Wärmepumpen bieten Behaglichkeit mit konstanten Temperaturen und Heizen sowie Lüften im System / Hohe Energieersparnis möglich
Holzminden, 15. September 2011. Der erste Winter nach der Energiewende steht bevor und die Frage stellt sich, wie die Deutschen über das Energiesparen im eigenen Haus und in der Wohnung nachdenken. Was sie auf jeden Fall wollen, ist wohlige Wärme. Dennoch: Die Debatte über den Atomausstieg hat nach Beobachtungen des Energieportals co2online im Klimabarometer des zweiten Quartals dieses Jahres ergeben, dass Energiesparen und Klimaschutz in der Öffentlichkeit weniger Beachtung finden. Das verdeutlichte sich „am weithin niedrigen Interesse der Medien an diesem Thema und dem geringen Online-Suchverhalten zu den Begriffen“, so die Ausführungen von co2online.
Die Heiztechnikbranche ist nun gefordert, die Bürger aktiv zu überzeugen, ihre 14 Millionen veralteten Heizanlagen zu erneuern. Denn diese sind nicht mehr auf dem Stand der Technik. Karlheinz Reitze, Geschäftsführer des Wärme- und Haustechnikunternehmens STIEBEL ELTRON, weiß aus eigenen Beobachtungen, dass es das Handwerk ist, welches den Hausbesitzer letztlich zur Modernisierung motiviert: „Erst wenn Schwachstellen bei der Heizanlage entdeckt werden, entschließen sich die Kunden zur Erneuerung.“
Bei einer Anlagenerneuerung steht häufig der Systemgedanke im Vordergrund – zum Beispiel bei der bewährten und innovativen Wärmepumpentechnik. Diese Anlagen haben enorme Vorteile, weil sie Allrounder sind und mit ihnen geheizt, gelüftet und gekühlt werden kann. “Damit hat diese Technologie ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber konventionellen Öl- und Gasheizungen.“
Verfügt eine Wärmepumpe über eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, kann die in der Abluft vorhandene Wärme dem Anlagenkreislauf wieder zugeführt werden. Das reduziert die Heizenergiekosten. An heißen Tagen lässt sich die Wärmepumpe bequem und effizient auf Kühlen umstellen, weil die Funktionen Wärmen und Kühlen in der Umkehrfunktion eng verwandt sind. Eine Wärmepumpe entzieht der Luft, der Erde oder dem Grundwasser Wärme und leitet sie in das Heizsystem weiter. Diese Anlagen werden in der Regel mit Flächenheizungen gekoppelt, die geringe Vorlauftemperaturen benötigen. Durch die gute Wärmeverteilung entstehen keine Luftbewegungen. Es wird kein Staub aufgewirbelt, ein sehr angenehmes Raumklima entsteht.
Bis zu 50 Prozent der Heizkosten können mit Wärmepumpen gespart werden, da sie effizient nahezu unbegrenzt vorhandene und kostenlose Umweltenergie nutzen. Im Mittel stellen Wärmepumpen das Drei- bis Vierfache des eingesetzten Stroms als Energie zur Verfügung. „Die hohe Effizienz der Systeme belegt ein vierjähriger Feldtest des Fraunhofer-Institutes für Solare Energiesysteme (ISE), bei dem von 2006 bis 2010 in ganz Deutschland insgesamt 110 Wärmepumpenanlagen in neugebauten Einfamilienhäusern messtechnisch überwacht wurden“, so Reitze. Dabei wurden bei Sole-Wasser-Geräten im zweiten Teil des Tests durchschnittliche Arbeitzahlen von 4,09 und bei Luft-Wasser-Wärmepumpen ein Wert von 2,98 erzielt.
„Auf effiziente Heizsysteme zu setzen, wird immer wichtiger, weil die Energiepreise steigen und die Auswirkungen auf diese Weise abgemildert werden können“, empfiehlt Reitze. Wer im Jahr 2002 rund 3000 Liter Öl bestellte, bezahlte damals 30 Euro pro 100 Liter, heute 80 Euro – mehr als das 2,5fache. Beim Gas beträgt die Kostensteigerung bei einer äquivalenten Menge von 33.530 kwh etwa 40 Prozent.
Und der Trend der steigenden Energiepreise hält an. Heizen wir immer teurer. „Um knapp 11 Prozent steigen die Gaspreise“, berichtete das Energieportal Verivox. 194 Gasanbieter hätten angekündigt, ihre Preise mit Herbstbeginn zu erhöhen. Mehr als 14 Millionen Haushalte seien davon betroffen. Die BILD-Zeitung meldete am 18. August: „Gas wird bis zu 400 Euro pro Jahr teurer“ und fragte außerdem: „Macht uns der nächste Winter arm?“