Renate Künast
dts Nachrichtenagentur
Die auf Platz drei bei der Urwahl zur Grünen-Spitzenkandidatur gelandete Vorsitzende der Bundestagsfraktion, Renate Künast, will mit aller Kraft ihre politische Karriere fortsetzen. Entschieden worden sei nur über das Wahlkampf-Führungsduo, nicht aber über die weitere Führungsstruktur, sagte die Grünen-Politikerin im Interview mit der „Leipziger Volkszeitung“ (Montagausgabe). Dabei müsse die Partei ihren Standort in der linken Mitte behalten, mahnte Künast.
„Wir machen als Partei Angebote für Wähler in der Mitte und auf der Linken.“ Da das, wofür die Grünen stünden, auch im Bürgertum mehr und mehr Anklang fände, gewinne man dort als werteorientierte Partei mehr und mehr Stimmen. „Wir sollten dabei unseren Standort in der linken Mitte nicht aufgeben“, stellte Künast klar. Die Mitglieder seien der Souverän einer Partei. „Der Souverän hat jetzt entschieden – allerdings über die Frage der Spitzenkandidatur, nicht darüber, wer eine gute Parteivorsitzende oder wer eine gute Fraktionsvorsitzende ist“, betonte Künast. „Er hat nicht darüber entschieden, wer alles zum Führungspersonal der Grünen gehört.“ Sie selbst habe diese Urwahl gewollt, weil sie den Grünen auch eine zweite Botschaft liefere: „Wir praktizieren damit eine neue Form der innerparteilichen Demokratie. Ich hätte gern gewonnen, aber es können halt nicht alle gewinnen. Na bitte: Die Partei will, dass sie von Jürgen und Katrin im Wahlkampf gezogen wird.“ Der grüne Souverän habe Jürgen Trittin und Katrin Göring-Eckardt den Rücken gestärkt, und dafür bekämen sie auch ihre Unterstützung. „Natürlich hatte ich mir ein besseres Ergebnis für mich erhofft, aber nun ist es so, wie es ist.“ Sie selbst werde jetzt als Fraktionsvorsitzende weiterhin „alles dafür tun, dass wir Schwarz-Gelb ablösen“.