Claudia Roth
dts Nachrichtenagentur
Grünen-Chefin Claudia Roth kann sich eine schwarz-grüne Koalition 2013 nur mit dem ehemaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger als Kanzler vorstellen. Er sei ihr liebster CDU-Mann, sagt sie in einem Interview mit der „Welt“. Mit ihm verbindet sie eine gute Freundschaft: „Was für ein toller Konservativer. Der ist in gesellschaftlichen Fragen so fortschrittlich und doch ein Traditionalist, wenn es um Werte und die Gemeinschaft geht. Er richtete eine Nachhaltigkeitskommission ein, damit seine Enkel eine Zukunft haben.“
Aber auch für andere Menschen von der CDU hat Roth große Sympathie: Heiner Geißler und Rita Süssmuth. Geißler sei ein „Jesuit at its best“, Süssmuth habe „so einen Glutkern“. Eine sogenannte Ampelregierung (SPD, FDP, Grüne) lehnt Roth unterdessen ab. „Die FDP hat kein Wertefundament mehr, sie erscheint mir im Bundestag als eine Art geklonte Truppe.“ Das werde ihre Partei nicht machen. „Glaubwürdigkeit ist für uns und unsere Wähler das wichtigste. Da bin ich auch ganz konservativ.“ Roth sieht die Aufgaben der Grünen anders: „Unser Job ist, dafür zu sorgen, dass Frau Merkel runterkommt von ihrem präsidialen über allem Schweben.“ Die Kanzlerin erwecke den Anschein, als hätte sie mit dem schwarz-gelben Chaos nichts, „aber auch gar nichts am Hut“. Aber sie sei die Chefin. SPD-Chef Sigmar Gabriel habe dagegen seine Partei ihrer Tradition gemäß modernisiert: „Gabriel findet den richtigen Ton bei den Genossen und kümmert sich wieder um das Thema Gerechtigkeit.“ Roth sieht aber auch Fehler bei den Grünen in der Vergangenheit. Die Zustimmung in der Regierung Schröder zu der Abgeltungssteuer und der Senkung des Spitzensteuersatzes waren falsch: „Da muss ich auch selbstkritisch sein. Das war ein Fehler.“