Deutsche bei polnischen Nachbarn beliebt wie schon lange nicht mehr

Gleichzeitig ist der Antipathie-Wert auf historisch niedrigstem Wert

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Grafik Sympathien der Polen und Abneigung der Polen 1993-2012

(W&R) In einer repräsentativen Befragung in Polen hat Deutschland mit 43% „Sympathie Punkten“ zum zweiten Mal nach 1996 den höchsten Wert erreicht. Gleichzeitig sank die Anzahl der Polen, die Deutsche als unsympathisch beschrieben, mit 24% auf einen historischen Tiefpunkt seit Beginn der Befragung 1993.

Damit hat Deutschland als größter polnischer Nachbar seinen 20. Platz im Mittelfeld der Nationenwertung verteidigt. Traditionell bekommen Tschechien (58%) und die Slowakei (57%) als südliche Nachbarländer Polens die höchsten Werte. Aber auch die traditionellen polnischen Verbündeten im Westen sowie die Länder in Ostmitteleuropa haben gute und bessere Werte in der Sympathie als die Deutschen. Deutschland liegt nach Finnland (45%) und Kroatien (44%) auf dem 20. von 38 Plätzen, gefolgt von Griechenland und Litauen (je 40% Sympathie).
Bei der Abneigung liegt Deutschland mit 24% nach Serben (26%) und Armeniern (25%) auf dem 14. von 38 Plätzen, gefolgt von Ägyptern (ebenfalls 24%) und Litauern (23% Abneigung).

Interessant sind jedoch nicht allein die Sympathie- und Abneigungswerte, sondern auch die Gesamtauswertung der Nationen (Durchschnittswerte der Bewertung von maximal +3 bis minimal -3): Hier liegen die deutschen aufgrund der großen Spannweite der Antworten mit +0,39 auf dem 25 Platz. Angeführt wird die Liste von Slowaken (+1,06), Tschechen (+1,00) und Norwegern (+1,00). Den Schluss bilden Rumänen (-0,2), Araber (-0,5) und Roma (-0,6). „Diese Entwicklung zeigt den Grad der Normalität, die die beiden freien Gesellschaften mittlerweile erreicht haben“, kommentiert Lars Bosse, Polenexperte und längjähriger Hauptgeschäftsführer der Deutsch-Polnischen Industrie- und Handelskammer (IHK Polen). „Bei denjenigen, die persönliche, familiäre oder geschäftliche Kontakte nach Deutschland haben, ist das Bild sogar noch besser.“

Interessant ist auch ein anderer Wert der Befragung, bei dem die Deutschen einen
Spitzenplatz einnehmen: Nur 5% der Befragten hatten keine Meinung zu Deutschland.
Auf den 1. Platz folgten: Tschechen, Russen und Roma mit je 6% sowie Italiener, Briten, Franzosen, Ukrainer mit 7%. Bei der Antwortmöglichkeit „gleichgültig“ liegt Deutschland mit 28% auf dem 15. Platz der 38 Teilnehmer. Auffällig hier ist das enge Feld der Antworten, das von Bulgarien und Weißrussland (je 32%) angeführt wird und Rumänien, Libyen, Norwegen und Japan mit 26% bereits auf dem 7. Platz der ersten 32 Teilnehmer liegen.

Durch die regelmäßige Befragung seit 1993 lassen sich Veränderungen in der Wahrnehmung der Polen zu anderen Nationalitäten herauslesen: Der Sympathiewert für die Deutschen stieg von 23% (1993) auf 43% (2012) während sich gleichzeitig der Abneigungswert von 53% (1993) auf 24% mehr als halbierte. In der Gesamtschau verbesserte sich die große Mehrheit der Sympathiewerte bei gleichzeitiger Abnahme der Abneigungswerte.

Die repräsentative Befragung erfolgte durch das polnische Centrum Badania Opinii
Spoleczney Anfang 2012 mit zufällig ausgewählten 1058 erwachsenen Teilnehmern.

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