Der Chief Information Officer hat ausgedient

Der Beginn einer neuen Ära

München, 09. November 2011: Den Chief Information Officer, wie wir ihn kennen, wird es schon bald nicht mehr geben. Vier radikale Veränderungen werden die Rolle des CIO neu definieren und diesen zu einem „Chief Integration Officer“ mit zentraler Geschäftsleitungsfunktion machen. Diese Schlussfolgerung zieht das Beratungsunternehmen Lodestone Management Consultants aufgrund einer umfassenden Marktbetrachtung.

Die Ergebnisse lassen aus der Sicht von Nobert Kettner, Vorsitzender der Geschäftsführung von Lodestone Management Consultants Deutschland, nur einen Schluss zu: „Um die neuen Herausforderungen und Aufgaben des vor uns liegenden Netzwerk-Zeitalters bewältigen zu können, ist eine neue Generation von CIOs gefordert.“ Deren Hauptaufgabe werde in einer sicheren Integration von neuen, meist internetbasierten Technologien, Anwendungen und Endgeräten in bisherige Client-Server-Strukturen liegen. „Die CIOs der Zukunft müssen flexible Architekturen, unterschiedliche Plattformen, Netzwerk-orientierte Dienste und kollaborative Prozessstrukturen weltweit in Einklang bringen“, ist Kettner überzeugt.

Netzwerk-Zeitalter definiert Rolle neu

Die Erkenntnisse fußen einerseits auf der Erfahrung aus über 200 Projekten, die Lodestone in den vergangenen fünf Jahren strategisch begleitet hat. Zum anderen beruhen sie auf den Ergebnissen von Studien aus den Jahren 2007 bis 2011, die das Beratungshaus sowohl im Rahmen einer Primär- als auch einer Sekundärrecherche ausgewertet hat – darunter eine Studie der Fachhochschule Ingolstadt („The future CIO“s role“), die von März bis Juni 2011 CIOs aus Fertigungs-, Service- und Handelsunternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern und mehr als einer Milliarde Euro Umsatz befragt hat. Folgende vier Veränderungen werden demzufolge eine neue Generation von CIOs hervorbringen:

1. Vom ERP zum GRP – Ersatz lokaler Unternehmenssoftware durch ein konzernweites Global Resource Planning

Bereits heute besteht ein Großteil von IT-Projekten darin, ERP-Systemlandschaften zu konsolidieren. Aufgrund von global ausgelegten Geschäftsmodellen wird sich diese Entwicklung verstärken. Die meisten multinationalen Unternehmen werden in naher Zukunft weniger als fünf ERP-Systeme nutzen. Mittel- bis langfristig geht die Tendenz gar in Richtung eines Global Resource Planning (GRP) Systems. Die Folge: CIOs müssen sich intensiver mit der Integration von Prozessen auseinandersetzen – über verschiedene Regionen, Geschäftsbe­reiche oder Landesgrenzen hinweg. Darüber hinaus werden sie Geschäftsfunktionen – im Finanzwesen, im Einkauf oder im Personalwesen – standardisieren und vermehrt in globalen Servicezentralen, so genannten Shared-Services-Centern, zusammenfassen. So sind diese konzernweit einheitlich, was in der Regel die Effizienz erhöht und zu niedrigeren Kosten führt.

2. Von EVC (Enterprise Value Chain) zu NVC (Network Value Chain) – das Netzwerk wird „verantwortlich“ für den Wertbeitrag der IT

Die Wertschöpfung wird künftig im Verbund mit Kunden, Partnern und Lieferanten erzielt. Die Unternehmen werden diese deshalb stärker in ihre Kerngeschäftsprozesse einbeziehen müssen. Die bisherige Wertschöpfungskette (Enterprise Value Chain) wird sich folglich zu einem Wertschöpfungsnetz (Network Value Chain) erweitern. Um die Qualität von Produkten, Services und Prozessen halten und in einem zweiten Schritt erhöhen zu können, muss die IT hohen Prozess- und Technologie-Integrationsanforderungen gerecht werden. Die CIOs werden sich verstärkt mit unterschiedlichen, externen Applikationen und Infrastrukturen auseinandersetzen müssen.

3. Vom Projekt zum Portfolio – Bewertung und Management umfangreicher, konzernweiter IT-Portfolios, statt bloßer Priorisierung der Projekte

Das gegenwärtige Netzwerk-Zeitalter ist geprägt durch heterogene Technologien wie Smartphones, Tablet-PCs, Internet-Applikationen, Blogs, soziale Netzwerke und virtuelle Datenhaltung. Rund 50 neue Technologien und Trends werden damit einhergehen. Die Zeiten unternehmensweit standardisierter Clients sind vorbei. Diese zunehmende Technologisierung erfordert ein systematisches Portfolio-Management zur Bewertung des wirtschaftlichen Nutzens sowie der Risiken von technischen Innovationen. Die CIOs benötigen Fähigkeiten, diejenigen Projekte zu initiieren und umzusetzen, welche die Unternehmensstrategie unterstützen und einen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten.

4. Von „Sekundär“ zu „Primär“ – Wert-Beitrag verlagert IT von Support- zu Kernfunktion

Zukünftig werden alle Kernprozesse der Wertschöpfungskette maßgeblich von der IT abhängen. Der Durchdringungsgrad wird zunehmen, sodass die IT nicht mehr nur eine unterstützende Funktion hat, sondern selbst Teil der Kerngeschäftsprozesse der Unternehmen wird. Der CIO wird deshalb nicht mehr nur „Costcenter“ sein, sondern einen Nachweis zum Wertbeitrag erbringen müssen, sodass Investitionen einen entsprechenden Return on Invest (ROI) erzielen. Die Entwicklung ist daher vorgezeichnet: Die CIOs müssen direkt dem CEO unterstellt werden. Nur so können sie Treiber von wertschöpfenden Neuerungen sein und sich als solche positionieren.

Detailergebnisse der Marktbetrachtung stellen wir Ihnen gerne auf Anfrage zur Verfügung.

Die Pressemitteilung finden Sie auch unter http://lodestonemc.com/de/news/details/id.61/

Die Lodestone Management Consultants AG mit Hauptsitz in Zürich ist ein global tätiges Beratungsunternehmen, das international ausgerichtete Firmen im Bereich der Strategie- und Prozessoptimierung sowie bei IT-Transformationen berät. 2005 gegründet, ist Lodestone mit mehr als 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 17 Ländern auf fünf Kontinenten aktiv. Spezieller Fokus der Beratungsaktivitäten liegt auf den Branchen Automobil, Life Science, Finanzdienstleistungen sowie Investitions- und Konsumgüter. Weitere Informationen unter www.lodestonemc.com.

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