EU schafft Voraussetzungen für die Mobilität von morgen – Von der Luft auf die Schiene – Travelport präsentiert erste Lösungen zur Standardisierung von Buchungswegen
Im internationalen Reiseverkehr wächst rasant die Bedeutung der Hochgeschwindigkeitszüge. Allein 2011/2012 nutzten weltweit 1,1 Milliarden Passagiere das Angebot der verschiedenen Bahnbetreiber, darunter 339 Millionen Menschen in Europa. Der Trend zeigt dabei steil nach oben, und auch die Politik fördert diese Form des Transports. Laut der Generaldirektion Mobilität und Verkehr der Europäischen Kommission ist es ein wesentliches Anliegen der Europäischen Union (EU), mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen, gerade auch aus ökologischen Überlegungen. Die Bekämpfung des Klimawandels durch den Aufbau eines transeuropäischen Hochgeschwindigkeitsverkehrs-Streckennetzes sei eines der Hauptziele der EU. Denn durch den Hochgeschwindigkeitsverkehr könne ein hohes Mobilitätsniveau aufrechterhalten, die Wettbewerbsfähigkeit des Systems Bahn gesteigert und gleichzeitig die Nachhaltigkeit der europäischen Verkehrssysteme gewährleistet werden. Darauf weist Travelport hin, ein internationales Dienstleistungsunternehmen für die weltweite Reiseindustrie und Betreiber der globalen Reservierungssysteme Galileo, Worldspan und Apollo.
„Was die Mobilität von morgen betrifft, erwarte ich von einem Verkehrswesen, nahe an den Bedürfnissen der Reisenden, schnell, intelligent und frei von großen Umweltbeeinträchtigungen zu sein. Die Ausbreitung des Hochgeschwindigkeitsbahnverkehrs konkretisiert diese Zukunftsvorstellung“, betont zudem Siim Kallas, Vizepräsident der Europäischen Kommission und zuständig für Mobilität und Verkehr.
Über 30.000 Kilometer Hochgeschwindigkeitstrassen bis 2030
Vor diesem Hintergrund investiert die EU durch das TEN-T-Programm in den kommenden Jahren Milliarden-Summen, um europaweit das Streckennetz für die „High Speed Trains“ weiter auszubauen – europaweit auf 22.140 Kilometer im Jahr 2020 (2008 waren es noch 9.693 Kilometer) bzw. auf 30.750 Kilometer bis 2030. Aktuell laufen Arbeiten an verschiedenen Hochgeschwindigkeitstrassen, etwa auf der Achse Berlin-Verona/Bologna-Neapel-Messina-Palermo, im Korridor Lyon-Triest-Divaca/Koper-Divaca-Ljubljana-Budapest-ukrainische Grenze oder im Südwesten Europas, wobei die iberische Halbinsel über ein interoperatives Netz mit dem übrigen Europa verbunden wird.
Hochgeschwindigkeitszüge verändern die Reisewelt Europas
Doch nicht allein der Ausbau der Hochgeschwindigkeitsverkehre führt zu einer Veränderung der Verkehrsströme, auch die Liberalisierung im europäischen Bahnverkehr. Letztere erlaubt mittlerweile privaten Anbietern den Marktzugang, um zu den staatlichen Eisenbahngesellschaften im grenzüberschreitenden Verkehr in Konkurrenz zu treten. Gleichzeitig wird es nationalen Eisenbahnen künftig gestattet, auch im Ausland zu operieren; die Europäische Kommission bereitet derzeit ihr 4. Bahnverkehrspaket vor, um die hierfür nötigen gesetzlichen Grundlagen zu schaffen. Die Folge: Immer mehr Verkehr verlagert sich von der Luft auf die Schiene. Insbesondere Hochgeschwindigkeitsstrecken mit einer Reisezeit bis zu 3,5 Stunden treiben diese Entwicklung voran.
Klaus Kreher, Commercial Director Global Distribution Sales and Service von Travelport: „Überall dort, wo der Schnellbahnverkehr einen direkten Wettbewerb aufgebaut hat, verringerte sich deutlich das Aufkommen im Luftverkehr, und die Hochgeschwindigkeitszüge erreichen jeweils Marktanteile von mehr als 50 Prozent.“
Einige Beispiele, die diese Entwicklung untermauern:
– Entschieden sich früher 80 Prozent der Reisenden zwischen London und Paris für das Flugzeug, sind es durch das Angebot der Hochgeschwindigkeitszüge heute nur noch 15 Prozent.
– Zwischen Paris und Brüssel hatte der Luftverkehr einst einen Marktanteil von 76 Prozent. Heute gibt es fast keine Flüge mehr zwischen beiden Städten.
– Zwischen Mailand und Rom ging der Verkehrsanteil der Airlines von einst 75 Prozent auf mittlerweile 45 Prozent zurück.
Bis zur Hälfte der Passagiere auf den Hochgeschwindigkeitszügen sind Geschäftsreisende. Viele Unternehmen geben ihren Mitarbeitern in den Reiserichtlinien vor, wo immer möglich, den schnellen Eisenbahnen gegenüber dem Flugzeug den Vorzug zu geben.
Europa: 420 Millionen Gäste in Hochgeschwindigkeitszügen im Jahr 2020
Nach EU-Schätzungen wird die Zahl der Fahrgäste auf den „High Speed Trains“ europaweit stark zunehmen – von 339 Millionen 2012 bis auf rund 420 Millionen im Jahr 2020. Die meisten Passagiere werden die französische SNCF und die Deutsche Bahn transportieren. Weitere wichtige Anbieter sind die britischen Bahngesellschaften und der Eurostar, in Italien Trentitalia und NTV, in Spanien Renfe, in Skandinavien SJ und VR sowie der Thalys in den Benelux-Staaten.
Klaus Kreher: „Die zunehmende Ausweitung und Internationalisierung des Hochgeschwindigkeitsverkehrs macht es dringend notwendig, europaweit gültige Buchungsstandards zu schaffen. Ähnlich wie im Flugverkehr, wo das bereits seit langer Zeit etabliert ist, sollte die Buchung von Tickets über die Eisenbahnen selbst als auch über deren Vertriebspartner europaweit einheitlich geregelt sein. Das Ziel ist, dem Passagier die Buchung einer Fahrt in den Hochgeschwindigkeitszügen verschiedener Betreiber und über Grenzen hinweg einfach und mit transparenten Preisen zu ermöglichen. Eine zusätzliche Anforderung ist darüber hinaus die Intermodalität zwischen den „High Speed Trains“ und dem Luftverkehr, um eine optimale Verzahnung beider Verkehrsträger zu schaffen.“
Erste Schritte zur Vereinheitlichung
Auch wenn heute die einzelnen Eisenbahngesellschaften zum Teil mit unterschiedlichen Buchungsprozessen und Computersystemen arbeiten, gibt es bereits erste Lösungen für eine Vereinheitlichung. In Deutschland und bei Agenturen der Deutschen Bahn im Ausland erfolgreich eingesetzt wird beispielsweise der Travelport RailMaster, ein Buchungssystem, mit dem Reisebüro-Experten das gesamte Angebots- und Leistungsspektrum der DB für ihre Kunden nutzen und buchen können.
Zusätzlich hat Travelport eine universelle Schnittstelle, die Travelport Universal API, entwickelt, über die sich das Angebot von Eisenbahngesellschaften in die vertraute Buchungsumgebung der Reisebüros einspielen lassen. Dadurch können dem Reisebüro-Expedienten Zugangebote auch zusammen mit Flügen für gemeinsam bediente Strecken angezeigt werden. Ebenso kann bei Buchung eines Zuges der hierzu erzeugte Datensatz im so genannten PNR (Passenger Name Record), zusammengefasst und hinterlegt werden. Derzeit funktioniert dies für SNCB (Belgien), NS (Niederlande) und die britischen Bahnen. Möglich sind aktuell die wichtigsten Funktionen: Fahrplanauskünfte, Buchungen, Reservierungen sowie Stornos und Umbuchungen.
Einheitliche Plattform für den Bahnvertrieb der Zukunft
Aufbauend auf diesen Lösungen wird Travelport in den kommenden Jahren eine neue Plattform entwickeln, über die die Leistungen und Angebote der europäischen Bahnbetreiber bereitgestellt werden sollen. Über die universelle Schnittstelle von Travelport werden diese Inhalte dann in die verschiedenen Buchungskanäle übertragen:
– Stationäre Reisebüros, wobei die Bahnleistungen in die grafischen Buchungsoberflächen wie Travelport SmartpointApp oder (in Zukunft) Universal Desktop integriert werden
– Selbstbuchungs-Tools, welche von Geschäftsreisenden genutzt werden
– Travel Management Companies
– Online-Reisebüros
– Reiseveranstalter
– Entwickler weiterer technischer Lösungen im Reiseverkehr (so genannte „Third Party Developers“)
Möglich sind dann auch direkte Angebotsvergleiche zwischen Flug- und Schienenverkehr, was vor allem bei Geschäftsreisen zunehmend wichtig wird. In Italien gibt es bereits ein Travelport-Pilotprojekt, bei dem die „Italo“-Hochgeschwindigkeitszüge der privaten italienischen Bahngesellschaft NTV auch bei Flugabfragen etwa zwischen Mailand und Rom dargestellt sind und wie ein Flug gebucht werden können. Angesichts der weltweit zunehmenden Bedeutung des Hochgeschwindigkeitsverkehrs und vor allem der raschen Entwicklung in Asien soll diese Plattform den Grundstein für ein globales Bahnvertriebssystem legen – was für den Flugverkehr bereits seit knapp 30 Jahren verwirklicht ist.
Mehrere Gremien auf europäischer Ebene
„Der Weg bis zur europaweiten Standardisierung von Daten und Bahnbuchungen bei den Betreibern von Hochgeschwindigkeitszügen ist lang, da es rund um das Bahnticket noch sehr viel weitere Aspekte zu beachten gibt. Eine erste Grundlage ist gelegt durch die sogenannten Interoperabilitätsrichtlinien, die von der Europäischen Kommission gesetzt wurden und die Vereinheitlichung von Fahrplänen, die Bezeichnungen für Städte und Bahnhöfe oder die Darstellung unterschiedlicher Tarife zum Ziel haben. Mehrere Gremien arbeiten hierzu intensiv auf europäischer Ebene. In diesen ist auch Travelport aktiv“, so Klaus Kreher. „Wir sehen die weitere Entwicklung partnerschaftlich zusammen mit den europäischen Bahnen, der Reisebranche und letztlich auch den Konsumenten. Gegenwärtig nutzen wir schon alle technischen Möglichkeiten, um den Eisenbahnen einerseits effiziente internationale Vertriebsplattformen zu bieten und den Reisebüros und deren Kunden verlässliche Buchungsmöglichkeiten an die Hand zu geben. Gemeinsam mit den Bahnen und den Vertriebspartnern wollen wir einen für alle offenen Buchungsstandard schaffen und darauf aufbauend technische Lösungen erarbeiten, von denen alle Beteiligten in hohem Maße profitieren.“
Travelport ist ein breit aufgestelltes Serviceunternehmen, das der Reiseindustrie weltweit Kernlösungen auf dem Gebiet elektronischer Transaktionen bietet. Mit einem Gesamtumsatz von 2 Milliarden US-Dollar im Jahr 2012 ist Travelport heute mit rund 3.500 Mitarbeitern in 170 Ländern tätig. Zu Travelport gehören die globalen Vertriebssysteme („GDS“) Worldspan und Galileo, der Bereich Airline IT Solutions sowie die Mehrheitsbeteiligung an dem Joint Venture eNett.
Travelport ist ein privates Unternehmen und hat seine Zentrale in Atlanta, Georgia/USA.
www.travelport.com
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