Vernünftiger Vorschlag des Bundeswirtschaftsministers zur Glücksspielbeschränkung

Aus dem Umfeld des Bundeswirtschaftsministers Philipp Rösler wurde heute verlautbart, dass das Automatenglücksspiel in Deutschland deutlich eingeschränkt werden soll. Dies erstaunt zunächst, da einerseits über das staatliche Glücksspielmonopol grundsätzlich mehr als 3,3 Mrd. Euro jährlich in den Bundeshaushalt gelangen, während gleichzeitig nur 300 Mio. Euro für Massnahmen der Glücksspielsucht-Prävention investiert werden, und andererseits gerade die FDP immer mit Lobbyismus der Spielautomatenbetreiber in Verbindung gebracht wurde. Allerdings hat der Druck auf die Politik in den letzten Jahren deutlich zugenommen, da die Zahl vor allem junger Erwachsener mit Spielsuchtproblemen dramatisch angestiegen ist. In Deutschland sind schätzungsweise 250.000 Menschen spielsüchtig. Dahinter steht aber noch eine deutlich höhere Zahl an Angehörigen, die mitleiden, sowie Gläubigern –oft Freunden-, die auf Rückzahlung von Schulden warten.  Nach dem verlauteten Entwurf des Ministers soll die Zahl der in Gaststätten aufgestellten Automaten auf nur noch einen statt drei reduziert werden. Somit steigt der Druck auf Spieler, das Gerät nach nicht allzu langer Zeit auch wieder anderen Gaststättenbesuchern zu überlassen, anstatt eines stundenlangen Spiels an einem Automaten. Ausserdem sollen Automaten nur noch mit einer Spielerkarte betrieben werden dürfen statt wie bisher auch mit Bargeld. Somit soll verhindert werden, dass schon Jugendliche mit dem Automatenspiel beginnen. Auch die Betriebsdauer der Geräte sowie das “Vorwärmen” auf bestimmte Punktestände soll eingeschränkt werden. Lavario, grösster Anbieter von Selbsthilfeprogrammen gegen Spielsucht im deutschsprachigen Raum, schränkt jedoch ein, dass trotz aller guter Ansätze dieser Vorstoss nicht zu einem deutlich spürbaren Rückgang bei den Spielsüchtigen führen werde, denn es ändere sich nichts am unkomplizierten Zugang zu Spielhallen. Mehr Informationen zu Spielsucht und Therapieangeboten gibt es auf http://lavario.de/spielsucht-therapie.