Im Pflegefall drohen hohe Zuzahlungen um die Pflegekosten abzudecken. Eine Pflegepflichtversicherung ist zwar vorhanden, jedoch sind die Leistungen daraus viel zu gering um eine volle Versorgung im Pflegefall sicherzustellen. Die Versorgungslücke im Pflegefall beträgt ausgehend von Durchschnittswerten 1000€ jeden Monat.
Pflege ist teuer und kostet im Schnitt 3700€ im Monat bei stationärer Pflege in Pflegestufe 3. Die Pflegepflichtversicherung, soweit vorhanden, zahlt in diesem Fall 1550€ im Monat, der Rest muss durch die vorhandene Rente, vorhandene Ersparnisse oder durch Familienmitglieder aufgebracht werden.
Dieses Risiko kann an über eine private Pflegezusatzversicherung an eine Versicherung auslagern.
Es stehen dafür die Pflegerente oder das Pflegegeld als Versicherung zur Verfügung. Beide Versicherungsformen beinhalten eine umfangreiche Gesundheitsprüfung, teilweise mit Arztanfrage.
Je älter ein Versicherungsnemer wird, desto mehr Krankheiten stellen sich ein, unter Umständen ist eine zusätzliche Absicherung für den Fall der Pflege aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich und Versicherungen lehnen Anträge bei einer gewissen Auswahl an Vorerkrankungen ab.
Seit 1.1.2013 ist es jedoch möglich, auch mit Vorerkrankungen eine Pflegezusatzversicherung zu erhalten. Das Highlight: Selbst die bei Antragstellung bereits bekannten Vorerkrankungen gelten als versichert, wenn diese in der Zukunft zur Pflegebedürftigkeit des Versicherten führen.
Wie ist das möglich?
Möglich ist diese zusätzliche Absicherung durch das PNG- „Pflegeneuausrichtungsgesetz“.
Demnach sind die privaten Versicherungsanbieter verpfllichtet, eine Pflegeversicherung ohne Gesundheitsprüfung anzubieten.
Zwar sind die Leistungen auf maximal 600€ Pflegetagegeld pro Monat begrenzt, aber diese 600€ sind im Fall der Fälle viel Geld. Eine Wartezeit existiert bei diesen Verträgen auch, diese bezieht sich jedoch nur auf Erkrankungen, nicht auf Unfälle die zur Pflege führen.
Die Wartezeit beträgt 5 Jahre, nach 5 Jahren wird aber geleistet, auch für Krankheiten die bereits bekannt sind sowie für Pflegefälle, die innerhalb dieser 5 Jahre Wartezeit eingetreten sind.
Alles in allem stellt die Pflegeversicherung ohne Gesundheitsprüfung einen wichtigen Baustein für die zukünftige Finanzplanung dar. Somit können unplanmäßige finanzielle Belastungen der Familienmitglieder
reduziert bzw. komplett ausgeschlossen werden.