Am Beispiel einer Xing-Gruppe schildert der branchenkundige IT-Fachmann Dipl. Kfm. Andreas Barthel seine Erfahrungen aus den letzten 3 Jahren auf Xing.
(NL/1124202424) Vor rund 4 Jahren wurde ich von einigen Inhabern von IT-Unternehmen gefragt, ob ich nicht ein social network kennen würde, in dem sich speziell IT-Unternehmer treffen und austauschen würden.
Zunächst verwies ich auf den Branchenverband Bitkom e.v. der seit vielen Jahren erfolgreich die Interessen der Branche vertritt. Mir wurde entgegengehalten, dass kein entsprechendes Angebot des Verbandes existiert und gerade mittelständische IT-Unternehmen nicht Mitglied des Bitkom sind.
Nach einigen Recherchen in mehreren Netzwerken stellten wir fest, dass viele Gruppen und Foren auf diversen Plattformen existieren.
Gerade für die IT-Branche gab es ein breites Angebot. Nach Analyse der Plattformen entschieden wir uns dann für XING. Nach der Untersuchung vieler IT-relevanter Gruppen kamen die Unternehmer zu der Auffassung, dass diese Gruppen zu stark auf die Vermarktung von Produkten und Personal-Dienstleistungen fokussiert sind.
Ziel sollte es aber sein eine Plattform für IT-Unternehmer zu schaffen, die es ermöglicht direkte Kontakte von Unternehmer zu Unternehmer zu ermöglichen.
Das Grundbedürfniss war:
Die Vielfältigkeit der IT-Branche macht es notwendig zu den unterschiedlichsten Themen strategische Entwicklungspartner und/oder Dienstleister zu finden. Die bestehenden Branchenkataloge haben den Nachteil gerade kleine innovative Entwicklungsunternehmen nicht aufzuführen. Neuigkeiten und Veränderungen von er interessanten IT-Unternehmen werden oft zu spät wahrgenommen.
So entschlossen wir uns auf der Plattform XING eine entsprechende Gruppe zu gründen.
Die Gruppe:
Unternehmer von Mittelständischen Softwarehäuser, Systemhäuser, Projektunternehmen und IT-Unternehmen, war geboren.
Inzwischen hat die Gruppe über 780 Mitglieder über 150 Vorstände und rd. 600 Geschäftsführer, sowie Inhaber sind Mitglied geworden.
Welche Erfahrungen haben wir in den letzten 3 Jahren gesammelt?
– Fürs Twittern haben Unternehmer keine Zeit;
– Social Networking ist fast nur ein Thema für Kleinunternehmer;
– Aber IT-Unternehmer nutzen die Recherchemöglichkeiten strategische Partner zu suchen und zu finden und dann nicht über die Plattform, sondern im direkten Kontakt vom Unternehmer zum Unternehmer;
– Persönliche kostenlose Angebote von Gruppentreffen werden aus Zeitmangel nicht genutzt – auch bei interessanten Beiträgen nicht;
– Generell ziehen Unternehmer den direkten themenbezogenen Kontakt einem Chat vor;
– Die Informationsflut der Netzwerke führt letztendlich dazu, dass sich Unternehmer aus den Nachrichten der Netzwerke verabschieden;
– Die Entscheidung ausschließlich Geschäftsführer und Vorstände als Mitglieder zuzulassen hat sich als richtig erwiesen.
Was bedeutet dies für das Social Networking von Unternehmern auf Plattformen wie Xing?
– Unternehmer möchten nur in sehr beschränktem maße social networking betreiben und wahrnehmen;
– Unsichtbarkeit, Datenschutz sind besonders wichtig und schlagen sich in Nutzung ihrer restriktiv eingestellten Nutzerprofile wieder;
– Aus Spaß ist kein Unternehmer auf der Plattform, allerdings manchmal aus Neugier;
– Mitarbeiter von IT-Unternehmen nutzen intensiv IT-Foren für fachliche Themen aber auch bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz. Da auch die Headhunter seit Jahren Xing intensiv zur Abwerbung nutzen, kann ein IT-Unternehmer beobachten welcher seiner Mitarbeiter gerade vor einem Jobwechsel steht;
– social networking wird von den Benutzern als Mittel zum ‚In-Kontakt-Bleiben‘ gesehen;
– Die Präsenz einer bestimmten Zielgruppe auf einer Plattform ist den Mitgliedern besonders wichtig.
Sinn oder Unsinn der Beteiligung in social network müssen letztendlich die Teilnehmer für sich selbst entscheiden. Als langjähriger Beobachter empfehle ich die Erwartungshaltung nicht zu hoch zu hängen. Im social network bekommt man nichts geschenkt, aber ein hervorragendes Recherchetool zu Spezialthemen.
Weiterhin sind wir der Meinung, dass die Plattformanbieter veraltete Funktionen anbieten die nicht den Möglichkeiten des WEB 2.0 entsprechen.
Wie sollte die Zukunft von social networks 2.0 aussehen?
Folgende fehlende Funktionen haben wir identifiziert, die das Networking auf den bestehenden Plattformen unattraktiv macht:
– Es fehlt die integrierte Funktion Viedeokonferenzen;
– Telefonieren;
– Aufwendige Rechteverwaltung der Identität, Dokumenten, Gruppen, Beziehungen;
– Möglichkeit verschiedene Rollen zu übernehmen mit unterschiedlicher Identität und Berechtigungen für die Mitglieder;
– Datenübertragung;
– Lizenz- und Bezahlfunktionen.
Die social network Plattformanbieter stehen vor einer großen Herausforderung ihr Geschäftsmodell am leben zu halten und neu zu inspirieren. Facebook wird sonst sie substituieren.
Dipl. Kfm. Andreas Barthel ist Unternehmensberater und berät IT-Unternehmen in Strategiefragen und M&A. (www.connexxa.de)
Die connexxa berät IT-Unternehmen in Strategie und M&A-Fragen. Herr Barthel war selbst Entwicklungsleiter und Geschäftsführer eines Branchensoftwareunternehmens.
Diese Pressemitteilung wurde im Auftrag übermittelt. Für den Inhalt ist allein das berichtende Unternehmen verantwortlich.
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Rödelheimer Bahnweg 21
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