Häufig haben Opfer von Verkehrsunfällen mit psychischen Folgeerkrankungen zu kämpfen. Auch wenn die Wunden längst verheilt sind, leidet die Seele oftmals weiter. Angst, Depression oder eine Posttraumatische Belastungsstörung sind die Folgen, die sich in der Regel kurz nach diesem einschneidenden Erlebnis entwickeln, manchmal aber auch erst Monate später.
Eine vor nicht allzu langer Zeit veröffentlichte Studie der Bundesanstalt für Straßenverkehr (BASt) hat ergeben, dass etwa jedes vierte Verkehrsunfallopfer an diesen Folgeerkrankungen leidet.
Typische Symptome dafür sind Albträume, innere Unruhe, Gereiztheit, Teilnahmslosigkeit oder das immer wieder auftretende Erleben des Unfalls. Wie die BASt-Studie zeigt, ist hier eine Hilfe bzw. Unterstützung für die Betroffenen keine Selbstverständlichkeit. Nicht selten kann diese Tatsache die Beschwerden noch verschlimmern oder sogar deren Ursache sein.
Gründe dafür sind laut Studie u.a. die mangelnde Sensibilität des Krankenhauspersonals für Symptome seelischer Unfallfolgen, aber auch Risikofaktoren, die eine Folgeerkrankung begünstigen. Ein Risiko das beispielsweise Mediziner erkennen sollten, ist die nicht vorhandene familiäre Anbindung des Patienten. In diesem Fall würde er mit all seinen Sorgen allein dastehen. Allerdings ist dafür in der Regel das Krankenhauspersonal leider nicht ausgebildet.
Unfallopfer fühlen sich in dieser Situation ausgeliefert und ungerecht behandelt. Auch deshalb, weil es durch ständige Kürzungen im Gesundheitssystem oft schwierig ist, bei drohender oder akuter psychischer Folgeerkrankung, einen Therapieplatz inklusive Kostenübernahme zu bekommen. Keine Seltenheit für Kassenpatienten ist zudem eine sechsmonatige Wartezeit für einen Termin beim Psychologen. Nicht zu vernachlässigen ist außerdem die Auseinandersetzung mit der gegnerischen Kfz-Versicherung um die Kostenübernahme, die zumeist nach einem unverschuldeten Verkehrsunfall hinzukommt. Das alles kostet Zeit und Nerven, beides das Unfallopfer aber nicht haben, wenn sie unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung oder Depression leiden.
Damit eine Therapie aber erfolgreich ist, muss die psychische Erkrankung schnell erkannt sowie schnellstmöglich mit der Behandlung begonnen werden. Aus der BASt-Studie lässt sich damit erschließen, dass sich die Kfz-Versicherer viel mehr auf die Früherkennung und frühzeitige Behandlung psychischer Unfallfolgen einstellen müssten, ähnlich wie es bei der gesetzlichen Unfallversicherung im beruflichen Bereich der Fall ist.
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