Das designforum Steiermark zeigt im Rahmen des Designmonat Graz 2013 die Gewinnerbeiträge des NWW (Neue Wiener Werkstätte) Design Award 2012. Aus 297 Einreichungen setzten sich das Duo Maciej Chmara und Ania Rosinke durch.
Der NWW Design Award der Neuen Wiener Werkstätte wurde 2012 das erste Mal vergeben und widmete sich dem Thema „Meta-Mobilität“. Insgesamt wurden 297 Projekte aus 20 Ländern eingereicht und von einer hochkarätigen Jury unter der Leitung des New Yorkers Vito Acconci beurteilt. Im Rahmen des Designmonat Graz 2013 zeigt das designforum Steiermark von 06.05.2013 bis 16.06.2013 die Gewinnerbeiträge 2012, die von der Neuen Wiener Werkstätte als Prototypen realisiert wurden – allen voran die „Mobile Gastfreundschaft“ des Duos Maciej Chmara und Ania Rosinke.
Potentiale fördern
„Die Beiträge zeigen jene hohe Qualität, die entsteht, wenn sich Jungdesigner mit etablierten Gestaltern auf internationaler Ebene messen. Am Ende profitieren nicht nur Nutzer, sondern ganze Standorte“, so Christian Buchmann, Landesrat für Wirtschaft, Europa und Kultur. Für den Grazer Wirtschaftsstadtrat Gerhard Rüsch sind die Arbeiten in der City of Design Graz perfekt aufgehoben: „Sie beweisen die Innovationskraft von Design und die Bedeutung von entsprechenden Ausbildungsstandorten.“ Karin Polzhofer von der Neuen Wiener Werkstätte: „Das Ergebnis spiegelt unsere Bemühungen wider. Wir wollen aktuelle Trends aufspüren und neue kreative Potentiale fördern. Der Preis wird künftig alle zwei Jahre vergeben.“ Für Eberhard Schrempf, Geschäftsführer der Creative Industries Styria, steht vor allem der Netzwerkgedanke im Vordergrund: „Wettbewerbe wie der NWW Design Award helfen dabei, wichtige Kontakte zu knüpfen und sich über die eigenen Grenzen hinaus einen Namen zu machen.“ Und auch die Jury ist sich einig: „Hier treffen sich die traditionelle Handwerkskunst der Neuen Wiener Werkstätten mit den innovativen Ideen junger Designer. Wir sind überzeugt von der Kraft, die der Wissenstransfer zwischen Entwerfenden und Herstellern entwickelt.“
1. Preis: Mobile Gastfreundschaft (AUT)
Bei der „Mobilen Gastfreundschaft“ handelt es sich um eine mobile Küche als Happening. Mit der leicht transportablen Küche im Grundriss einer Europalette hat man alles dabei: Geschirr, Kochutensilien für bis zu zwölf Personen, Frischkräuter, drei Gaskocher, Fußpumpe für Abwaschwasser etc. Knallige Farben von Baumarktutensilien kontrastieren mit hochwertig verarbeitetem Massivholz. Sie dient modernen Nomaden, die die Stadt erobern und ein Essen im Park zaubern möchten. Maciej Chmara wurde 1984 in Gdynia, Polen geboren, studierte in Gdansk, Linz und Wien. Gemeinsam mit Ania Rosinke ist er chmara.rosinke (Wien). Insgesamt wurde der erste Preis mit 5.000 Euro dotiert.
2. Preis: Donald (D)
Den zweiten Platz sicherten sich Philipp Hermes und Dustin Jessen aus Deutschland mit dem Formholzstuhl Donald. Donald vereint die in Formholz gängigen Konstruktionsweisen der Holm- und Schalenkonstruktion effizient in zwei – sich gegenseitig stützenden – Bauteilen. Den bei Belastung auftretenden Kräften wird die flächige Industrieklett-Verbindung gerecht, welche die Montage und den Austausch beschädigter Teile erleichtert. Donald kann kompakt gestapelt werden. Hermes und Jessen waren beide an der Folkwang Universität der Künste in Essen. 2010 gründeten sie Hermes/Jessen Industrial Design.
3. Preis: Hockerbank (D)
Den dritten Platz belegte die Wahlberlinerin Johanna Dehio. Ihr Projekt Hockerbank ist inspiriert von den spontanen Lösungen und Improvisationen provisorischer Sitzgelegenheiten. Es besteht aus mehreren Hockern, die durch eine Bankplatte zu einer Sitzbank ergänzt werden können. Gleichzeitig können kleine runde Tische in eine lange Tafel verwandelt werden. Alle Elemente sind mit unterschiedlichen Holzsorten furniert. Ein ästhetisches Gesamtbild – auch wenn die Einzelteile ungenutzt an der Wand lehnen. Dehio wurde 1984 in München geboren und erhielt ihre Ausbildung zur Produktdesignerin an der Fachhochschule Potsdam und der UDK Berlin. Sie ist Mitbegründerin der Ausstellungsreihe Transalpino und kuratierte Ausstellungen zur Möbelmesse in Mailand und zum Designmai/DMY Berlin.
Eröffnung: 06.05.2013, 19.00 Uhr
Dauer: 07.05.2013-16.06.2013
Öffnungszeiten: Di-So,10:00-17:00 Uhr
Ort: designforum Steiermark im Kunsthaus Graz (Lendkai 1, 8020 Graz)
designforum Steiermark
Das designforum Steiermark wird von der Creative Industries Styria betrieben und stellt in Kooperation mit dem designforum Wien und dem designforum Vorarlberg eine Präsentationsplattform für Design in ganz Österreich dar. Es versteht sich als Dialog-, Kompetenz- und Vermittlungszentrum, das alle Facetten von Design kommuniziert und Designleistungen international vernetzt. Eine zentrale Aufgabe ist es, die Öffentlichkeit für den Wert von Design zu sensibilisieren. Der ästhetische Aspekt spielt dabei nicht die entscheidende Rolle. Stattdessen geht es um die ökonomische und gesellschaftliche Relevanz. Am Programm stehen neben Ausstellungen auch Podiumsdiskussionen, Symposien, Vorträge, Events und Publikationen.
Neue Wiener Werkstätte
Die KAPO Möbelwerkstätten GmbH mit Sitz im oststeirischen Pöllau ist seit 1927 auf die Herstellung hochwertiger Produkte für den Einrichtungsbereich spezialisiert. Unter der Marke Neue Wiener Werkstätte werden Möbel, Polstermöbel und Wohnaccessoires produziert und über den exklusiven Fachhandel vertrieben. Die KAPO Möbelwerkstätten GmbH ist Teil der KAPO Gruppe, die heute bei einem Jahresumsatz von rund 25 Millionen Euro insgesamt 250 Mitarbeiter beschäftigt.
Bildrechte: NWW
Die Creative Industries Styria GmbH wurde 2007 als Netzwerkorganisation ins Leben gerufen. Sie schafft Bewusstsein für den kreativen Sektor auf regionaler und internationaler Ebene. Als aktive Mitgestalterin des Strukturwandels hin zu einer wissensbasierten Produktionsgesellschaft, initiiert und koordiniert sie Initiativen und Schlüsselprojekte der Kreativwirtschaft. Sie ist Kooperations- und Ansprechpartnerin für Institutionen und Unternehmen, die kreative Konzepte umsetzen möchten und unterstützt deren Realisierung durch projektbezogene Beratung und Vernetzung. Die Kreativwirtschaft übernimmt eine Querschnittsfunktion in Bezug auf die Stärkung der Innovationsprozesse von Unternehmen durch Design als ganzheitlichen Gestaltungsprozess für Produkt- und Dienstleistungsinnovationen. Zentral ist ihre Funktion auch in der Standortentwicklung und bei der Herausbildung innovativer Milieus.
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