Vor kurzem haben wir über den Trend zur Selbstanwendung von Kinesiologie Tape berichtet. Es ist Tatsache, dass viele Patienten das Tapen selbst anwenden. Es gibt mittlerweile genug Informationsquellen darüber – Bücher, Internetseiten, Anleitungsvideos im Internet. Eine Reihe von Anwendern trauen sich das Anbringen des kinesiologischen Tapes selbst zu, beziehungsweise wird dies vom Partner oder Bekannten übernommen. Sicherlich gibt es eine Reihe von Fällen, bei denen das Tapen einfach in Eigenregie erfolgen kann, vorausgesetzt der Anwender weiß genau was, wie und warum getapet wird.
Dass das Tapen sehr vielfältig ist und viele Besonderheiten zu berücksichtigen sind, weiß jeder der sich intensiv mit dem Thema beschäftigt hat. Ob dies die Höhe der Vordehnung oder die Richtung und die Reihenfolge bei komplexen Tapeanlagen sind, der Therapeut weiß welche Einflussfaktoren existieren. Nicht selten hat der erfahrene Taping-Therapeut mehrere Kurse hinter sich und das Taping wird von vielen als ein ständiger Lernprozess betrachtet. Dazu kommt noch, dass auch neue Taping-Methoden entwickelt beziehungsweise vorgestellt werden, die wiederum für sich neues Licht bei der Behandlung von manchen spezifischen Beschwerden bringen.
Nach einer Anweisung durch einen Arzt oder Therapeuten (und einiges an Übung) können viele der Tapeanlagen auch selbständig von den Patienten abgewendet werden – vorausgesetzt die zu tapenden Körperstellen sind für einen selbst gut zugänglich. Bei solchen „vorbesprochenen“ Fällen kann in der Regel der Patient nicht viel verkehrt machen. Was im schlimmsten Fall passieren kann ist, dass die gewünschte Wirkung nicht in dem erhofften Maß eintritt und damit das Vertrauen in der Taping-Methode in gewissem Maß darunter leidet.
In einigen Fällen sind bestimmte zusätzliche Faktoren bei der Arbeit mir Kinesiologie Tape zu berücksichtigen, die Folgen komplexerer Natur mit sich bringen können. Diese Arbeit kann der Patient dem Arzt oder Therapeuten nicht abnehmen. Das fängt schon bei dem Hautzustand und Hauttyp der Patienten an. Wenn auch in seltenen Fällen, sollte bei empfindlicher und wenig elastischer Haut (wenn überhaupt) ein Tape mit einer nur sehr geringen Klebekraft (und nicht wie bei Sportlern) verwendet werden. Wiederum bei Hauttypen mit hohem Fett- und Schweißausstoß oder wenn der Stoffwechsel (z. B. durch Medikamenteneinnahme, Diäten etc.) bestimmte Auffälligkeiten zeigt, können nur hochfest klebende kinesiologische Tapes halten. Weiterhin können die zu tapenden Stellen in direktem Zusammenhang mit Akupunkturpunkten stehen, die eine Wechselwirkung zu Vorerkrankungen oder bestehenden Beschwerden ausüben können. Besonders in der Bauchregion stehen einige Akupunkturpunkte und Rezeptoren in direktem Zusammenhang mit inneren Organen (Stichwort: Tapes beim Abnehmen und bei Schwangeren). Hier sind beim Tapen besondere Kenntnisse der menschlichen Anatomie und Erfahrung gefragt.
Die Tapetechniken sind oft komplizierter oder auch einfacher als man denkt. Das simple elastische Tapeband kann einiges bewirken. Seine Wirkung sollte nicht überschätzt, aber auch nicht unterschätz werden.
Dieser Artikel ist keine medizinische Beratung. Er ersetzt nicht den Termin bzw. die fachliche Beratung beim Facharzt oder Heilpraktiker.