die Art der Versicherungsgesellschaft kann sich auf die Beitragsentwicklung aufwirken. Krankenversicherer sind entweder eine Aktiengesellschaft (AG) oder ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (VVaG). Letztere bieten den Vorteil, dass sie ihre Geldmittel nicht an Aktionäre, sondern an die Versicherten ausschütten, und auf diese Weise die Krankenversicherungsprämien im Rahmen halten können. Auf http://www.hypostar.de finden Interessenten weitere Informationen und Vergleichsmöglichkeiten zu Tarifen und Anbietern von Privaten Krankenversicherungen.

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