Skandal: Förderung altersgerechter Wohnungen soll wegfallen

GND findet prominenten Unterstützer für Erhalt der KfW-Fördergelder

Bonn, 3. November 2011 – Das Generationen Netzwerk für Deutschland (GND e.V.) bekommt für seine Initiative zum Erhalt der Umbau-Förderung für altersgerechte Wohnungen prominente Unterstützung. Bremens ehemaliger Bürgermeister Dr. Henning Scherf setzt sich mit dem GND für die weitere Auszahlung der günstigen KfW-Kredite und Zuschüsse durch die staatliche Bank ein. GND-Vorstand Claudia Rutt erläutert: „In Deutschland fehlen noch immer etwa 2,5 Millionen Barriere freie Wohnungen, in denen auch ältere Menschen selbstständig leben können. Hier muss dringend etwas getan werden.“

In Deutschland fehlen aktuell rund 2,5 Millionen altersgerechte Wohnungen. Trotzdem will die Bundesregierung das seit zwei Jahren erfolgreiche Förderprogramm zur Sanierung von altersangepasstem Wohnraum kippen. „Das darf nicht sein“, fordert GND-Vorstand Claudia Rutt, „angesichts des demografischen Wandels brauchen wir künftig sogar noch mehr Barriere freie Wohnungen.“ Unterstützt wird diese Forderung des GND von Bremens Ex-Bürgermeister Henning Scherf. Der erfahrene Politiker betont, „dass die überwiegende Mehrheit der Menschen im Alter unabhängig und zu Hause leben will.“ Scherf sieht die Regierung auch in der Pflicht, die UN-Behindertenrechtskonvention umzusetzen und „die freie Wahl des Wohnraums“ zu garantieren.

Umfragen belegen den Wunsch älterer Menschen, auch im Rentenalter in ihrer angestammten Umgebung zu bleiben. Nur 15 Prozent planen ihren Lebensabend im Heim, wohingegen mehr als die Hälfte bereit ist, den eigenen Wohnungsumbau mit zu finanzieren, wenn dies die Selbstständigkeit erhält. Seit 2009 bietet die KfW zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse für sanierungswillige Bauherren. Bis heute wurden damit „insgesamt 3.580 Kreditanträge mit einem Gesamtvolumen von über 242 Millionen Euro für Maßnahmen in 23.000 Wohnungen bewilligt“, so eine Aufstellung aus dem BMVBS.
Leider aber muss die KfW aktuell auf ihrer Webseite melden, dass „aufgrund der aktuellen Situation“ eine „Fortführung in 2012 nicht gesichert“ sei. Dabei zeigt die Bilanz, dass die staatliche Förderung nicht nur ein Vielfaches an Investitionen anschiebt. „Zugleich spart sie den Kommunen Geld, weil die Menschen in den sanierten Wohnungen bleiben und ein Umzug ins Heim unnötig wird“, sagt der ehemalige Bremer Regierungschef Scherf.
Dem Argument folgte die Bundesregierung sogar, als sie im Juni 2010 auf die Anfrage der Grünen antwortete, dass sich die Förderung aus diesen Gründen „verstetigen“ solle. „Wenn man den Bedarf und die vorliegenden Zahlen im Wohnungsbestand sieht, handelt die Bundesregierung also wider ihr eigenes Wissen“, kommentiert GND-Vorstand Claudia Rutt den Plan von Bundesbauminister Ramsauer, die Förderung im Zuge der Debatte um den neuen Bundeshaushalt zu streichen.

Verschiedene Modelle und Programme für das Bauen und Umbauen im und für das Alter auf https://www.gndev.de/

Der GND e.V. – Generationen Netzwerk für Deutschland – ist ein neuer, bundesweit aktiver Verein (ab 2012 gemeinnützig), der seinen Mitgliedern umfassende und qualifizierte Information und Beratung durch Experten zu Themen wie Pflege, Finanzen, Vorsorge, Gesundheit, Beruf und Freizeit anbietet. Er nimmt Stellung zu den gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Aspekten, die zum Thema „Generation 50plus“ aufgrund des demografischen Wandels immer stärker diskutiert werden. Der GND richtet sich aber nicht nur an Menschen ab dem 50. Lebensjahr, sondern an alle, die sich mit diesen gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzen. Er fördert ehrenamtliche Arbeit und baut ein bundesweites Netzwerk von Lokal-Büros auf, in denen sich Ehrenamtliche engagieren. Durch die Lokal-Büros sind wir vor Ort ansprechbar für Ratsuchende, für Einsame, aber auch für Menschen, die sich engagieren und eine Gemeinschaft bilden und finden wollen. Die Freiwilligen des GND sind Nachbarschaftshelfer im besten Sinn.

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