Aktueller Wissensstand über den Zusammenhang von Brustkrebs, Sonne und Vitamin D
29.08.2011
Häufigere Aufenthalte an der Sonne, zur Erhöhung des Vitamin D-Spiegels im Blut, könnten das Risiko einer Brustkrebserkrankung halbieren.
Zu diesem Ergebnis kamen Forscher der University of California San Diego, USA. Bereits wenige Monate zuvor erzielte eine Forschergruppe um Prof. Laura N. Anderson von der University Toronto, Kanada, ähnlichen Ergebnisse.
Nach der Analyse und Auswertung der Daten von 11 internationalen Studien, raten die Forscher aus San Diego zu einem Vitamin D-Spiegel von 47 ng/ml im Blut. Schon dieser Richtwert könnte das Risiko einer Brustkrebserkrankung auf die Hälfte reduzieren. Zusammengefasst bedeutet dies, dass Frauen mit einem niedrigen Serumspiegel, gegenüber jenen mit einem hohem, häufiger an Brustkrebs erkranken.
Neben den Ergebnissen, zu welchen die Universitäten Toronto und San Diego kamen, hatten deutsche Krebsforschungszentren ähnliche Ergebnisse erzielt. Diese konnten in ihren Studien zusätzlich nachweisen, dass an Brustkrebs erkrankte Teilnehmerinnen, mit einem niedrigen Serumspiegel ein deutlich höheres Risiko hatten, an der Erkrankung zu sterben, als die mit einem höheren Vitamin D-Spiegel. Auch nach der Heilung hatten die Patientinnen mit einem hohen Vitamin D-Spiegel bessere Chancen darauf, dass der Krebs nicht mehr zurück kommt.
Aufgrund der Ergebnisse, zu welchen Prof. Laura N. Anderson mit ihrer Forschungsgruppe kam, genügt es, sich ca. 20 Stunden in der Woche an der Sonne aufzuhalten. Frauen, die sich in der Studie mehr als 21 Stunden in der Woche an der Sonne aufgehalten hatten, konnten ihr Brustkrebsrisiko zwischen 30-50 Prozent senken. Ein Leben im Schatten ist damit nachweislich ungesund. Vor allem ältere Frauen zwischen 60 und 74 Jahren profitierten gesundheitlich von den Aufenthalten an der Sonne und der frischen Luft.
Unterstützt werden diese Angaben von englischen und norwegischen Studien. Diese konnten herausfinden, dass die Sterberate von Brustkrebspatientinnen in den Sommermonaten deutlich niedriger lag, als in den restlichen Monaten des Jahres.
Zusammenfassend zeigen die Studien aus den USA, Kanada und Deutschland, aber auch aus Norwegen und England, dass Sonne und damit Vitamin D unserem Körper nicht nur gut tut, sondern sogar heilende und vorbeugende Wirkung zu haben scheint.
Janine Jung
Studien:
Laura N. Anderson et al., Ultraviolet Sunlight Exposure During Adolescence and Adulthood and Breast Cancer Risk: A Population-based Case-Control Study Among Ontario Women, American Journal of Epidemiology, August 2011, 174 (3): 293-304
Alina Vrieling et al., Serum 25-hydroxyvitamin D and postmenopausal breast cancer survival: a prospective patient cohort study,Breast Cancer Research 2011, 13/4, online vorab publiziert 26. Juli 2011
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