Chef des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes: Versorgung in Krankenhäusern verschlechtert

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Krankenzimmer
dts Nachrichtenagentur

Der Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Rolf Rosenbrock, beklagt die Verschlechterung der medizinischen Versorgung in deutschen Krankenhäusern. Als Hauptgrund der Misere nannte Rosenbrock den wachsenden Kostendruck. In der SWR-Talkshow „2+Leif“ sagte der Gesundheitsökonom am Montagabend: „Zweifellos ist der Kostendruck in den Krankenhäusern in den letzten Jahren sehr viel stärker geworden. Die diagnosebezogenen Fallpauschalen wollten dieses und haben damit auch die erwünschte Wirkung erzielt. Aber eben auch auf Kosten der Qualität und auch auf Kosten der Patientenzuwendung.“

Rosenbrock sprach sich für Qualitätsorientierung im Gesundheitswesen aus: „Kein Mensch kann behaupten, dass ein Wettbewerb um Preise oder höhere Gewinnmargen der Qualität der Krankenversorgung gut tut. Was wir noch nicht hinbekommen haben ist, wie man einen Wettbewerb um Qualität organisiert.“ Die Präsidentin des Bundesverbandes Deutscher Privatkliniken, Katharina Nebel, kritisierte in der Sendung die wachsende Zahl von Operationen in deutschen Kliniken: „Wir haben den Eindruck, dass die konservative, nichtoperative Behandlung immer mehr in den Hintergrund rückt. Ich glaube, dass ist ein Bereich, wo wir gut beraten sind, den zu stärken und wo wir hier auch eine gute Möglichkeit haben zu zeigen, man kann auf viele Operationen auch verzichten.“ Rosenbrock machte auch hierfür den zunehmenden Kostendruck verantwortlich: „Wenn ich ein Krankenhaus unter dem Aspekt der Kostenoptimierung und der Gewinnmaximierung führe, dann komme ich einfach zu solchen Operationsentscheidungen – und das geht immer auf Kosten des anderen.“