Spannende Ausbildungsberufe
(NL/9076012777) Wenn die schulische Laufbahn in die berufliche übergeht, stellt sich die Frage in welchem Job man zukünftig arbeiten möchte. Wir stellen Ausbildungsberufe vor, die abseits der üblichen Jobs eine spannende Alternative darstellen können.
Industriekletterer
Ob in großer Höhe oder Abseilen in die Tiefe Industriekletterer können Wartungs- und Reinigungsarbeiten sowie Montagen und Inspektionen sicher ausführen. Für Arbeiten an nur schwer zugänglichen Stellen sind Industriekletterer oft sogar die einzige Alternative. Deshalb wächst die Nachfrage von gut ausgebildeten Industriekletterern die letzten Jahre stetig an.
Weit verbreitet ist die Vorstellung, dass Industriekletterer an einem Seil die Fassade hinaufklettern. In der Regel seilen sie sich jedoch an ihrem Arbeitsplatz ab.
Teamfähigkeit, körperliche Belastbarkeit, Zuverlässigkeit sowie ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein sind die wichtigsten persönlichen Voraussetzungen für den Beruf des Industriekletterers.
Der Industriekletterer ist kein offizieller Ausbildungsberuf. Trotzdem haben auch Quereinsteiger etliche Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt vorausgesetzt sie verfügen über technisches Verständnis und handwerkliches Geschick.
Die Ausbildung zum Industriekletterer gliedert sich in drei aufeinander aufbauende Ausbildungsstufen. In der ersten Stufe werden alle notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt, um das vertikale Standardarbeitsverfahren sicher ausführen zu können. Stufe zwei beinhaltet horizontale Zugangstechniken die dann mit den in Stufe eins erworbenen Kenntnissen kombiniert werden. Ausbildungsschwerpunkt in beiden Stufen sind sicher anwendbare Rettungstechniken. Frühestens ein Jahr nach Abschluss der zweiten Stufe besteht die Möglichkeit, sich in der dritten Stufe zum Aufsichtsführenden Höhenarbeiter zu qualifizieren. Diese sind für die Planung und vorschriftsmäßige Durchführung von Höhenarbeiten verantwortlich.
Die Ausbildung zum Industriekletterer steht jedem offen. Klettervorkenntnisse sind für die Stufe eins nicht erforderlich jedoch ein erfolgreich abgelegter Erste-Hilfe-Lehrgang. Das Mindestalter beträgt 18 Jahre. Ebenso muss durch die arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung nach G41 die Tauglichkeit nachgewiesen werden.
Industriereiniger
Industriereiniger führen meist sogenannte Unterhaltsreinigungen in Industriebetrieben durch – etwa die Reinigung und Pflege von Produktionseinrichtungen, Maschinen und Anlagen. Auch periodische Reinigungen von Hallen, Fußböden, Belägen und sonstigen Inneneinrichtungen fallen in den Aufgabenbereich eines Industriereinigers. Darüber hinaus reinigen sie Bereiche, die besonderen Anforderungen an Hygiene und Sauberkeit unterliegen wie Großküchen, Umkleidekabinen oder Nasszellen. Industriereiniger sind meist in Unternehmen der Industriereinigung oder in Gebäudereinigungsfirmen beschäftigt.
Nach dem Berufsbildungsgesetz ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben, die Betriebe stellen jedoch überwiegend angehende Industriereiniger mit Hauptschulabschluss ein.
Die Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre. Im ersten Ausbildungsjahr wird den Azubis ein Grundwissen an Oberflächenbehandlungsmitteln sowie deren Anwendung bei Reinigungs- und Pflegearbeiten vermittelt. Sie lernen, wie Skizzen angefertigt und Zeichnungen und Pläne angewendet werden. Im zweiten Lehrjahr geht es an die Auswahl von Geräten, Maschinen und Zubehörteilen sowie deren Einsatz und Pflege. Ebenso geht es um Kenntnisvermittlung in der Reinigung in Bezug auf Lichtschutz-/Wetterschutzanlagen oder Glas. Die Azubis erlernen die Festlegung der Arbeitsschritte, den Einsatz von Arbeitsmitteln und die Planung von Sicherungsmaßnahmen.
Im dritten Lehrjahr geht es hauptsächlich um die Betriebssicherheit, besonders beim Einsatz von Hubarbeitsbühnen sowie um Maßnahmen zum Explosionsschutz oder um die Entsorgung von Gefahrenstoffen. Die Azubis erfahren wie Verkehrseinrichtungen und Absperrungen aufgestellt und gereinigt werden und wie ausgeführte Arbeiten anhand der Vorgaben geprüft werden.
Die Ausbildungsvergütungen liegen in der Regel im 1. Ausbildungsjahr bei 500 bis 595 , im 2. Ausbildungsjahr bei 605 bis 720 und im 3. Ausbildungsjahr bei 715 bis 850 .
Assistent/-in Automatisierungs- und Computertechnik
Für die Analyse von Systemen, die automatisiert werden sollen sowie bei der Lösung individueller technischer Probleme wirken sie mit die Assistenten/ -innen für Automatisierungs- und Computertechnik. Sie reparieren Automatisierungs- und Fertigungssysteme und erstellen Software für Steuerungs- und Regelungstechnik. Sie arbeiten hauptsächlich in Betrieben, die Automatisierungstechniken herstellen oder entwickeln oder diese einsetzen (z. B . Fahrzeugbau).
Zugangsvoraussetzung für diesen Ausbildungsberuf ist ein mittlerer Bildungsabschluss. Die Ausbildungsdauer beträgt 2 Jahre, mit Zusatzqualifikation als Bestandteil der Ausbildung bis zu 3 Jahren.
Während des theoretischen und praktischen Unterrichts lernen die Azubis den Aufbau und die Prüfung pneumatischer, elektrischer und hydraulischer Steuerungen kennen. Sie erfahren wie Soft- und Hardwarekomponenten installiert und getestet oder automatisierungstechnische Systeme programmiert werden. Sie erlangen Grundkenntnisse in der Erarbeitung von Arbeits- und Betriebsanleitungen und die Kontrolle und Beurteilung von Arbeitsergebnissen. Außerdem erlernen sie, worauf es beim Benutzen, Analysieren und Konstruieren von Programmsystemen ankommt und wie man bei der Fehlersuche vorgeht. Aber auch die allgemeinbildenden Fächer wie Deutsch, Englisch, Sozialkunde und Sport werden unterrichtet.
Bei einer schulischen Ausbildung erhalten die Auszubildenden keine Ausbildungsvergütung, bei einer betrieblichen Ausbildung liegt die Ausbildungsvergütung im Ermessen des Ausbildungsbetriebes.
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