Ohne finanzielle Anreize zum Erwerb von Elektrofahrzeugen wird Deutschland sein Ziel, bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge im Bestand zu haben und Leitanbieter von Elektromobilität zu werden, nach Ansicht vieler Experten verfehlen. Um Deutschland langfristig auch als Leitmarkt zu positionieren, empfiehlt Kreutzer Consulting der Bundesregierung eine degressive Förderung der Anschaffung von Elektrofahrzeugen, die kostenneutral über eine Umlage auf den Benzinpreis finanziert wird. Die Mehrkosten für den Einzelnen bleiben dabei mehr als überschaubar. Optimal wäre dabei ein sofortiger Start mit einer Fördersumme von 10.000 Euro pro Fahrzeug.
Die hohen Anschaffungskosten von Elektrofahrzeugen verbunden mit den teilweise spürbaren Nachteilen im Hinblick auf Reichweite und Ladezeiten lassen sich nur in wenigen Fällen über die geringeren Betriebskosten komplett ausgleichen. Ein Anreiz zum Kauf eines Elektrofahrzeugs entsteht aber erst, wenn sich über einen annehmbaren Zeitraum echte Vorteile für den Nutzer ergeben. Eine Kaufprämie, die für das fast abgelaufene Jahr 2011 10.000 Euro beträgt und anschließend jährlich um 1.000 Euro fällt, kann deutliche Anreize schaffen und berücksichtigt gleichzeitig die zu erwartenden Produktionskostensenkungen in den nächsten Jahren. Führt man die jährliche Degression fort, ergibt sich im Jahr 2020 noch eine Förderung von 1.000 Euro, im Jahr 2021 läuft die Förderung aus.
Legt man die jährliche Fördersumme auf die Mineralölsteuer analog zum Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) um, ergeben sich bei der Förderung von einer Million Fahrzeugen maximale Kosten von 1,3 Cent/Liter. Fördert man 2 Mio. Fahrzeuge steigt die Umlage im Jahr 2017 auf den Maximalwert von 1,75 Cent/Liter.
Für den durchschnittlichen Autofahrer bedeutet dies im Maximum Mehrkosten von 15 bis 20 Euro pro Jahr. Gleichzeitig steigt dadurch der Anreiz, auf die Nutzung von Benzin als Kraftstoff zu verzichten und wo immer möglich, Elektrofahrzeuge, den öffentlichen Verkehr oder intelligente Mobilitätskonzepte zu nutzen.
Auch wenn die meisten deutschen OEMs heute noch keine Fahrzeuge anbieten, werden mit den Kaufanreizen viele deutsche Mittelständler, die Elektrofahrzeuge verkaufen, unterstützt. Die durch die Förderung steigende Nachfrage wird ohnehin auch im nächsten Jahr durch die mangelnde Verfügbarkeit von Fahrzeugen stark eingeschränkt sein. Ab 2013, wenn die meisten deutschen Automobilhersteller ihre Fahrzeuge auf den Markt bringen, werden diese ausreichend Möglichkeiten haben, ihre Marktposition zu sichern.
„Am Ende haben alle gewonnen“ sagt Klaus Kreutzer, Geschäftsführer von Kreutzer Consulting. „Deutschland wird Leitmarkt und Leitanbieter für Elektromobilität und bis 2020 sind wahrscheinlich deutlich mehr als eine Million E-Fahrzeuge in Deutschland unterwegs. Die Autohersteller werden bedingt durch die hohen Anreize schneller mit ihren Produkten auf den Markt kommen und über die höhere Nachfrage auch Skaleneffekte in der Produktion erzielen, die die Produktionskosten senken. Ebenfalls können Innovationen schneller zur Marktreife gebracht werden. Die Gesellschaft profitiert schließlich von weniger Co2-Emissionen, weniger Lärm in den Städten und letztlich auch von geringeren Mobilitätskosten.
Deshalb sollte sich die Bundesregierung schnell für attraktive und intelligente finanzierte Kaufanreize entscheiden, um der Elektromobilität zum Durchbruch zu verhelfen.
Die zugrunde liegenden Berechnungen zur Förderhöhe und zu den Umlagekosten für die einzelnen Jahre können bei Kreutzer Consulting kostenlos angefordert werden.
Kreutzer Consulting ist als Beratungsunternehmen auf den Energiebereich spezialisiert. Bereits seit mehr als zwei Jahren sind wir im Geschäftsfeld Elektromobilität aktiv und bieten gemeinsam mit unserem Partnernetzwerk neben Beratungsleistungen und Konzepten auch die Planung und Bereitstellung von Infrastruktur und Fahrzeugen sowie die Durchführung von Veranstaltungen rund um Elektromobilität an.
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