Texaid ist jetzt ISO-zertifiziert

Qualitätsmanagement erfüllt die Norm ISO 9001:2008 – Thomas Böschen: „Wir setzen auf Qualität und sind sicher, dass der Markt das honoriert“

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Texaid-Altkleidercontainer (Bildquelle: Texaid Deutschland GmbH)

Nun liegt das Zertifikat auf dem Tisch und bestätigt: Die TEXAID-Gruppe ist ISO-zertifiziert. Mit sofortiger Wirkung bescheinigt die Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme SQS dem Textilrecyclingunternehmen, dass es in allen Bereichen die Norm ISO 9001:2008 erfüllt und über ein funktionierendes Qualitätsmanagementsystem verfügt. Um die Zertifizierung zu erlangen, musste das Unternehmen alle internen Abläufe dokumentieren, Zuständigkeiten festlegen und Schnittstellen regeln. Darüber hinaus war ein Fehler- und Beschwerdemanagement nachzuweisen, das geeignet ist, einen ständigen Verbesserungsprozess zu erreichen. Schließlich verpflichtet sich das zertifizierte Unternehmen, regelmäßig interne Qualitätskontrollen durchzuführen.

Zertifiziert wurden die Muttergesellschaft in der Schweiz sowie in Deutschland die Texaid Collecion GmbH (Betreiber des Containernetzes), die Texaid Deutschland GmbH (Leerung der Container mit eigenen Mitarbeitern) sowie die Resales Textilhandels- und -recycling GmbH (Betreiber des zweitgrößten Sortierwerks in Deutschland). Nach Kenntnis von Thomas Böschen, Geschäftsführer der Texaid-Aktivitäten in Deutschland, gibt es kein anderes Unternehmen der Branche, das sich diesem aufwändigen Verfahren unterzieht und ein zertifiziertes Qualitätsmanagement von der Erfassung der Textilien über die Verarbeitung im eigenen Sortierwerk bis hin zur eigenen Vermarktung – zum Beispiel über eigene Secondhand-Shops oder den direkten Putzlappenvertrieb – aufweist. Für die Aufrechterhaltung und Fortschreibung des Systems beschäftigt das Unternehmen zwei Mitarbeiter, die einen wesentlichen Teil ihrer Arbeitszeit dazu einsetzen, die Qualität der Systeme und Abläufe zu sichern und weiter zu entwickeln. Zwei Jahre hintereinander prüft die SQS die Einhaltung der Standards, nach drei Jahren muss die Zertifizierung erneuert werden.

Thomas Böschen geht davon aus, dass sich die Investition für das Unternehmen lohnt und Arbeitsplätze sichert. Wörtlich sagt Böschen: „Die Firmenphilosophie von Texaid gründet sich auf Qualität, Service und Transparenz. Es ist für uns eine logische und gegenüber unseren Partnern wertsteigernde Konsequenz, unsere Strategie von unabhängiger Stelle bestätigen zu lassen. Wir sind sicher, dass sich Qualität im Markt durchsetzt.“ Neben dem ISO-Zertifikat trägt Texaid auch das Qualitätssiegel des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) und ist als Recyclingfachbetrieb anerkannt.

Texaid Deutschland ist ein Unternehmen der europaweit tätigen Texaid-Gruppe, die 1978 in der Schweiz von sechs Hilfswerken und einem Unternehmer gegründet wurde. Mit rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Sortiervolumen von rund 75.000 Tonnen im Jahr zählt die Texaid-Gruppe zu den führenden Unternehmen im Segment Sammeln, Sortieren und Verwerten gebrauchter Textilien und Schuhe. Gesammelt wird in rund 15.000 Texaid-Altkleidercontainern. Für die Sortierung betreibt die Unternehmensgruppe fünf Sortierwerke weltweit, unter anderem in Apolda/Thüringen.

Mehr als die Hälfte dessen, was Menschen nicht mehr tragen können oder wollen, ist erfahrungsgemäß so gut erhalten, dass es als Secondhandware neue Besitzer findet (bis zu 65 Prozent). Was übrig bleibt, wird zu Putzlappen verarbeitet (15 Prozent) oder findet als Rohstoff eine neue Verwendung (15 Prozent). Nur etwa fünf Prozent der abgelegten Textilien, meist Fremdmaterial, landet in der Müllverbrennung. Ein kleiner Teil der gut erhaltenen Textilien wird in den 34 Resales-Secondhand-Shops verkauft, die zur Texaid-Gruppe gehören.

„Bis zu 95 Prozent der gesammelten Textilien können wir in den Nutzungskreislauf zurückführen“, fasst Thomas Böschen zusammen. Damit liegt Texaid voll auf der Linie des Kreislaufwirtschaftsgesetzes, wonach Abfall zu vermeiden ist und Entsorgtes möglichst weiter genutzt werden soll. Einerseits bleiben auf diese Weise Werte erhalten – Experten haben ermittelt, dass Kleidungsstücke im Schnitt erst 40 Prozent ihres Lebenszyklusses hinter sich haben, wenn sie von ihren Besitzern abgelegt werden. Andererseits wirkt sich die Weiterverwendung schonend auf die Umwelt aus. Berechnungen hierzu listen auf, dass sich pro Kilogramm gesammelter Kleidung 6.000 Liter Wasser, 3,6 Kilogramm CO2 sowie ein halbes Kilogramm Pestizide und Düngemittel sparen lassen.

Einer Untersuchung des bvse aus dem Jahr 2007 zufolge werden in Deutschland pro Jahr 750.000 Tonnen Textilien in Kleiderkammern abgegeben oder in Altkleidercontainern beziehungsweise bei Straßensammlungen entsorgt.

Texaid ist Spezialist für das Sammeln, Sortieren und Verwerten gebrauchter Textilien.

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