Armenian General Benevolent Union (AGBU) setzt auf High-Tech Erschütterungsschutz aus Deutschland

Der im Frühjahr 2014 bevorstehenden Eröffnung des neuen Bürokomplexes der Armenian General Benevolent Union fiebern Verantwortliche und Projektleiter der AGBU entgegen. Mit dem Bau eines eigenen, sechsstöckigen Bürogebäudes in der Melik-Adamian Street im Regierungszentrum Eriwans, bieten sich der Wohltätigkeitsorganisation nun voll ausgestatte Büroräume sowie modernste Einrichtungen für Konferenzen und Ausstellungen. Das neue Headquarter der AGBU in Armenien wird insbesondere als Drehscheibe für kulturelle Veranstaltungen dienen und die bestehenden Aktivitäten in den Bereichen Bildung und Kultur sowie Jugend- und humanitäre Programme im Land mit dringend benötigten Ressourcen versorgen.

 

Die Planungsarbeit stellte die Verantwortlichen um Architekt Aris Atamian (FERNIER & Associés, Paris) jedoch vor ambitionierte Aufgaben. Das neue Grundstück der Armenian General Benevolent Union befindet sich über zwei stark frequentierten U-Bahn-Linien. Erschütterungen im Baugrund waren signifikant spürbar. Dies zeigte auch das eigens angefertigte Erschütterungsgutachten der Ingenieurgesellschaft CdB(A)coustique, Paris.

Gebäude können durch verschiedene Ursachen Erschütterungen ausgesetzt sein, die sich in der Gebäudestruktur fortsetzen und als spürbare Schwingungen oder störenden Sekundärluftschall von Bewohnern und Angestellten wahrgenommen werden. Typische Quellen für Körperschall und Erschütterungen sind über- oder unterirdisch angelegte Schienenverkehrswege.

Hohe Grundstückspreise in Ballungsgebieten können preisgünstigere Bebauungsflächen neben oder über Schienenverkehrswegen attraktiv machen, sofern die zu errichtenden Gebäude hinreichend vom Baugrund isoliert werden. Die aktuellen Preisentwicklungen für exponierte Grundstücke in Metropolen und Ballungszentren übersteigen zusätzliche schwingungstechnische Maßnahmen bei Weitem. Schwingungstechnische Maßnahmen zum Schutz der Gebäudesubstanz und des Gesundheitsschutzes werden somit zunehmend interessant für Investoren und Städteplaner.

Generell gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten, Gebäude und Menschen vor Erschütterungen zu schützen. Isoliermaßnahmen können zum einen am Emissionsort (an der Quelle) und zum anderen am Immissionsort (beim Empfänger) vorgenommen werden. Technisch gesehen sind beide Möglichkeiten zur Reduzierung der Erschütterungen gleich wirksam, jedoch können bei der Isolierung am Immissionsort lediglich einzelne Objekte gesondert isoliert werden.

Für die anspruchsvollen Anforderungen suchten die Verantwortlichen um Architekt Aris Atamian und CdB(A)coustique Hersteller mit technisch sicheren, aber einfachen und kostengünstigen Konzepten, die kurzfristig umzusetzen sind. Das sechsstöckige Bürogebäude wurde mit zwei unterirdischen Parkebenen auf einer Fläche von 1380 qm geplant. Eine vollflächige Entkopplung der gesamten Bodenplatte kristallisierte sich hier als eine aufwandsarme und technisch geeignete Lösung heraus. Konstruktive Maßnahmen zur Übertragung von Gebäudelasten auf diskrete Lagerpunkte oder Lagerstreifen wurden nicht erforderlich.

Bei einer vollflächigen Isolierung wird die gesamte Bodenplatte elastisch vom Baugrund getrennt. Elastomere werden entweder auf eine dicke Sauberkeitsschicht oder auf einer speziell dimensionierten Tragplatte verlegt. Aufgrund der vollflächigen Verlegung kann die Isoliermaßnahme zügig durchgeführt werden. Das Risiko von Schallbrücken ist sehr gering.

Innerhalb kürzester Zeit wurden durch den Hersteller BSW GmbH zwei unterschiedliche Konzepte  zum Erschütterungsschutz ausgearbeitet und in Zusammenarbeit mit dem Investor und CdB(A)coustique in eine wirtschaftlich vertretbare, aber technisch adäquate Maßnahme umgesetzt. Die Umsetzung der erschütterungsmindernden Maßnahme bestand aus lediglich zwei verschiedenen Dämmstofftypen aus dem Werkstoff Regupol, ein aus NBR/SBR Gummifasern und -granulaten bestehender Werkstoff, welcher mit Hochleistungspolyurethanen elastifiziert wird.

Mit den Werkstoffen Regupol und Regufoam (mikrozellige Polyurethan Elastomere) bietet BSW insgesamt 20 unterschiedliche  Materialvarianten  an, welche sich durch ihre gestaffelten Lastbereiche  auch bei uneinheitlichen Lasten innerhalb der Gebäudestruktur einsetzen lassen. Zahlreiche Gebäudefundamente wurden mit Regupol und Regufoam erfolgreich gegen einwirkende Schwingungen isoliert. Nachmessungen bereits realisierter Projekte haben bestätigt, dass höhere Einfügedämmmaße erzielt wurden als die in der Prognose ermittelten Minimalwerte. Der mit Regupol und Regufoam erzielte Erschütterungsschutz bleibt langfristig und auf hohem Niveau konstant. Dies konnte bereits durch Kontrollmessungen von Objekten nach 10 Jahren Nutzung dokumentiert werden.

Bauherr: Armenian General Benevolent Union (AGBU) Objekt: Headquarter der Armenian General Benevolent Union Architekten: Aris Atamian, FERNIER & Accociés, Paris Erschütterungsschutz: CdB(A)coustique, Paris Lieferant elastische Maßnahme: BSW GmbH Maßnahme: Vollflächige elastische Gebäudelagerung Produktgruppe: Regupol Abstimmfrequenz: 11-14 Hz