Hoffnung für Patienten mit
schlechten Behandlungsaussichten
Aachen, 20. September 2011 –
Kann eine Pille das Fortschreiten von Prostatakrebs stoppen und sogar die Krebszellen zum Absterben bringen? Die Urologische Klinik des Universitätsklinikums Aachen leitet derzeit eine internationale Studie, in der die Wirksamkeit der neuen Behandlungsmethode nachgewiesen werden soll. Klinikchef Prof. Dr. Axel Heidenreich: „Für Patienten, bei denen die klassischen Therapien versagen und die mit einer Chemotherapie behandelt werden müssten, ergibt sich eine Chance, ohne Nebenwirkungen ihren Zustand zu stabilisieren.“ Das haben zumindest vorangegangene Studien bewiesen. Nun nehmen 600 erkrankte Männer in Europa, den USA, Kanada, Südamerika, Australien und Südafrika an der einjährigen breit angelegten Studie teil.
In der Vergangenheit hat man durch hormonelle Behandlungen versucht, das Wachstum der Krebszellen zu beeinträchtigen. Allerdings können Krebszellen eine Resistenz gegenüber dieser Behandlung entwickeln. Hier setzt das neue Medikament an: Schlüssel zum Erfolg ist der sogenannte „Androgen-Rezeptor“, der für die Übertragung bestimmter Informationen in das Zelleninnere verantwortlich ist. Das neue Medikament verhindert unter anderem, dass sich Testosteron, das Krebszellen wuchern lässt, an diesen Rezeptor bindet. Gleichzeitig behindert es die Bewegung des Androgen-Rezeptors in Richtung Krebszellen-Kern. Die Folge: ein verlangsamtes Fortschreiten der Krankheit und sogar ein Absterben der Krebszellen. Professor Heidenreich: „Das Medikament wird dreimal täglich oral eingenommen und hat wenig Nebenwirkungen.“ Mit der Markteinführung rechnet der Klinikdirektor frühestens Ende 2012.
Prostatakrebs ist in Europa die häufigste Krebsart bei Männern. 2006 wurde die Krankheit bei rund 300.000 Männern festgestellt. Bei Patienten, deren Krebs gegen Hormonbehandlungen resistent ist, gab es bisher nur schlechte Behandlungsaussichten und wenige Behandlungsoptionen. Weitere Informationen über Prostatakrebs unter: www.urologische-klinik-aachen.de
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