Experten raten zu mehr Vorsorgeuntersuchungen, da jedes Jahr mehrere 100.000 Deutsche einen Osteoporose bedingten Knochenbruch erleiden
In Deutschland sind etwa 7,6 Millionen Menschen an Osteoporose erkrankt. „Bereits heute erleiden mehrere 100.000 Deutsche jedes Jahr einen durch Osteoporose bedingten Knochenbruch, vor allem an Oberschenkel, Oberarm oder Unterarm, ein großer Teil erleidet zudem Wirbelbrüche“, laut Karsten Dreinhöfer, Vizepräsident vom Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU).
Nach Empfehlung der Fachgesellschaft sollten sich Menschen über 50 Jahren, die einen Knochenbruch erleiden, unbedingt auf Osteoporose untersuchen lassen. Bereits der erste durch Osteoporose bedingte Knochenbruch verdopple das Risiko für eine weitere Fraktur. „Die Hälfte all jener Personen, die eine Fraktur aufgrund einer Osteoporose erlitten haben, bekommen weitere Knochenbrüche“ nach Dreinhöfer. Die Folgen einer osteoporotischen Fraktur können mitunter erheblich sein. Chronische Schmerzen, Immobilität und langfristige Behinderungen führen Häufig zu einem Verlust an Unabhängigkeit. Das Ergebnis ist eine deutliche Verminderung der Lebensqualität. Noch dramatischer sind die Folgen einer Hüftfraktur, da nach dem Berufsverband 20 Prozent dieser Patienten innerhalb eines Jahres nach der Fraktur sterben. 40 Prozent der überlebenden Patienten können nicht mehr selbständig gehen.
Wirksame Maßnahmen um das Frakturrisiko zu verringern
Laut BVOU gibt es wirksame Maßnahmen, die das Frakturrisiko um 30 bis 70 Prozent reduzieren. Dreinhöfer erklärte: „Patienten ab 50 Jahren, die einen Knochenbruch erleiden, sollten mit ihrem Arzt über eine klinische Abklärung sprechen“. Eine Knochendichtemessung und Abklärung der wesentlichen Risikofaktoren im Rahmen einer Osteoporoseuntersuchung ermögliche die Einleitung zielführender Maßnahmen der Osteoporosebehandlung, um eine erbeute Fraktur zu vermeiden. Darüber hinaus lassen sich Knochenbrüche im Alter durch eine Verbesserung der Muskelkraft, Koordination und viel Bewegung verhindern.
„Studien zeigen, dass auch im höheren Alter ein gezieltes Krafttraining den Knochenaufbau stimuliert und die Knochendichte verbessert“, betonte Dreinhöfer in diesem Zusammenhang. Des Weiteren sei es empfehlenswert den Calcium- und Vitamin-D-Level zu überprüfen. Neben Bewegung und medikamentöser Therapie empfiehlt der Dachverband Osteologie momentan außerdem eine tägliche Calciumzufuhr von 1.000 mg. Diese Menge ist z.B. in einem Liter Milch oder 100 bis 200 Gramm Schnittkäse enthalten. Das außerdem empfohlene Vitamin D ist in geringen Mengenebenfalls in diesen Produkten enthalten. In einer kürzlich veröffentlichten Studie um Shivani Sahni (Wissenschaftlerin am Institute for Aging Research an der Harvard Medical School) sind nicht alle Milchprodukte für die Osteoporoseprophylaxe gleich gut geeignet. Die Wissenschaftler stellten fest, dass der Konsum von Milch und Joghurt eine positive Wirkung auf die Knochendichte hatte. Für Sahne und Käse konnten die Forscher keine protektive Wirkung feststellen. Allerdings seien auf Grundlage der Resultate noch keine abschließenden Aussagen zulässig.
Durch Magnetfeldtherapie den Knochenaufbau stimulieren
Die Magnettherapie wird als Behandlungsmethode der alternativen Medizin zugeordnet. Die Anwender vermuten, dass durch die Magnettherapie die Durchblutung und den Zellstoffwechsel fördert. Magnetische Wechselfelder leiten im Körper elektrische Spannungen ein. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten dieser Behandlungsmethode. Auch von privaten Krankenkassen wird die Erstattung oft abgelehnt. Jedoch wird die Magnetfeldtherapie von vielen Kureinrichtungen im Rahmen der Gesundheitsanwendungen angeboten.
Im Rahmen der Kuranwendungen können Sie eine Magnetfeldtherapie unter anderem in folgenden Häusern erhalten: