Krankenversicherung: Sicherheit der elektronischen Gesundheitskarte

Datenschutz versus Gesundheitsversorgung

Seit wenigen Tagen wird an die ersten Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung die neue  elektronische Gesundheitskarte (eGK) verschickt. Das neue System erlaubt es, Patientendaten über Arzneimittel, Behandlungen sowie andere Daten, etwa Arzneimittelunverträglichkeiten, zentral zu speichern und über die Gesundheitskarte für Patienten, Apotheker und behandelnde Ärzte verfügbar zu machen. Dies soll eine bessere Gesundheitsversorgung der Patienten gewährleisten, etwa indem Wechselwirkungen verschriebener Medikamente leichter verhindert werden können, wenn der Apotheker eine Übersicht über alle Verschreibungen hat.

Datenleck wird zum Sicherheitsrisiko
Langfristig soll die eGK die 1995 eingeführte Krankenversichertenkarte ersetzen. Allerdings hat sich die Einführung der Gesundheitskarte über Jahre verzögert, nicht zuletzt, da Bedenken bezüglich des Datenschutzes bestanden. So befürchten nicht wenige Versicherte, die Karte stelle ein Sicherheitsrisiko für sehr persönliche Daten dar. Im Mai diesen Jahres wurden diese Befürchtungen befeuert, durch einen Vorfall, der ein Datenleck offenbarte. So berichtete die Frankfurter Rundschau über die Möglichkeit von Angreifern die PIN-Daten zu erbeuten. Aufgrund der zentralen Speicherung der Daten, wäre es Hackern möglich an die Daten von Millionen Patienten zu kommen, wenn hier das System Schwachstellen aufweisen würde. Das Datenleck wurde jedoch mittlerweile geschlossen und Datenschützer verweisen auf die hohe Verschlüsselung der gespeicherten Daten.

Kein gläserner Patient
Versicherte haben aber durchaus Einfluss darauf, in welchem Umfang ihre Daten gespeichert werden. So sind die allgemeinen Daten, wie Adresse, Geburtsdatum und Versichertennummer, die auch auf der Krankenversichertenkarte vorhanden sind, vorgegeben. Alle weiteren Daten bedürfen jedoch der Zustimmung durch den Versicherten. Bestehen hier Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit kann man durchaus auf die Speicherung der Daten verzichten. Allerdings wird darauf hingewiesen, dass eine Vielzahl der Daten, beispielsweise in einem medizinischen Notfall, eine bessere Versorgung des Patienten gewährleisten und in einigen Fällen Leben retten können.