Eine aktuelle Umfrage der Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse belegt, dass die Mehrheit der Deutschen mittlerweile Sportmuffel sind
Fast die Hälfte aller Berufstätigen verbringt mittlerweile den Arbeitsalltag im Sitzen. Nicht einmal mehr jeder zweite Deutsche treibt Sport. Ein Vergleich der Studie von 2007 mit der aktuellen zeigt, dass die Zahl an Freizeitsportlern und Gelegenheitssportlern abgenommen hat, dafür gibt es aber mehr Sportmuffel. Dabei gilt als Sportmuffel, wer nur selten Sport treibt. Bei den Gelegenheitssportlern sind es immerhin noch 1 bis 3 Stunden pro Woche. Besonders bedenklich sei, dass sich die bequeme Haltung in allen Bereichen des Lebens niederschlägt. Mit großen Folgen!
„Bewegung wird für immer mehr Menschen zum Fremdwort“, urteilt Dr. Jens Baas (Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse). Wer Sport vermeidet, bewege sich auch auf alltäglichen Wegen. Wer die Freizeit vorwiegend vor einem Bildschirm verbringt, würde auch im Alltag besonders wenig zu Fuß gehen. Dazu komme, dass diese Personen auch im Urlaub am liebsten die Beine hochlegen. Jeder Erwachsene verbringt durchschnittlich sieben Stunden am Tag im Sitzen. Von den Berufstätigen sitze jeder dritte mehr als neun Stunden am Tag. Was bedeutet das für die Gesundheit?
Was die Studie auch zeige ist, dass je weniger Bewegung jemand hat, desto schlechter sein auch die Gesundheit. Bewegungsmuffel leiden deutlich häufiger an den großen Volkskrankheiten. Ist das aber wirklich so dramatisch? In einer dänischen Studie sollten junge Männer ihre täglichen Schritte von zuvor 6.000 bis 10.000 auf durchschnittlich 1.400 reduzieren. Das Ergebnis überraschte in seiner Deutlichkeit. Untersuchungen zeigten, dass Teilnehmer bereits nach zwei Wochen Fett am Bauch ansetzten. Sowohl der Zuckerspiegel als auch der Fettspiegel waren im Blut angestiegen.
Demnach benötigte der Körper aufgrund von Bewegungsmangel mehr Zeit, um Zucker und Fett im Körper abzubauen. Die Untersuchungsleiterin Bente Klarlund Peterson (Universität Kopenhagen) betonte, dass die erhöhte Toleranz das Risiko für Herzerkrankungen, Diabetes, sowie andere chronische Leiden verstärke. „Diese Studie zeigt, dass es gefährlich ist, auch nur ein paar Wochen passiv zu sein“. Bei den meisten Deutschen ist es allerdings kein vorübergehender Zustand. „So kommen zwei Drittel nicht einmal mehr auf eine Stunde Bewegung am Tag – jeden Gang zum Kopierer mit eingerechnet“, sagte Professor Manfred Güllner (Forsa-Geschäftsführer).
Wenn bereits zwei Wochen Bewegungsmangel zum Teil drastische Folgen für die Gesundheit hat, dann kann man nur erahnen, wie sich der dauerhafte Bewegungsmangel von einem Sportmuffel auf seine Gesundheit auswirkt. Klar scheint anhand der beiden Studien jedoch, dass die Häufigkeit mancher chronischer Volkskrankheiten durchaus auf den Bewegungsmangel zurückzuführen ist. Oder zumindest einen nicht unwesentlichen Anteil daran haben. Was kann man also tun, wenn für gewöhnlich einfach die Zeit fehlt um Sport zu treiben? Einfach Bewegung in den Alltag integrieren. Die Treppe benutzen statt des Fahrstuhls oder zu Fuß gehen, statt das Auto für kurze Strecken zu nehmen.
Dieser Artikel ist zuerst auf dem Gesundheitsportal erschienen.