Internetvertrieb aber nicht für alle Produkte geeignet
sup.- Der Vertrieb von Waren aller Art über das Internet kennt seit langem nur eine Tendenz: deutliches Wachstum mit Jahr für Jahr meist zweistelligen prozentualen Steigerungen. Nach Berechnungen des Instituts für Handelsforschung (IFH) kletterte im Jahr 2012 der Umsatz aus dem Online-Handel in Deutschland gegenüber dem Vorjahr um 4,3 Mrd. Euro auf mehr als 33 Mrd. Euro. Diese Zahlen umfassen ausschließlich den Vertrieb von physischen und virtuellen Gütern, also z. B. auch von Musik-Downloads und E-Books, sofern er über das Internet abgewickelt wird. So genannte Online-Dienstleistungen wie z. B. der Verkauf von Reisen oder Konzerttickets sind darin noch nicht einmal enthalten. Für 2013 wird bereits ein Marktvolumen von ca. 37,5 Mrd. Euro erwartet, bis 2016 könnte die 50-Mrd. Euro-Hürde überwunden werden.
Kein Wunder, dass der Online-Handel bei diesen Zuwachsraten lange Zeit als Königsweg für nahezu sämtliche Branchen und Geschäftmodelle galt. Hersteller, die diesen Vertriebsweg ignorierten, galten als hoffnungslos altmodisch und schienen die Zeichen der Zeit verschlafen zu haben. Das dürfte in manchen Fällen auch zutreffen. Doch gab und gibt es auch heute noch gute Gründe für bestimmte Anbieter, den Vertrieb über das Internet skeptisch zu sehen bzw. nach der Auswertung von Praxiserfahrungen dort wieder auszusteigen. Diese Entscheidung hat dann nichts mit Rückwärtsgewandtheit zu tun, sondern mehr mit Verantwortung dem Kunden gegenüber. Denn auch die rasante technische Entwicklung der neuen Bestellmöglichkeiten hat an einem Fakt nichts geändert: Viele hochwertige Qualitätsprodukte benötigen vor einer Kaufentscheidung intensive Beratung bzw. kompetente Einweisungen, oft auch reale Vergleichstests und eine angemessene Präsentation, die das Internet in dieser Form nicht bieten kann. Dies alles lässt sich nur sehr unzulänglich durch Hotlines, Erklärvideos oder Online-Ratgeber ersetzen, schon gar nicht durch Kundenrezensionen, deren Herkunft oft fraglich ist.
Bei zahlreichen Herstellern von Sportartikeln bzw. Kletter- und Outdoor-Ausrüstungen ist deshalb schon seit einiger Zeit eine Rückbesinnung auf den stationären Handel festzustellen, wo die unmittelbare Kundenansprache gewährleistet ist. Aber beispielsweise auch Werkzeughersteller und sogar Drogeriemärkte haben ihre Präsenz auf den Online-Verkaufsportalen wieder beendet. Der für die Kunden nach wie vor wichtige Qualitätsgedanke, der hinter dieser Entwicklung steht, könnte allerdings durch aktuelle Aktivitäten des Bundeskartellamtes gefährdet sein. Die Behörde prüft, ob Vertriebsvereinbarungen, die bestimmte Waren vor der Anonymität des Online-Handels bewahren wollen, als Wettbewerbsbeschränkungen einzustufen sind. Das European Trust Institute beurteilt das als eine merkwürdige Sichtweise, denn die jeweiligen Hersteller dürften wohl selbst am besten einschätzen können, welche Form der Kundenansprache ihre Produkte erfordern – selbst wenn dies einen Verzicht auf den Wachstumsmarkt Online-Handel bedeutet.
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