Das japanische Walfangschiff, das bereits für die Versenkung des in Neuseeland registrierten Trimarans Ady Gil im Jahr 2010 verantwortlich war, drang am frühen Samstagmorgen in die 200-Meilenzone Neuseelands, die Ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) des Landes ein, obwohl die neuseeländische Regierung dies untersagt hat.
Neuseelands Außenminister Murray McCully sagte, dass die Walfangoperationen der Japaner in den Augen der Neuseeländer „widerwärtig“ seien und hat darauf hingewiesen, dass das Eindringen der Shonan Maru No. 2 in neuseeländische Gewässer „Konsequenzen für die neuseeländisch-japanischen Beziehungen“ haben könnte.
Minister McCully sagte gegenüber Radio Neuseeland über die Walfangoperationen, „dass diese Aktionen nichts mit vernünftiger Wissenschaft zu tun haben und wenn Lagerhäuser überall in Japan voll mit gefrorenem Walfleisch sind, spricht der Markt für sich selbst.“
Ein Repräsentant des Instituts für Walforschung (ICR), der verantwortlichen Organisation für die japanischen Walfangoperationen, hat gegenüber Radio Neuseeland gesagt, dass die Shonan Maru No. 2 mit voller Zustimmung der japanischen Regierung handle und betonte: „Die japanischen Schiffe führen keine Aktionen ohne die Genehmigung der japanischen Regierung durch.“
Im gleichen Interview wies das ICR darauf hin, dass die Shonan Maru No. 2 (wie auch alle anderen Schiffe der japanischen Walfangflotte) Kräfte sowohl der japanischen Küstenwache als auch der japanischen Polizei an Bord habe.
In diesem Moment ist die genaue Position der Shonan Maru No. 2 unbekannt. In jedem Fall würde das Schiff aber 24 Stunden brauchen, um die AWZ Neuseelands zu verlassen. Das bedeutet, dass das Sicherheitsschiff sich entgegen der Aufforderung von Minister McCully immer noch in Neuseelands AWZ befindet.
Der Kapitän der Steve Irwin, Siddharth Chakravarty, sagte: „Es ist eine traurige Aussage, dass die japanische Regierung eine Entscheidung getroffen hat, eine Aufforderung der neuseeländischen Regierung zu ignorieren und damit eine Beleidigung der gesamten neuseeländischen Nation herbeizuführen, nur um die Aktivitäten von Walwilderern zu schützen. Die japanische Walfangflotte ist der AWZ Australiens ferngeblieben, hat aber diesen Anstand nicht beibehalten, als eine konkrete Aufforderung von Neuseeland kam. Das ist eine Respektlosigkeit höchsten Grades und offenbart Japans Missachtung internationaler Gesetze und Regeln der Diplomatie, um ihre Wildereiaktivitäten in einem international anerkannten Walschutzgebiet fortzuführen.
Kapitän Chakravarty hat ebenfalls bestätigt, dass sein Schiff nun nicht mehr von der Shonan Maru No. 2 verfolgt wird und wieder Jagd auf das Fabrikschiff der japanischen Walfangflotte, die Nisshin Maru, machen kann.
Die Aktivitäten der japanischen Walfangflotte im Südpolarmeer verstoßen gegen das weltweite kommerzielle Walfangmoratorium aus dem Jahre 1986 und die Bestimmungen des Antarktischen Walschutzgebiets, das 1994 gegründet wurde.
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Maddy Matthiessen
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