Mit der richtigen Ausrüstung unfallfrei durch den Winter
Schnee und Glatteis sorgen bei jedem Wintereinbruch für Chaos auf den Straßen. Mit den richtigen Vorkehrungen aber lassen sich Startschwierigkeiten, Pannen und Unfälle vermeiden. Deswegen ist es wichtig, Autos schon im Herbst fit für die kalte Jahreszeit zu machen. Denn der Frost stellt hohe Anforderungen an das Fahrzeug. Doch nicht nur das Auto selbst, auch die Fahrweise muss an die Wetter- und Straßenverhältnisse angepasst werden. Wie Autofahrer sicher durch den Winter kommen, weiß Schadenexpertin Tanja Cronenberg von ERGO.
Damit das Auto seinen Fahrer bei Kälte und Schnee nicht im Stich lässt, sind einige Handgriffe zu erledigen. Wichtig ist, früh damit anzufangen, erklärt Schadenexpertin Tanja Cronenberg: „Zwar gibt es in Deutschland noch immer keine ‚richtige‘ Winterreifen-Pflicht. Seit dem letzten Winter schreibt die Straßenverkehrsordnung aber immerhin die so genannten M+S-Reifen mit einer Profiltiefe von mindestens 1,6 Millimetern vor.“ Doch ob nun Matsch-und-Schnee-Bereifung oder klassische Winterreifen – Experten wie Tanja Cronenberg empfehlen sogar eine Profiltiefe von vier Millimetern und raten: „Überprüfen Sie das Profil Ihrer Reifen einfach mit einem Zwei-Euro-Stück. Verschwindet der silberne Rand im Profil, ist dieses noch tief genug.“ Es empfiehlt sich übrigens, die Winterreifen bereits bei Tagesdurchschnittstemperaturen im einstelligen Bereich aufzuziehen und im gleichen Schritt die Konzentration des Frostschutzmittels im Kühlwasser zu kontrollieren; auch die Waschanlage für die Scheibenwischer bleibt bei Minusgraden nur mit genug Frostschutz funktionsfähig. „Die Leistungsprüfung der Batterie gehört ebenso zum Wintercheck“, sagt die Expertin. „Denn schwache Batterien führen im Winter regelmäßig die Pannen-Hitliste an.“
Auf die richtige Ausrüstung kommt es an
Das Einfetten mit geeigneten Sprays und Pflegemitteln verhindert, dass Gummidichtungen oder Türschlösser einfrieren. Außerdem sollte das richtige Zubehör im Auto bereitliegen: „Ohne Eiskratzer, Handschuhe und Starthilfekabel sollte im Winter niemand unterwegs sein“, rät ERGO Expertin Tanja Cronenberg. „Bei Fahrten in den Skiurlaub oder ins Gebirge reichen Winterreifen zudem oft nicht aus. Dann ist man auf Schneeketten angewiesen.“ Zur Winterausrüstung gehört auch ein Handbesen, mit dem das Dach von Schnee befreit werden kann. Denn lösen sich während der Fahrt Schneebretter vom Fahrzeug und treffen andere Verkehrsteilnehmer, haftet der Halter für eventuell auftretende Schäden. Auch Enteisungsspray kann nützlich sein – vorausgesetzt man bewahrt es in der Jackentasche auf und nicht im Handschuhfach. Eine warme Decke im Kofferraum wird zu schätzen wissen, wer über mehrere Stunden im Stau stecken bleibt. Auf keinen Fall sollten Warnweste und das Pannendreieck fehlen: Wer sein Auto verlässt, etwa um Schneeketten anzulegen, muss unbedingt dafür sorgen, von den anderen Verkehrsteilnehmern gesehen zu werden.
Sachte lenken, sanft bremsen
So schön weiße Winterlandschaften auch aussehen – für viele Autofahrer bleiben überfrorene Straßen auch bei der besten Vorbereitung der blanke Horror. „Bei eisglatter Fahrbahn ändert sich das Lenkverhalten des Autos. Der Bremsweg wird deutlich länger“, sagt Tanja Cronenberg. „Auf beides sollte man im Winter gefasst sein.“ Als Grundregel gilt: Möglichst langsam und mit etwa dreifach verlängertem Sicherheitsabstand fahren. Sinnvoll ist auch, frühzeitig in den nächsthöheren Gang zu schalten, um ein Durchdrehen der Antriebsräder zu vermeiden. „Bei Schnee sollte man etwas versetzt von den eingefahrenen Spuren bleiben, weil die Spurrillen schnell einfrieren.“ Gerät der Wagen ins Schleudern, hilft es auszukuppeln, sachte gegenzulenken und sanft zu bremsen. Abrupte Manöver können leicht zum Ausbrechen des Autos führen. „Trotzdem besteht im Winter immer das Risiko, dass man die Kontrolle über sein Auto verliert. Daher lohnt es sich, mit dem richtigen Versicherungsschutz vorzusorgen“, rät die ERGO Expertin. „Den Schaden, den man bei anderen anrichtet, deckt die Kfz-Haftpflicht ab. Um nicht auf den Kosten für die Reparatur des eigenen Wagens sitzen zu bleiben, empfiehlt sich zusätzlich eine Vollkaskoversicherung.“
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